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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Ungleiche Todesraten durch Schlaganfall in Europa und Zentralasien

Neuste internationale Forschungen zeigen, dass es zwischen den Ländern in Europa und Zentralasien ein wachsendes Missverhältnis hinsichtlich der Anzahl der Personen gibt, die in Folge eines Schlaganfalls sterben. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift European Heart Jour...

Neuste internationale Forschungen zeigen, dass es zwischen den Ländern in Europa und Zentralasien ein wachsendes Missverhältnis hinsichtlich der Anzahl der Personen gibt, die in Folge eines Schlaganfalls sterben. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift European Heart Journal veröffentlicht und enthüllen, dass die Todesrate nach einem Schlaganfall in westeuropäischen Ländern seit den späten 1990er Jahren gesunken, in Zentralasien und Osteuropa, einschließlich Kasachstan, Polen und Russland hingegen gestiegen ist. Bisherige Studien ergaben einen signifikanten Zusammenhang zwischen hohem Blutdruck und Tod nach Schlaganfall, woraus viele schlossen, dass die Kontrolle des Blutdrucks in den verschiedenen Ländern differiert. "Die Mortalität nach einem Schlaganfall steht stellvertretend für das Vorkommen von Hypertonie in den unterschiedlichen Regionen in Europa. Die Aufzeichnung der Veränderungen im Laufe der Zeit kann für die Überwachung der Hypertone, dem wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktor, sehr wichtig sein", erklärt Professor Josep Redon, wissenschaftlicher Direktor des Forschungsinstituts (INCLIVA) der Universität Valencia in Spanien und leitender Autor der Studie. Professor Redon und seine Kollegen werteten Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über Schlaganfälle in 35 Ländern aus den Jahren 1990 bis 2006 aus. Sie verteilten die Länder auf Grundlage der WHO-Klassifikationen auf drei demographische Kategorien: In Gruppe A kamen die Länder mit einer sehr niedrigen Mortalität von Kindern (unter 5 Jahren) und Erwachsenen (15-59 Jahre); in Gruppe B Länder mit einer niedrigen Kinder- und Erwachsenenmortalität; und in Gruppe C die Länder mit einer niedrigen Kinder-, doch hohen Erwachsenenmortalität. Nach Auswertung der Trends in diesen Ländern im Berichtzeitraum stellten die Forscher fest, dass im Jahre 2002 rund 1,23 Millionen Tode nach Schlaganfall verzeichnet wurden, wobei häufiger Frauen als Männer betroffen waren. Das Team ging davon aus, dass dem so ist, weil Frauen länger leben als Männer. 60% der Menschen starben mit über 75 und nur 4% im Alter unter 55 Jahren. Die Länder in den Gruppen B und C verzeichneten in der Regel die höchste Todesraten verglichen mit Gruppe A; Russland hatte 274 pro 100.000 Einwohner, Israel dagegen 38 pro 100.000. Hierbei sei angemerkt, dass sowohl Portugal, als auch Kroatien eine doppelt so hohe Rate verzeichneten wie der Durchschnitt von Gruppe A; Portugal hatte 138 pro 100.000 und Kroatien 139 pro 100.000; der Durchschnitt hingegen betrug rund 88 pro 100.000. Die Auswertung der Verlaufskurve ergab, dass die Anzahl der Tode in Folge eines Schlaganfalls zwischen 1990 und 2006 bei Gruppe A um rund 40 pro 100.000 sank, bei Gruppe B um rund 37,5 pro 100.000 und um rund 20 pro 100.000 bei Gruppe C. "Dies legt den Schluss nahe, dass sich das Ungleichgewicht der Mortalitätsrate durch Schlaganfall zwischen den Ländern gegenwärtig stark vergrößert", so die Forscher. "Länder, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine niedrige Mortalitätsrate verzeichneten, erlebten einen weiteren Rückgang, während Länder, die zu Anfang des Untersuchungszeitraums eine moderate oder hohe Mortalität durch Schlaganfall (Gruppe B und C in diesem Bericht) aufwiesen, im Laufe der Zeit einen beispiellosen Anstieg dieser Todesursache hinnehmen mussten. Wenn wir davon ausgehen, dass die Mortalität durch Schlaganfall stellvertretend für den durchschnittlichen Blutdruck einer Bevölkerungsgruppe steht, demonstrieren diese Daten klar die Notwendigkeit, Diagnose, Behandlung und Überwachung von Bluthochdruck in den Ländern zu verbessern, in denen die Folgen der Hypertone immer deutlicher zu sehen sind. Die Verbesserung der Rate der Blutdruckkontrolle ist ein guter Ansatz, doch auch Primärpräventionsstrategien müssen eingeführt werden." Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Krebs und für 3% der Behinderungen bei Erwachsenen verantwortlich. Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass sich die Schlaganfallrate in den nächsten neun Jahren verdoppeln wird. Ursachen sind hoher Blutdruck, Diabetes und Übergewicht. Experten aus Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, der Tschechischen Republik und den Vereinigten Staaten trugen wesentlich zu dieser Studie bei.Weitere Informationen unter: European Heart Journal: http://eurheartj.oxfordjournals.org/ University of Valencia: http://www.uv.es/webuv/index.htm

Länder

Tschechien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Italien, Kasachstan, Polen, Russland, Vereinigte Staaten

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