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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Auswirkungen der Politik auf wissenschaftliche Leistung aufgezeigt

Ein neuer Bericht hebt die Auswirkungen wichtiger politischer Ereignisse wie Kriege und Revolutionen auf die wissenschaftliche Leistung der betroffenen Länder hervor. Für diese Studie wurden wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den letzten 30 Jahren, die in der Datenbank "...

Ein neuer Bericht hebt die Auswirkungen wichtiger politischer Ereignisse wie Kriege und Revolutionen auf die wissenschaftliche Leistung der betroffenen Länder hervor. Für diese Studie wurden wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den letzten 30 Jahren, die in der Datenbank "Web of Science" gespeichert sind, analysiert. Erstellt wurde sie von Science-Metrix, einem Unternehmen, das sich auf die Bewertung von Systemen zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung (FuE) spezialisiert. "Als wir diese Forschungsarbeit in Angriff genommen haben, war uns klar, dass sich die asiatischen Länder besonders schnell entwickeln", kommentierte Science-Metrix-Präsident und Verfasser des Berichts, Eric Archambault. "Aber wir waren gleichzeitig beeindruckt und überrascht. Asien holt sogar noch schneller auf als bisher angenommen, Europa hält seine Position mehr als die meisten erwarten würden und der Nahe Osten muss beobachtet werden." Der Studie zufolge entfällt auf Europa im Weltvergleich immer noch der größte Anteil (rund ein Drittel) der wissenschaftlichen Leistung. "Im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben, dass wir Zeugen einer einfachen Verlagerung von Westen nach Osten sind, lassen die Daten über die wissenschaftliche Leistung darauf schließen, dass Europas Haltung zur Zusammenarbeit Früchte trägt und dass der alte Kontinent seine Position hält. Dagegen sind die nordamerikanischen Länder dabei, ihren strategischen, zentralen Platz im Wissenschaftssystem zu verlieren", so der Bericht. In Europa war das wichtigste Ereignis während des Untersuchungszeitraums der Fall der Berliner Mauer und der Zusammenbruch der Sowjetunion. Der Bericht zeigt, dass im Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch des Ostblocks die wissenschaftliche Leistung von fast allen ehemaligen Sowjetrepubliken um ein Viertel sank. Die beiden Ausnahmen in diesem Trend waren Estland und Litauen, deren Wachstumsraten über dem weltweiten Durchschnitt lagen. Der Bericht stellt weiterhin fest, dass in anderen Teilen Osteuropas "andere Warschauer-Pakt-Staaten bereits unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs damit begonnen haben, mehr wissenschaftliche Beiträge zu produzieren". Die an Westeuropa angrenzenden Länder erholten sich in der Regel am schnellsten. Die Autoren deuten an: "Der Beitritt dieser Länder zur Europäischen Union bzw. der Beitrittsprozess könnte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ihrer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit gespielt haben." Und ergänzen: "Der Zugang zu einer großen Gruppe von Partnern wie in der EU hilft nicht nur, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu stärken, sondern erhöht auch die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Geschwindigkeit, mit der Wissen in einem Land verbreitet wird." An anderer Stelle zeichnet der Bericht die Veränderungen in der wissenschaftlichen Leistung im Nahen Osten auf. "Insgesamt weist der Nahe Osten ein schnelles Wachstum auf (im Weltvergleich fast viermal schneller), wobei der Iran und die Türkei an der Spitze stehen", so der Bericht. Allerdings sind in der irakischen Wissenschaft erst jetzt Anzeichen für eine Erholung von den Konflikten im Land zu erkennen. Auch in Bahrain, Ägypten und Kuwait steht die wissenschaftliche Leistung still. In Asien steigt die wissenschaftliche Produktion rasant an. Dabei überspringt sie nicht nur Entwicklungsphasen, sondern komprimiert die Fortschritte, die in den westlichen Ländern in den vergangenen 150 Jahren gemacht wurden. Im Jahr 2009 übertraf Asiens Leistung die von Nordamerika. Und Chinas Leistung soll bereits 2015 US-Niveau erreichen. "Diese Daten liefern eine Menge Denkanstöße", sagte Dr. Archambault. "Die Wissenschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung, aber wir wissen weder viel darüber, wie Politik sich auf die Wissenschaft auswirkt, noch wie Wissenschaft die Politik beeinflusst."

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