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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Insektenbestäubung hat einen Wert von 153 Milliarden Euro pro Jahr

Die Bestäubung, die jedes Jahr durch Insekten, vornehmlich Bienen, geleistet wird, ist 153 Milliarden Euro wert, so das Ergebnis einer neuen durch die EU geförderten Studie. Diese Zahl entspricht in etwa einem Zehntel des Gesamtwerts der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelerze...

Die Bestäubung, die jedes Jahr durch Insekten, vornehmlich Bienen, geleistet wird, ist 153 Milliarden Euro wert, so das Ergebnis einer neuen durch die EU geförderten Studie. Diese Zahl entspricht in etwa einem Zehntel des Gesamtwerts der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelerzeugung weltweit. Die Wissenschaftler warnen davor, dass die Versorgung mit Obst, Gemüse und Stimulanzien wie Kaffee und Kakao ohne diesen Bestäubungsdienst nicht mehr länger die Nachfrage decken könnten. Bestäuber, vor allem Bienen, sind auf der ganzen Welt im Rückgang. In manchen landwirtschaftlichen Gegenden müssen die Landwirte bereits Bienen importieren, damit ihr Anbau auch wirklich bestäubt wird. Rund 84% der in Europa angebauten Kulturpflanzen sowie rund 70% der Hauptanbausorten, die für den menschlichen Verzehr weltweit angebaut werden, müssen von Insekten bestäubt werden. Jedoch sind die wirtschaftlichen Folgen im globalen Maßstab bei einem vollständigen Verlust der Bestäuber noch unklar. In dieser Studie untersuchten deutsche und französische Forscher die Abhängigkeit von der Bestäubung durch Insekten bei 100 Kulturpflanzen, die rund um den Globus für den menschlichen Verzehr angebaut werden. Daraus berechneten sie die Folgen eines Komplettverlustes der Bestäubungsdienste auf Produktionsebene. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Ecological Economics veröffentlicht. Die Forscher berechneten, dass die Insektenbestäubung einen Wert von rund 153 Milliarden Euro pro Jahr hat, was 9,5% des Gesamtwertes der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion weltweit entspricht. Die Wissenschaftler merken an, dass ein Totalverlust der Bestäuberinsekten zwar nicht die gesamte Nahrungsmittelversorgung aufs Spiel setze, jedoch manche Kategorien darunter leiden würden. Insbesondere die Produktion dreier Kategorien (Obst, Gemüse und Stimulanzien) würde weit unter das aktuelle Verbrauchsniveau fallen. Regionen, die bereits zu Nettoimporteuren dieser Arten gehören, könnte es besonders hart treffen. Der Obstverbrauch der EU übersteigt die Eigenproduktion bereits um 20%, um ein Beispiel zu nennen. Die Forscher betonen auch, dass sich ihre Berechnungen nur auf Kulturpflanzen erstrecken, die ausschließlich für den menschlichen Verzehr angebaut werden. Keine Berücksichtigung fanden der Futtermittelanbau, der Anbau von Pflanzen für die Herstellung von Biokraftstoffen, die Samenproduktion für Zierpflanzen und die Bestäubung von Wildpflanzen. Deshalb muss der Gesamtwert der Insektenbestäubung für die globale Wirtschaft bei weit über 153 Milliarden Euro angesetzt werden. Die EU-Förderung stammt aus dem Projekt ALARM ("Assessing large scale risks for biodiversity with tested methods"), das unter dem Themenbereich "Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wird.

Länder

Deutschland, Frankreich

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