Fluggesellschaften helfen Forschern beim Verständnis des globalen Klimawandels
Mithilfe von Verkehrsflugzeugen werden nun Daten gesammelt, die Wissenschaftlern bei der Messung von Treibhausgasen, Aerosolen und Wolkenpartikeln helfen. Damit wird das Sammeln von Beobachtungsdaten in einer Größenordnung ermöglicht, die von Forschungsflugzeugen allein nicht erreicht werden kann. Das IAGOS-ERI-Projekt ("In-service Aircraft for a Global Observing System - European Research Infrastructure") hat Hightech-Instrumente für regelmäßige In-situ-Messungen von atmosphärischen Daten entwickelt. Dieser Beitrag ist für die Klimaforschung, die Überwachung der Emissionen, Wettervorhersage und für Prognosen der Luftqualität von wesentlicher Bedeutung. Das Projekt, das mit EU-Mitteln von über 3 Mio. EUR finanziert wird, baut auf 20 Jahre wissenschaftlicher und technologischer Erfahrung aus früheren EU-geförderten Forschungsprojekten auf: MOZAIC ("Measurement of Ozone and Water Vapour on Airbus in-service Aircraft") und CARIBIC ("Civil Aircraft for the Regular Investigation of the Atmosphere Based on an Instrument Container"). Damit konnte sich das Projekt einer wachsenden Gemeinschaft von Forschungseinrichtungen und Fluggesellschaften innerhalb eines internationalen, aus 15 Partnern bestehenden Konsortiums anschließen. Doch der Plan ist es, weltweit zu agieren. IAGOS-ERI will eine verteilte Infrastruktur für Langzeitbeobachtungen der Zusammensetzung der Atmosphäre betreiben. Dies wird durch eine Flotte von 10 bis 20 Langstreckenflugzeugen erreicht, die von renommierten Fluggesellschaften betrieben werden. Das Team will noch mehr Fluggesellschaften für das Projekt und den Einsatz der IAGOS-ERI-Instrumente gewinnen und damit eine globale Zusammenarbeit einrichten. Dies würde Wissenschaftlern helfen, das Projekt auf eine andere Ebene zu heben, um Luftqualität und atmosphärische Veränderungen rund um die Welt zu verstehen. Dr. Andreas Volz-Thomas vom Institut für Energie-und Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich (GmbH) in Deutschland, der die Forschungsgruppe leitet, erläutert: "Wir haben die IAGOS-Ausrüstung bereits an den Flugzeugen der Lufthansa und der China Airlines installiert. Bei Air France, Cathay Pacific und Iberia Airlines werden weitere Installationen stattfinden. Bis Ende dieses Jahres werden fünf Flugzeuge unsere Instrumente mitführen." Er weist darauf hin, dass die Erfüllung der Sicherheitsstandards im Luftverkehr und die Forschungsanforderungen eine große technische und wissenschaftliche Herausforderung darstellen. Dr. Volz-Thomas erklärt: "Wir sind gerade von Malta zurück, wo wir neue Instrumente an einem Lufthansa-Flugzeug auf den sicheren Betrieb hin getestet haben. Alle sechs Monate wird die Ausrüstung am Flugzeug zur Instandhaltung und Qualitätssicherung ersetzt. Ozon- und Kohlenmonoxiddaten werden in Frankreich analysiert, während Daten zu Stickoxiden, Wasserdampf und Aerosol in Deutschland sowie Wolkenpartikelmessungen im Vereinigte Königreich analysiert werden. Das ist durchaus ein komplexer Prozess. Aber auf diese Weise können wir eine umfassende Datenbank für die Klimaforschung und die Luftqualität pflegen." Das Projekt wird später in diesem Jahr auslaufen, doch es stehen nationale Mittel bereit, sodass IAGOS-ERI seine wertvolle Arbeit fortsetzen wird. Dazu gehören die Überwachung der Atmosphäre einschließlich der Entwicklung neuartiger atmosphärischer Beobachtungssysteme, die an verschiedenen Flugzeugmodellen installiert werden können.Weitere Informationen sind abrufbar unter: IAGOS-ERI http://www.iagos.org/ Projektdatenblatt Forschungszentrum Jülich http://www.fz-juelich.de/portal/DE/Home/home_node.html;jsessionid=4417E6E54ED7EAF2D7AE84421306C779
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