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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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In Schweden immer mehr Silversurfer online

Die Zahl der Silversurfer - der das Internet nutzenden älteren Menschen - steigt einer neuen schwedischen Forschungsstudie zufolge rasant an. 2007 surften durchschnittlich nur 29% der Schweden im Alter von 65 bis 79 tagtäglich im Internet; bis 2008 war diese Zahl schon auf 39%...

Die Zahl der Silversurfer - der das Internet nutzenden älteren Menschen - steigt einer neuen schwedischen Forschungsstudie zufolge rasant an. 2007 surften durchschnittlich nur 29% der Schweden im Alter von 65 bis 79 tagtäglich im Internet; bis 2008 war diese Zahl schon auf 39% geklettert, was nun die schwedischen Rentner zu den Internet-Freaks Europas macht. Die Ergebnisse sind Teil einer von Wissenschaftlern der Universität Göteborg durchgeführten nationalen Umfrage zur Mediennutzung mit 4.500 Teilnehmern, die diese Zahlen seit 1979 jährlich ermitteln. Im Durchschnitt konsumieren die Schweden etwa täglich sechs Stunden verschiedene Medien. Diese Zahl hat sich im Lauf der Jahre kaum verändert. Das Fernsehen nimmt dabei immer noch einen erheblichen Teil dieser Zeit ein, wenn auch die 15- bis 24-Jährigen jetzt mehr Zeit online als mit Fernsehen verbringen. Die Internetnutzung in Schweden hat sich in den letzten 4 Jahren verdoppelt; derzeit gehen 68% der Schweden regelmäßig ins Internet. Fast alle befragten Jugendlichen gaben an, das Internet täglich zu nutzen. Während Schwedens anwachsende Gruppe der Silversurfer das Internet eher zum Verschicken und Empfangen von E-Mails, zum Gebrauch von Suchmaschinen und zum Lesen der Online-Zeitungen aufsucht, verbringen junge Internetnutzer einen Großteil ihrer Online-Zeit in sozialen Netzwerken oder sie hören Musik. Die Studie wies auch auf die sozialen Unterschiede in der Nutzung des Internets hin. Menschen mit einem hohen Bildungsgrad seien mehr als doppelt so häufig regelmäßig im Internet zu finden wie Menschen mit geringerer Bildung. Darüber hinaus hätten Surfer von höherer Bildung mit größerer Wahrscheinlichkeit sehr gute digitale Fähigkeiten und nutzten die Funktionen von Webseiten und sozialen Plattformen besser aus. Im Durchschnitt gehen mehr Männer (65%) als Frauen (56%) zu Hause ins Internet. Im Gegensatz dazu verbringen Frauen mehr Zeit mit Lesen: 42% von ihnen lesen täglich in einem Buch, was im Vergleich dazu nur 30% der Männer tun. Die stetig wachsende Popularität des Internets scheint auch die Art und Weise zu beeinflussen, wie die Menschen über die Nachrichten an Informationen gelangen. Zur Jahrtausendwende gab mehr als die Hälfte der Befragten (55%) an, dass sie täglich die Nachrichten im Fernsehen sähen. Die jüngste Umfrage zeigt, dass diese Zahl auf ungefähr 40% - einschließlich Web-TV- gesunken ist. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass der Stil der Online-Nachrichten völlig anders sei als der von traditionellen Zeitungen. Die Texte seien in der Regel kürzer und Kommentare (beispielsweise Blogs) seien häufiger. "Wir können sehen, wie stark der Nachrichtenkonsum im Wandel begriffen ist", kommentiert die Leiterin der Umfrage, Professorin Ulla Carlsson von der Universität Göteborg. "Dies lässt neue Rollen für Journalisten und Zuschauer ahnen, die über mehr Wissen verfügen und den Medien gegenüber kritisch eingestellt sind."

Länder

Schweden

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