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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Für Zugvögel ... lohnt sich ein Fettpölsterchen!

Vögel mit einem hohen Anteil an Körperfett benötigen kürzere Zwischenstopps während ihrer Wanderung, sodass sie ihre Brutplätze schneller erreichen und sich die besten Nistplätze sichern können, so die neusten Forschungsergebnisse. Die in der Zeitschrift Biology Letters veröff...

Vögel mit einem hohen Anteil an Körperfett benötigen kürzere Zwischenstopps während ihrer Wanderung, sodass sie ihre Brutplätze schneller erreichen und sich die besten Nistplätze sichern können, so die neusten Forschungsergebnisse. Die in der Zeitschrift Biology Letters veröffentlichten Ergebnisse heben hervor, wie wichtig der Erhalt ökologisch intakter Rastplätze für die Zugvögel ist, weil diese ihr Reiseziel nur dann erreichen können, wenn sie auf ihrem Flug dorthin Zugang zu Plätzen haben, die ihnen Nahrung wie Insekten, Nektar und Blütenstaub bieten. Kleine Zugvögel müssen Pausen machen, um ihre Fettreserven aufzufüllen, vor allem nach der Überquerung von Meeren oder Wüsten. Man geht davon aus, dass die Dauer dieser Zwischenstopps durch Faktoren wie Wind- und Wetterverhältnisse, Zugang zu Nahrung und einem genetisch programmierten inneren Drang zur Fortsetzung der Reise bestimmt werden. Wissenschaftler nehmen schon seit geraumer Zeit an, dass die Höhe der Fettreserven des Vogels einer der wichtigsten Faktoren für die Dauer der Zwischenstopps ist. Doch bis jetzt war diese Idee noch nie richtig überprüft worden. In dieser Studie verglichen die Forscher aus Deutschland und Italien die Zwischenstoppzeiten dicker und dünner Gartengrasmücken (lateinische Bezeichnung: Sylvia borin) auf der kleinen Insel Ventotene, die vor der Westküste Italiens liegt und von vielen Singvögeln auf ihrer Wanderung besucht wird. Das Team fing an 2 Vormittagen im Mai 2009 mehrere Vögel ein und bewertete ihre Unterhaut-Fettschicht auf einer Skala von 0 bis 8. Sie wählten 10 schlanke Vögel (mit 0 oder 1 Punkt auf der Skala) und 10 dickere Vögel (mit 3 oder 4 Punkten auf der Skala) aus und statteten diese mit temporär haftenden Radiosendern aus. Dann kontrollierten sie in regelmäßigen Abständen, ob das Signal, das von den Sendern ausging, noch auf der Insel zu hören war. Die Ergebnisse waren eindeutig. "Dicke Gartengrasmücken müssen auf ihrer alljährlichen, strapaziösen Reise zu den Brutgebieten weniger lange Zwischenstopps einlegen, um ihre Energiereserven aufzutanken", sagte Wolfgang Goymann vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Deutschland. Die dickeren Vögel verbrachten durchschnittlich knapp neun Stunden auf der Insel, wobei alle bis auf einen die Insel in der Nacht nach ihrer Kennzeichnung verlassen hatten. Dagegen verbrachten die dünneren Vögel im Schnitt 41 Stunden auf Ventotene, bevor sie ihre Wanderung fortsetzten. "Wir gehen davon aus, dass die meisten Vögel am gleichen Morgen auf der Insel ankamen, an dem wir sie gefangen haben", erklärt Dr. Goymann. "Aber auch wenn dem nicht so sein sollte, zeigen unsere Daten deutlich, dass dicke Gartengrasmücken nur auf den Einbruch der nächsten Nacht warten, bevor sie weiterziehen. Die Dünnen müssen hingegen warten, bis sie sich wieder ausreichende Reserven angefressen haben." "Wir schließen daraus, dass die unterschiedliche Dauer der Zwischenstopp-Aufenthalte der Gartengrasmücke durch die Unterhaut-Fettreserven bestimmt werden", schreiben die Forscher. Sie sagten weiterhin, dass die Wetterbedingungen für den Vogelzug im Untersuchungszeitraum ideal waren, sodass die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen auf innere Faktoren, wie unterschiedliche Fettreserven zurückzuführen sind. Die anderen Forscher kamen vom Institut für Umweltschutz und Forschung (ISPRA) und von der Universität Ferrara in Italien.

Länder

Deutschland, Italien

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