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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Moderne Ökosysteme spüren Auswirkung früherer Zeiten des Klimawandels

Tiere wandern, um ihr Überleben unter geeigneten Bedingungen zu sichern. Dies gilt insbesondere, wenn Klima-Zyklen zwischen warmen und kalten Perioden wechseln. Jetzt haben Forscher in Dänemark und dem Vereinigten Königreich neues Licht auf die Frage geworfen, wie schnell Arte...

Tiere wandern, um ihr Überleben unter geeigneten Bedingungen zu sichern. Dies gilt insbesondere, wenn Klima-Zyklen zwischen warmen und kalten Perioden wechseln. Jetzt haben Forscher in Dänemark und dem Vereinigten Königreich neues Licht auf die Frage geworfen, wie schnell Arten in der Vergangenheit gewandert sind, um mit dem sich verändernden Klima Schritt zu halten. Die in der Zeitschrift Science, veröffentlichten Ergebnisse zeigen, wie wenig verbreitete Arten - die den größten Anteil an der Biodiversität des Planeten ausmachen - eine Nische in Regionen gefunden haben, in denen die Migration bisher nicht intensiv war. Forscher von der Universität Aarhus in Dänemark und den Universitäten Cambridge, East Anglia und Exeter im Vereinigten Königreich nehmen an, dass der durch menschliche Aktivitäten ausgelöste Klimawandel die erforderlichen Migrationsraten an vielen dieser Orte in die Höhe treiben wird und dadurch die einmalige Fauna der Erde bedroht wird. Nach Angaben der Forscher war das letzte glaziale Maximum - der Zeitraum in der Klimageschichte der Erde, als die Eisschilde ihre maximale Ausdehnung erreicht hatten (vor 26.500 bis 19.500 Jahren) - deutlich kühler, so dass viele Arten viel öfter weiter wandern mussten, als Tiere dies heutzutage tun. Sie weisen darauf hin, dass die Nordeuropäischen Arten zum größten Teil relative Neuankömmlinge aus ihren Refugien in Südeuropa sind. In Zusammenarbeit mit Informatikern des Center for Massive Data Algorithmics (MADALGO) in Aarhus untersuchten Ökologen an den dänischen und britischen Universitäten die Geschwindigkeit, mit der Arten sich um die ganze Welt bewegt haben, und wie diese Arten gewandert sind, um mit diesem großen historischen Klimawandel Schritt zu halten. Die Arbeit trug zur Klärung der Frage bei, ob es Unterschiede in modernen Gesellschaften zwischen Gebieten mit lokalen und hohen notwendigen Migrationsraten gibt. Das Team bestimmte die erforderlichen Wanderungsgeschwindigkeiten, in dem es maß, wie schnell sich die klimatischen Bedingungen über die Oberfläche des Planeten hinwegbewegt haben. Die Rate der Temperaturänderung im Laufe der Zeit als auch die lokale Topographie beeinflussen die Geschwindigkeit. So fanden die Forscher heraus, dass auf steilen Topographien, Reisen über kurze Strecken große Temperaturunterschiede herbeiführen, die ihrerseits winzige Klimawandel-Geschwindigkeiten auslösen. Schafft es eine Art nicht, schnell genug zu wandern, um mit der Geschwindigkeit des Klimawandels Schritt zu halten, könnte dies zum Rückgang der Verbreitung und damit zum Aussterben der Art führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht ist sehr groß, wenn die Geschwindigkeit des Klimawandels im Vergleich zu den Zerstreuungsfähigkeiten der Spezies hoch ist. Das Team kartierte Muster der Diversität wenig verbreiteter Arten für alle terrestrischen Amphibien, Säugetiere und Vögel, um diese Theorie zu testen. Sie fanden heraus, dass hohe Konzentrationen wenig verbreiteten Arten dort auftraten, wo Geschwindigkeiten niedrig waren (z. B. in den südamerikanischen Anden) während wenig verbreitete Arten dort seltener waren, wo die Geschwindigkeiten hoch waren (z.B. Nordeuropa). Die Geschwindigkeit betraf schwache Verbreiter (etwa Amphibien) am stärksten, während die stärksten Verbreiter (Vögel) am wenigsten betroffen waren. Bei den Säugetieren waren bei Fledermäusen Muster zu beobachten, die denen von Vögeln ähnelten, während nicht-fliegende Säugetiere ähnliche Muster hatten wie Amphibien. Die Forschung hat daher einen Zusammenhang zwischen der benötigten Wanderungsgeschwindigkeit, der Kapazität einer Spezies sich zu verbreiten, und der Wahrscheinlichkeit, dass der Klimawandel das Aussterben einer Art auslösen könnte, aufgedeckt. Nach Ansicht der Wissenschaftler beweisen ihre Ergebnisse, dass frühere regionale Klimaveränderungen mit der lokalen Topographie und den Verbreitungsfähigkeiten von Arten zusammenhängen, mit bedeutenden langfristigen Folgen für die globale Verteilung der Artenvielfalt. Der durch menschliche Aktivitäten ausgelöste Klimawandel erhöhe die Geschwindigkeit des Klimawandels, so die Forscher. Es gibt eine Reihe von Regionen auf der ganzen Welt, wie das Amazonas-Becken sowie Gegenden in Afrika, wo Geschwindigkeiten traditionell etwas niedriger sind, sich aber wahrscheinlich bis zum Jahr 2080 erhöhen werden. Die meisten wenig verbreiteten Arten sind in diesen Gebieten anzutreffen und sie werden wahrscheinlich besonders gefährdet sein, da sich die Geschwindigkeiten zwischen heute und den nächsten 70 Jahren erhöhen werden.Weitere Informationen finden Sie unter: Aarhus University: http://www.au.dk/en/ Science: http://www.sciencemag.org/

Länder

Dänemark, Vereinigtes Königreich

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