Industrie für erneuerbare Energien stellt Fahrplan für 2020 auf
Europas Industriebereich der erneuerbaren Energien hat einen Fahrplan vorgelegt, der festlegt, wie die Europäische Union ihr Ziel, 20% des Energiebedarfs der Union bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Quellen zu decken, erreichen könnte. Die "Renewable Energy Technology Roadmap - 20% by 2020" (Technologie-Roadmap für erneuerbare Energie - 20% bis 2020) wurde im Rahmen des Projekts RESTMAC ("Creating markets for renewable energy technologies - an EU RES technology marketing campaign") erstellt, das mit einer Summe von 1.098.748 Euro unter dem Themenbereich "Nachhaltige Entwicklung, Globale Veränderungen und Ökosysteme" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wurde. Europas Regierungschefs haben auf ihrem Treffen im März 2007 eine Reihe von ehrgeizigen Zielen zum Klimawandel und im Energiebereich verabschiedet. Im Januar 2008 legte die Europäische Kommission die Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen vor. Die vorgeschlagene Richtlinie legt den für die Erfüllung der Ziele benötigten gesetzlichen Rahmen fest. Der Industriezweig der erneuerbaren Energie ist optimistisch, dass die Ziele erreicht werden können, wenn bestimmte politische Entwicklungen stattfinden und alle EU-Mitgliedstaaten für die Zukunft in Technologien für erneuerbare Energie investieren. "Der Ausbau aller erneuerbaren Energien und eine ausgewogene Mischung bei der Produktion von Wärme und Kälte, Strom und Biokraftstoffen wird den Beginn eines wirklich nachhaltigen Energie-Mixes für Europa garantieren. Langfristige stabile Rahmenbedingungen sind der Schlüssel zur zukünftigen Entwicklung", erklärte Christine Lins, Generalsekretärin des Europäischen Rats für erneuerbare Energien EREC (European Renewable Energy Council), der das RESTMAC-Projekt koordiniert hat. "Dies ist nicht nur wichtig für eine sichere Energieversorgung und den Klimaschutz in der EU, sondern auch, um die führende Rolle der europäischen EE-Industrie (Erneuerbare Energien) zu sichern, die gegenwärtig mehr als 400.000 Menschen in Europa beschäftigt und jährlich über 40 Milliarden Euro umsetzt. Wir sind überzeugt, dass die Industrie bis 2020 zwei Millionen Arbeitsplätze bieten kann", ergänzt sie. Das Dokument stellt Fahrpläne für eine Reihe von EE-Technologien auf, unter anderem zu Bioenergie und Solarthermie, Fotovoltaik, Kleinwasserkraft sowie Meeresenergie und Windenergie. Neben anderen Dingen hebt die Roadmap den Forschungsbedarf in diesen Sektoren hervor. Zum Beispiel werden in der Erdwärmeenergie innovative Bohrtechnologien und Technologien zur Ausschöpfung von Quellen mit niedrigeren Temperaturen benötigt. Bei Biokraftstoffen besteht die Herausforderung darin, effizientere, billigere Systeme zu entwickeln und gleichzeitig die Umweltleistung der Technologie zu verbessern. "Die wichtigsten FuE-Ziele [Forschung und Entwicklung] sind eine weitere Reduzierung der Treibhausgase sowie eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit", heißt es in dem Dokument. Im Photovoltaiksektor (PV) richten sich die Bemühungen derzeit auf die Reduzierung der Kosten der Solarzellen und die Erhöhung der Lebensdauer der Module, aber auch auf die Entwicklung neuer, effizienterer Systeme. "Die Ankündigung der [Energie- und Klima-] Ziele der EU durch die Staatschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten im März 2007 war ein erster und wichtiger Schritt, der zeigte, dass ein entscheidender Umstieg auf erneuerbare Energien erforderlich ist", erklärte Professor Arthouros Zervos, Präsident des EREC. "Jetzt ist es höchste Zeit den zweiten Schritt zu tun: die nötigen Gesetze und Instrumente umzusetzen, um die Ziele zu erreichen und auf diese Weise Europas Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu demonstrieren. Die Richtlinie für erneuerbare Energie muss so schnell wie möglich verabschiedet werden."