Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Zink ist kein Malariamedikament, zeigt neue Studie

Zink schützt nicht vor Malaria, dies fanden Forscher aus den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich jetzt heraus, nachdem sie Kindern in Tansania eine Mischung verschiedener Nahrungsergänzungsmittel mit und ohne Zink verabreicht hatten. Die Ergebnisse der Studie sind nun ...

Zink schützt nicht vor Malaria, dies fanden Forscher aus den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich jetzt heraus, nachdem sie Kindern in Tansania eine Mischung verschiedener Nahrungsergänzungsmittel mit und ohne Zink verabreicht hatten. Die Ergebnisse der Studie sind nun im Fachblatt PLoS Medicine nachzulesen. Zink erfüllt im Körper verschiedene wichtige Funktionen: so hilft es, das Immunsystem abwehrfähig zu machen, kann aber auch Durchfallerkrankungen vorbeugen, wie neuere Forschungen zeigen. Wissenschaftler aus Gambia, den Niederlanden, Tansania und dem Vereinigten Königreich hatten untersucht, ob eine Nahrungsergänzung mit Zink gegen Malaria schützen kann, vor allem, da die Mehrzahl afrikanischer Kinder unter Zinkmangel leidet. Wäre eine solche Ergänzung wirksam gewesen, hätte man die Zahl der Malariatodesfälle senken können, die zu 91% in Afrika auftreten, wie es Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge heißt. Die WHO gibt weiter an, dass 2010 ungefähr 655.000 Menschen an Malaria starben und es sich bei 86% dieser Fälle um Kinder unter 5 Jahren handelte. Das Team um Dr. Hans Verhoef von der Wageningen Universität in den Niederlanden und der London School of Hygiene and Tropical Medicine im Vereinigten Königreich musste jedoch feststellen, dass Zink in keiner Weise die Malariahäufigkeit bei afrikanischen Kindern beeinflusst. Die Studie untersuchte in vier Tests in Burkina Faso, Gambia, Papua-Neuguinea und Peru die Wirkung von Zink. Für die Studie wurden die Kinder nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen eingeteilt, von denen die erste nur Zink, die zweite Zink in Kombination mit anderen Spurenelementen, die dritte eine solche Mischung ohne Zink und die vierte ein Plazebo erhielt. Von den 1.029 Kindern, die für die Studie vorgeschlagen wurden, wählte man letztlich 612 Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren aus und verabreichte ihnen täglich jeweils eine der vier Medikationen auf oralem Wege. Wie die Ergebnisse zeigten, hat weder Zink allein, noch das Kombinationspräparat ohne Zink Einfluss auf die Malariahäufigkeit im Vergleich zum Plazebo, obwohl sich Zinkmangelerscheinungen dadurch gut beheben ließen. Weiterhin fand man heraus, dass sich die Ergänzung mit anderen Spurenelementen bei Kindern mit Eisenmangel sogar negativ auswirken kann. Den Forschern zufolge war die Malariainzidenz bei allen vier Gruppen nahezu gleich und lag bei durchschnittlich drei Episoden pro Jahr. "Trotz der hohen Prävalenz von Zinkmangel, einer strikten Einnahmeüberwachung und einigen wenigen Aussteigern fanden wir keinerlei Hinweise, dass eine Zinkprävention, sei es allein oder in Kombination mit anderen Ergänzungsmitteln, die Häufigkeit der Malariafieberanfälle senkt", heißt es in der Studie. "Nachgewiesen wurde indes, dass bei Kindern mit Eisenmangel in Malaria-endemischen Gebieten, selbst in Gebieten mit einer guten medizinischen Versorgung und geeigneten Behandlungsmöglichkeiten, das Malariarisiko steigt, was frühere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit einer kombinierten Nahrungsmittelergänzung bestätigt. Eine Zusammenführung der Ergebnisse aller Untersuchungen bestätigte nicht, dass eine Zinkintervention die Malariahäufigkeit bei afrikanischen Kindern reduziert." Auslöser von Malaria ist der Plasmodiumparasit, der durch infizierte Stechmücken übertragen wird. Im menschlichen Körper vermehrt sich der Parasit in den Leberzellen, bevor er auf die roten Blutzellen übergeht. Typische Symptome für Malaria sind Fieber, Kopfschmerz und Erbrechen, die normalerweise 10 bis 15 Tage nach der Erstinfektion auftreten. Wird Malaria nicht behandelt, kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen, da die Blutversorgung lebenswichtiger Organe unterbrochen wird. In vielen Ländern hat der Parasit zudem Resistenzen gegen handelsübliche Malariamittel entwickelt. Strategien zur Behandlung der Krankheit bestehen in der sofortigen und effektiven Gabe einer Artesimin-Kombinationstherapie, zudem behilft man sich mit imprägnierten Moskitonetzen, und auch das Aussprühen der Wohnräume mit Insektiziden kann in hochendemischen Gebieten Wirkung zeigen.Weitere Informationen erhalten Sie hier: Universität Wageningen http://www.wageningenuniversity.nl/UK/ London School of Hygiene and Tropical Medicine: http://www.lshtm.ac.uk/ PLoS Medicine: http://www.plosmedicine.org/home.action

Länder

Burkina Faso, Gambia, Niederlande, Peru, Papua-Neuguinea, Tansania, Vereinigtes Königreich

Verwandte Artikel