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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissenschaftler suchen nach dem verschwundenen Wasser der Venus

Europäische Wissenschaftler nutzen die durch das Raumfahrzeug Venus Express der Europäischen Weltraumorganisation gesammelten Daten, um eines der vielen unseren nächsten Nachbarn im Weltall umgebenden Rätsel zu lösen: Wo ist das Wasser hin? Die Venus ähnelt in Größe und Alte...

Europäische Wissenschaftler nutzen die durch das Raumfahrzeug Venus Express der Europäischen Weltraumorganisation gesammelten Daten, um eines der vielen unseren nächsten Nachbarn im Weltall umgebenden Rätsel zu lösen: Wo ist das Wasser hin? Die Venus ähnelt in Größe und Alter unserem Planeten und die Astronomen glauben, dass beide Planeten bei ihrer Entstehung ähnliche Mengen an Wasser hatten. Heute stellt sich die Situation ganz anders dar: Die Erde hat 100.000-mal mehr Wasser als die Venus. Voriges Jahr entdeckten das Analyseinstrument ASPERA (Space Plasma and Energetic Atoms) an Bord von Venus Express einen größeren Verlust an Wasserstoff- und Sauerstoffatomen auf der Nachtseite der Venus. Wassermoleküle bestehen aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom, und da doppelt so viele Wasserstoffatome wie Sauerstoffatome verloren gingen, folgerten die Wissenschaftler daraus, dass die Wassermoleküle in der Venusatmosphäre aufgebrochen sind. Die Forscher glauben, dass dieser Prozess vom Sonnenwind angetrieben wurde, ein von der Sonne ausgehender Strom geladener Partikel, der durch das Sonnensystem "bläst". Auf der Venus dringt der Sonnenwind in die oberen Schichten der Atmosphäre ein und reißt Wasserstoff und Sauerstoff sowie andere Partikel in den Weltraum hinaus. Die Venus hat auf diese Weise viel Wasser verloren. Im Gegensatz dazu blieb dem Wasser der Erde dieses Schicksal erspart, da unser Planet ein Magnetfeld hat, das unsere Atmosphäre vor dem Sonnenwind schützt. Da der Venus ein derartiges Magnetfeld fehlt, bleibt ihre Atmosphäre dem Sonnenwind ausgesetzt. Außerdem erfasste das Magnetometer an Bord von Venus Express vor kurzem Anzeichen von auf der Tagseite des Planeten ins All gerissenen Wasserstoffteilchen. "Man hat immer geglaubt, dass es diesen Prozess gibt, aber jetzt konnte er zum ersten Mal auch tatsächlich gemessen werden", kommentierte Magda Delva von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die die Untersuchung leitet. Bisher ist es den Wissenschaftlern jedoch nicht gelungen, in ähnlicher Weise Sauerstoffatome nachzuweisen, die von der Tagseite ins All verloren gehen. So ist es nicht klar, ob diese Wasserstoffatome von Wasser herstammen oder nicht. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass vielleicht doppelt so viel Wasserstoff in der oberen Atmosphäre der Venus vorhanden sein könnte, wie angenommen", so Dr. Delva. "Die erfassten Wasserstoffionen könnten in atmosphärischen Regionen hoch über der Planetenoberfläche vorkommen, aber der Ursprung dieser Regionen ist unbekannt." Venus Express umkreist die Venus seit April 2006. Die Wissenschaftler wurden seitdem von Venus Express mit riesigen Mengen neuer Daten über die Atmosphäre und die Oberfläche des Planeten versorgt.

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