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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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EU-Experten fordern dringend Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels

EU-Experten warnen, dass aktuelle Zusagen zur Reduzierung der Emissionen nicht ausreichen, um zu verhindern, dass die globalen Temperaturen mehr als 2°C über vorindustrielle Niveau steigen. Ihnen zufolge sind zusätzliche Zusagen erforderlich, wenn die Welt einen gefährlichen K...

EU-Experten warnen, dass aktuelle Zusagen zur Reduzierung der Emissionen nicht ausreichen, um zu verhindern, dass die globalen Temperaturen mehr als 2°C über vorindustrielle Niveau steigen. Ihnen zufolge sind zusätzliche Zusagen erforderlich, wenn die Welt einen gefährlichen Klimawandel vermeiden will. Im Umfeld der zurzeit in Cancun, Mexiko, stattfindenden UN-Klimakonferenz legte die EU einen Bericht mit dieser eindringlichen Warnung vor, der im Auftrag der EU-Mitgliedstaaten von Klimawandel-Experten aus ganz Europa erstellt wurde. Ende 2009, bei der letzten großen Klimakonferenz in Kopenhagen, Dänemark, einigten sich die Länder darauf, dass die globale Erwärmung auf 2°C begrenzt werden sollte, und die Parteien des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) wurden aufgefordert, ihre Emissionsreduktionszusagen für 2020 vorzulegen. Den Forschern zufolge zeigt eine Analyse dieser Zusagen, dass sie einfach nicht ausreichen, um das Klima zu stabilisieren. "Auch unter den optimistischsten Annahmen und Auslegungen greifen die Reduktionsverpflichtungen für 2020 zur Kopenhagener Vereinbarung zu kurz, um die 2°C-Grenze möglicherweise einzuhalten", erklären die Forscher. Die Zusagen seien zwar ein "Schritt in die richtige Richtung", allerdings betonen die Experten, dass viel mehr getan werden muss - und zwar schnell. "Je länger wir nichts tun, desto schwieriger wird es, die Erderwärmung auf weniger als 2°C zu begrenzen", warnen sie. Die Experten skizzieren die ihrer Meinung nach notwendigen Maßnahmen, um das 2°C-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 66% zu erreichen. Ihrer Meinung nach müsste der Höhepunkt der Emissionen etwa im Jahr 2015 erreicht sein; eine Verzögerung dieses Maximums würde noch größere jährliche Reduktionsraten erfordern, deren Erreichung teurer und vielleicht sogar unmöglich sein werde. Außerdem müssten die Emissionen bis 2050 um bis zu 70% gegenüber dem Wert von 1990 gesenkt werden. In der Zwischenzeit müssen die Länder die Emissionen langlebiger Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) reduzieren. Auch der Einsatz von Technologien wie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) könnte nötig werden, um die CO2-Emissionen weiter zu begrenzen, empfehlen die Forscher. "Das Erreichen weitreichender Verringerungen der anthropogenen Treibhausgasemissionen, die zur Einhaltung der 2°C-Grenze notwendig sind, hängt in hohem Maße von der Umsetzung wirksamer politischer Instrumente ab", schlussfolgern die Experten. "Dazu gehört, möglichst viele Emissionsquellen mit kostengünstigen Maßnahmen, die als fair wahrgenommen werden, anzugehen." Die Forscher stützen ihre Schlussfolgerungen auf eine 66%ige Wahrscheinlichkeit für ein Erreichen des 2°C-Ziels. Wollen die Länder eine größere Wahrscheinlichkeit erhalten, sind noch größere Emissionsreduzierungen notwendig. Wenn sie mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit zufrieden sind, können die Reduktionsraten geringer ausfallen. Allerdings warnen die Forscher: "Selbst bei einer 50%igen Wahrscheinlichkeit für eine Begrenzung der Erwärmung auf unter 2°C könnten die erforderlichen Emissionsreduktionsraten für die Zeit nach 2020 nicht erreichbar sein." Das Kopenhagener Abkommen bringt auch die Möglichkeit der Einrichtung einer 1,5°C-Grenze auf. Für ein solches Ziel liegen nur wenige Studien zu den erforderlichen Emissionsszenarien vor. Allerdings werden die Temperaturen auch bei extrem hohen Klimaschutzaktivitäten für einige Zeit wahrscheinlich um mehr als 1,5°C steigen. Ein solches Ziel wäre daher wohl langfristig zu setzen, bei dem die Temperaturen die Grenze für eine Zeit lang überschreiten, bevor sie wieder sinken. Wie die Forscher betonen, würde auch ein Anstieg um 2°C schwerwiegende Folgen haben. "Wenn die globale Durchschnittstemperatur um mehr als 2°C steigt, wird es weniger wahrscheinlich, dass die Menschen den Großteil ihrer Systeme zu global akzeptablen sozialen und wirtschaftlichen Kosten an den Klimawandel anpassen können. Tatsächlich werden einige Regionen wahrscheinlich schon mit beträchtlichen Auswirkungen auf menschliche Aktivitäten und Ökosysteme zu kämpfen haben, wenn die weltweite Durchschnittstemperatur um 2°C gestiegen ist."

Länder

Belgien, Mexiko

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