Neuartiges Gerät gibt Sehbehinderten neue Hoffnungen
Forscher an der Universidad Carlos III de Madrid (UC3M) in Spanien haben ein innovatives Gerät entwickelt, das Menschen mit mittelschweren Sehbehinderungen hilft, Hindernisse auf ihrem Web besser wahrzunehmen. "Dieses Gerät ist für Menschen gedacht, die sich an allem stoßen würden, was sie aufgrund des Verlusts ihres Gesichtsfeldes, verursacht durch Glaukom, Netzhautpathologien usw., nicht sehen können", sagte Professor Ricardo Vergaz von der Abteilung für Elektronik-Technologie an der UC3M. Das Team schuf einen Prototyp durch die Verwendung eines sogenannten Head-Mounted Displays (HMD), einem Virtual-Reality-Helm, der mit zwei Kameras ausgestattet ist. Ein winziger Computer ist mit den Kameras verbunden, der alle empfangenen Bilder verarbeitet. Die Forscher haben einen Algorithmus erzeugt, der es dem System ermöglicht, den Abstand und die Umrisse der Objekte zu berechnen. Über zwei Mikro-Bildschirmen übermittelt das Gerät in Echtzeit die relevanten Informationen an den Benutzer. Dieser sieht die Silhouette der Elemente sowie die vielfältigen Farben auf Grund ihrer Entfernung. "Es erkennt Objekte und Personen, die innerhalb des Gesichtsfeldes einer Person ohne Sehbehinderung, sichtbar wären", so Professor Vergaz. "Sehr oft erkennt der Patient diese nicht aufgrund von Problemen mit dem Kontrast. Die Informationen über die Tiefe ist das, was die meisten Patienten vermissen, die diese Art von technischer Hilfe verwenden." Das Team von UC3M arbeitet zusammen mit einer Gruppe aus dem Instituto de Oftalmolog¡a Aplicada an der Universidad de Valladolid in Spanien, um das Gerät zu testen. Dabei werden "intelligente" Brillen getragen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Validierung und Beurteilung der Anwendbarkeit des Gerätes. "Nachdem das Gerät an einer repräsentativen Stichprobe aus der Patientenpopulation, die dieses nutzen könnten, getestet wurde, wird das Instituto de Oftalmolog¡a Aplicada uns über seine endgültigen Ergebnisse Ende dieses Jahres informieren", so Professor Vergaz. "Damit werden wir in der Lage sein, den Erfolg und die Gültigkeit seiner Leistung zu bewerten und anschließend zu verbessern." Letztlich wollen die Forscher die Ergonomie des Geräts optimieren, um sicherzustellen, dass das Tragen dieser Brille für den Benutzer nicht lästig wird, wenn diese mit dem winzigen, leichten elektronischen Mechanismus ausgestattet ist. Experten sagen, diese neueste Entwicklung trage dazu bei, die Konzeption, Entwicklung und Innovation von neuen Technologien, die auf Menschen mit Behinderungen ausgerichtet sind, voranzutreiben. Das Team arbeitet auch an einem anderen innovativen Gerät mit einer virtuellen Lupe. "Die wichtigste Neuerung liegt in der Art der entwickelten Algorithmen, die dem Benutzer beim Lesen von Texten helfen, indem sie dazu beitragen, dass er sich weniger häufig im Text verliert", so Professor Vergaz. Dem Team zufolge wird das Lesen für die Benutzer einfacher werden, indem sie weniger leicht Zeilen und intertextuellen Bezüge verlieren. Der gelesene Inhalt wird auf einem Bildschirm gesteuert, das kann ein Computer, ein Tablet-Computer oder ein Handy sein. Kranke, die an Sehverlust im zentralen Bereich leiden, dazu gehört auch altersbedingte Makula-Degeneration, werden von diesem innovativen Gerät profitieren. Es sei darauf hingewiesen, dass die Pathologien, die mit den Geräten beurteilt wurden, nicht zu vollständiger Erblindung führen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Universidad Carlos III de Madrid (UC3M): http://www.uc3m.es/portal/page/portal/home
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