Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Meeresbewohner kann Klimawandel überleben

Um ihr Überleben zu sichern, mussten sich viele Organismen an die Veränderungen anpassen, die ein Klimawandel mit sich brachte. Auch das Zooplankton mit dem Namen Calanus finmarchicus ist von diesem Phänomen nicht verschont geblieben, wie eine neue Forschungsarbeit zeigt. Als ...

Um ihr Überleben zu sichern, mussten sich viele Organismen an die Veränderungen anpassen, die ein Klimawandel mit sich brachte. Auch das Zooplankton mit dem Namen Calanus finmarchicus ist von diesem Phänomen nicht verschont geblieben, wie eine neue Forschungsarbeit zeigt. Als Hauptnahrungsquelle für viele Fische lebt Calanus finmarchicus heute in den kalten Gewässern des Nordatlantiks und der Nordsee, nachdem er vor rund achtzehntausend Jahren gezwungen worden war, nach Norden zu wanden. Diese Erkenntnisse wurden kürzlich in den Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht. Forscher von der Queen's University, Belfast, Vereinigtes Königreich, haben entdeckt, dass der Calanus finmarchicus auf die globale Erwärmung nach der letzten Eiszeit reagiert hatte. Experten sind der Ansicht, dass die erzwungene Verschiebung des Verbreitungsraums der Spezies eine Folge des Klimawandels ist. Das Plankton wanderte nach Norden und konnte so große Populationen erhalten. Diese neue Erkenntnis ist von Bedeutung, weil sie den Beweis dafür liefert, dass diese Art ein Merkmal besitzt, welches ihr dabei hilft, mit der globalen Erwärmung zurechtzukommen. "Im Gegensatz zu früheren Studien weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass diese Art ihren Verbreitungsraum als Reaktion auf frühere Veränderungen des Erdklimas verschieben konnte und damit die Wirkungen des Klimawandels nachvollzog. Dieses Merkmal könnte für ihr Überleben ausschlaggebend gewesen sein", erklärt Dr. Jim Provan von der Queen's School of Biological Sciences. "Die genetische Variabilität der Arten - d.h. die Abweichungen der genetischen Veranlagung zwischen Individuen einer Art - ist hoch geblieben, was positiv zu bewerten ist und darauf hinweist, dass diese Tiere vielleicht auch die heutige Veränderung im Lebensraum, die sich durch die globale Erwärmung ergibt, verfolgen und Populationen von entwicklungsfähiger Größe erhalten können." Dr. Provan sagt weiterhin, es würde sich auf ihre Überlebensfähigkeit negativ auswirken, wenn es der Art nicht gelänge, den Wandel nachzuvollziehen. "Sie könnte aussterben, wodurch auch Fischarten bedroht wären, für die sie eine Nahrungsgrundlage darstellt", so der Forscher. Außerdem konstatierte er, dass man sich vor voreiligen Schlüssen im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels auf die marinen Ressourcen hüten sollte und eher Wachsamkeit angebracht sei. Frühere Studien zum Calanus finmarchicus haben gezeigt, dass die Anzahl der Arten und die Größe der Populationen erheblich gesunken sind. Eine Senkung der genetischen Variabilität könnte der Grund dafür sein, sagte er. Eine solche Variabilität könnte zukünftig der Anpassungsfähigkeit der Populationen schaden. Die Forscher glauben, dass dies zur Auslöschung der Art führen könnte. Laut Expertenmeinung gehört diese Art zu den wichtigsten Elementen des marinen Nahrungsnetzes. Das Team wird weiterhin untersuchen, inwiefern die Ergebnisse der Studie auf die rasche globale Erwärmung der letzten Jahrzehnte zutreffen.

Länder

Vereinigtes Königreich

Verwandte Artikel