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EU-Studie untersucht Möglichkeit der Nierenregeneration

Ein in der Fachzeitschrift The Lancet im Rahmen einer Serie zur Nierenheilkunde veröffentlichter Artikel hat die Frage gestellt, ob die Regeneration von Nieren beim Menschen wie bei Fischen und niedrigen Wirbeltieren möglich ist. Die Arbeit ist Teil eines laufenden EU-Forschun...

Ein in der Fachzeitschrift The Lancet im Rahmen einer Serie zur Nierenheilkunde veröffentlichter Artikel hat die Frage gestellt, ob die Regeneration von Nieren beim Menschen wie bei Fischen und niedrigen Wirbeltieren möglich ist. Die Arbeit ist Teil eines laufenden EU-Forschungsprojekts zu den Möglichkeiten der Nierenregeneration. Es wurde von einer Gruppe des Mario Negri Institute for Pharmacological Research in Bergamo, Italien, ausgeführt. Die Studie gehört zum dreijährigen Projekt STAR-T REK ("Set up and comparison of multiple stem cell approaches for kidney repair"), an dem sich 10 Partner beteiligen und das mit 3 Mio. EUR aus dem Themenbereich Gesundheit des Siebten Rahmenprogramms (RP7) ausgestattet wurde. Mit dem Projekt soll untersucht werden, wie die Nierenregeneration erreicht werden kann. Diese Behandlungsmöglichkeit wird angesichts der steigenden Zahl von Patienten mit Nierenversagen im Endstadium immer dringender. Die Regeneration von Organen ist sowohl bei Pflanzen als auch im Tierreich möglich. Fische können Nieren regenerieren; der Axolotl, eine Salamanderart in Mexiko, kann ein verlorenes Glied vollständig wieder wachsen lassen, indem es erwachsenes Gewebe im Amputationsbereich in Stammzellen umwandelt, die das fehlende Körperteil dann nachwachsen lassen. Menschliche Nieren besitzen allerdings nur begrenzte Regenerationsfähigkeiten. Deshalb konzentriert sich STAR-T REK auf die Untersuchung möglicher Behandlungen, um die Nierenregeneration auszulösen. Dazu gehört auch der Einsatz von Stammzellen aus dem Knochenmark, von erwachsenen Nierenstammzellen und fötalen Nierenstammzellen. "Da die Mechanismen der Nierenselbstheilung besser verstanden sind, wollen die Forscher jetzt klären, ob die Injektion zusätzlicher Zellen in eine akut geschädigte Niere zur Reparatur und Regeneration des geschädigten Gewebes führt und damit der natürliche Heilprozess beschleunigt und verbessert wird", schreiben die Autoren in ihrem Artikel. "Erwachsene Stammzellen - ob aus Knochenmark oder aus der Niere - könnten nach einer akuten Nierenverletzung die zelluläre Reparatur und die Gewebeneubildung unterstützen." In der Studie stellen die Forscher jedoch auch die Frage, ob ein chronischer Nierenschaden, der auf viele unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden kann, zu reparieren ist. Der Artikel erörtert die relativen Verdienste verschiedener medikamentöser Behandlungen bei Nierenschaden, darunter auch die Bedeutung von ACE-Hemmern (Angiotensin-Konversionsenzym-Hemmer) und Angiotensin-II-Rezeptorenblockern (ARB) bei der Prävention von Nierenschäden. Eine neue parallele Forschung hat gezeigt, dass eine achtjährige ACE-Hemmer-Therapie die Nierenfunktion bei sechs Patienten mit Typ-1-Diabetes stabilisierte, die ansonsten innerhalb von sechs Monaten ein Nierenversagen im Endstadium erlitten hätten. Das ist ein Hinweis, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern für die Nierenreparatur und eine Regenerationsbehandlung nützlich sein könnte. Die Autoren deuten an, dass diese Therapie ausgeweitet werden könnte, durch höhere Dosierungen von ACE-1-Hemmer als normalerweise zur Blutdruckkontrolle empfohlen wird, zusammen mit ARB und einem Diuretikum. Diese Behandlung wurde an 112 Patienten ausprobiert und das Ergebnis war, dass nur bei 2 von 56 Patienten ein Nierenversagen auftrat, im Vergleich zu 17 von 56 Patienten der Kontrollgruppe. Die Autoren schlussfolgern: "Die Studien am Menschen werden das Verständnis der genetischen Ursachen, die das Fortschreiten und den Rückzug einer chronischen Nierenkrankheit bestimmen, und der mit positiven Ergebnissen zusammenhängenden Gene erweitern. Ein tieferes Verständnis der Funktionsmechanismen von bereits existierenden Medikamenten mit Nieren schützenden Eigenschaften wird zur Entdeckung neuartiger Wege beitragen, die für die Nierenreparatur womöglich relevant sind. "Die Einblicke in die menschliche Genetik und die mechanistischen Studien für den Nierenschutz werden zusammen zur Entwicklung von Molekülen beitragen, die auf Gene abzielen, die wiederum für die Pathophysiologie der Regeneration relevant sind. An oberster Stelle steht dabei das Ziel der Nierenregeneration und nicht die Dialyse oder die Nierentransplantation."

Länder

Italien, Vereinigtes Königreich

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