Bausteine für sicherere Gebäude
Gebäude aus Betonfertigteilen bieten im Vergleich zu traditionellen Bautechniken eine Reihe von Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf Zeit- und Kostenersparnis. Allerdings ist die Anfälligkeit der Fugen und Verbindungen zwischen den montierten Fertigteilen weithin als ein potentielles Sicherheitsproblem bekannt, was besonders für erdbebengefährdete Gebiete gilt. Das EU-finanzierte Projekt SAFECAST ("Performance of innovative mechanical connections in precast buildings structures under seismic conditions") will neue Verfahren und Richtlinien für die Gestaltung von vorgefertigten Bauteilfugen und -verbindungen entwickeln, die seismischen Kräften widerstehen können. Zur Herstellung von Fertigbauteilen wird Beton in eine wiederverwendbare Form gegossen. Dieser wird dann in einer kontrollierten Umgebung ausgehärtet, zur Baustelle transportiert und dort in Position gebracht. Mit dem Verfahren lassen sich im Vergleich zu herkömmlichem Ortbeton Zeit und Kosten einsparen. Unter der Leitung von Assobeton - Associazione Nazionale Industrie Manufatti Cementizi aus Italien verfolgt das Projekt einen innovativen, einheitlichen Ansatz, der alle grundlegenden Anforderungen einschließlich Haltbarkeit, Verformbarkeitsgrenzen und Energieverlust berücksichtigt. Den Partnern zufolge bildet das Konsortium eine einzigartige Zusammenstellung von Ländern, darunter Italien, Griechenland, Deutschland, Portugal, Slowenien, Spanien und die Türkei. Für alle Partnerländer sind Erdbeben ein grundlegendes Problem im Bausektor und Beton ist für alle das wichtigste Baumaterial. Eines der wichtigsten Ergebnisse des Projekts war die neue Publikation "Design Guidelines for Connections of Precast Structures under Seismic Actions". Dieses wichtige Dokument umfasst eine breite Palette von mechanischen Fügeverfahren, die sowohl experimentell als auch rechnerisch intensiv untersucht wurden. Diese Leitlinien richten sich an Architekten, die Gebäude aus Fertigbeton errichten, und greifen vor allem in Situationen, für die noch keine speziellen Normen oder zwingende Bestimmungen existieren. SAFECAST hat durch die Verknüpfung von im Laufe des Projekts erworbenen neuem Wissen mit den vorhandenen, dem Stand der Technik entsprechenden Informationen eine breite Palette von Leitlinien inklusive einer fast vollständigen Liste der Verbindungstypen aufgestellt. Eine Ausnahme bildet die Verwendung von Fassadenverkleidungen. Verkleidung im Baubereich bedeutet, ein Material oder Element über ein anderes zu legen, um eine wetterfeste Abdichtung zu bilden. Die Projektpartner haben dies als ein potentielles Ziel für die weitere Forschung angegeben. Insgesamt versprechen die Projektergebnisse eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Fertigbetonbaus. Innerhalb des Sektors stellen die neuen Leitlinien ein Mittel dar, um wirkliche Verbesserungen in der Qualität der Neubauten mit höherer Zuverlässigkeit und Sicherheitsleistung im Falle eines Erdbebens zu erzielen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: SAFECAST http://www.youtube.com/watch?v=LMvKPUO6_KE Projektdatenblatt ASSOBETON http://www.assobeton.it/assobeton/gestsito_new.nsf Design Guidelines for Connections of Precast Structures under Seismic Actions http://elsa.jrc.ec.europa.eu/publications/LBNA25377ENN.pdf
Länder
Deutschland, Griechenland, Spanien, Italien, Portugal, Slowenien, Türkei