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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Wissenschaftler sehen Beeinflussung des Blutgefäßwachstums als mögliches Mittel gegen Übergewicht

Die Europäer geben Jahr für Jahr Millionen von Euro im Kampf gegen das Übergewicht aus. Verschiedene Lebensmittel, Fitnessgeräte und Diätpillen stehen ganz oben auf der Liste der Dinge, die den Verbrauchern dabei helfen sollen, ihre Pfunde los zu werden. Wie jedoch ein Wissens...

Die Europäer geben Jahr für Jahr Millionen von Euro im Kampf gegen das Übergewicht aus. Verschiedene Lebensmittel, Fitnessgeräte und Diätpillen stehen ganz oben auf der Liste der Dinge, die den Verbrauchern dabei helfen sollen, ihre Pfunde los zu werden. Wie jedoch ein Wissenschaftlerteam des schwedischen Karolinska-Instituts berichtete, könnte die Beeinflussung der Entwicklung von Blutgefäßen im Fettgewebe der Schlüssel zu einer völlig neuen Behandlungsmethode von Übergewicht sein. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Cell Metabolism veröffentlicht. Die Wissenschaftler des Karolinska-Instituts erklärten, dass Sauerstoff und durch Blut übertragene Nährstoffe das Wachstum der Fettzellen und deren Stoffwechsel beeinflussen. Eine Möglichkeit die Menge des Körperfetts zu regulieren, bestehe nach Angaben der Wissenschaftler darin, auf die Entwicklung von Blutgefäßen in Fettgewebe einzuwirken. So könnten die Betroffenen bessere Chancen haben, das Übergewicht loszuwerden. Die Wissenschaftler setzten Mäuse innerhalb dieser jüngsten Studie niedrigen Temperaturen aus, was dazu führte, dass sich im adipösen Gewebe (d.h. im Fett) der Mäuse mehr Blutgefäße entwickelten, wodurch eine viel schnellere effektive Fettverbrennung stattfand. Sobald sich die Blutgefäße im Fettgewebe der den niedrigen Temperaturen ausgesetzten Mäuse entwickelt hätten, wandele sich das Gewebe von "weißem" Fett in "braunes" Fett um, das eine höhere Stoffwechselaktivität hätte und schneller abgebaut werde, teilte das Forscherteam mit. In der Vergangenheit gingen die Forscher davon aus, dass die für die braune Farbe verantwortlichen Mitochondrien in braunem Fettgewebe verschwanden und das Gewebe in Aussehen und Funktion dem weißen Fett ähnlicher wurde. Aktuelle Studien haben jedoch ergeben, dass das braune Fett nicht so sehr dem weißen Fett sondern eher einem Skelettmuskel ähnelt. Die Wissenschaftler des Karolinska-Instituts erklärten, dass beim Abbau des braunen Fetts Wärme frei werde. Diese Tatsache wirke sich besonders bei Tieren im Winterschlaf aus. Bei neugeborenen Babys bestünden ungefähr 5% der Körpermasse aus braunem Fett. Das braune Fett polstere die obere Hälfte des Babyrückens bis hin zu den Schultern. Für die Temperaturregulierung des kleinen Babykörpers sei die Verbrennung des braunen Fetts lebenswichtig. Die Wissenschaftler sind nun aber der Ansicht, dass durch die Beeinflussung der Entwicklung von Blutgefäßen die Umwandlung von weißem in braunes Fett auch bei Erwachsenen unterstützt werden könne. "Zum ersten Mal können wir zeigen, dass das Wachstum von Blutgefäßen die Stoffwechselaktivität von Fettgewebe beeinflusst und eben nicht umgekehrt", erläuterte Projektleiter Professor Yihai Cao. "Wenn wir herausfinden, wie man die Entwicklung von Blutgefäßen beim Menschen beeinflusst, könnten wir neue therapeutische Wege im Kampf gegen die Fettsucht sowie gegen Stoffwechselerkrankungen wie etwa Diabetes gehen."

Länder

Schweden

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