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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-finanziertes Kunststofffaser-Projekt könnte Netzkosten senken

Durch ein europäisches Projekt, das sich Kunststofffaser und handelsübliche Komponenten zunutze macht, wird die optische Vernetzung möglicherweise so erschwinglich und einfach, dass die Installation von den Nutzern selbst durchgeführt werden könnte und schnellere Internettechn...

Durch ein europäisches Projekt, das sich Kunststofffaser und handelsübliche Komponenten zunutze macht, wird die optische Vernetzung möglicherweise so erschwinglich und einfach, dass die Installation von den Nutzern selbst durchgeführt werden könnte und schnellere Internettechnologie Realität wird. Derzeit wird für Telekommunikationsnetze in Europa Glasfaser verwendet, aber von der Vermittlungsstelle zu den einzelnen Haushalten werden weiterhin fast ausschließlich Kupferdrahtverbindungen genutzt. Trotz der intensiven Bemühungen der Telekommunikationsunternehmen, die Einschränkungen von Kupfer durch ADSL-Breitbandtechnologie und die Fernsehkabelinfrastruktur zu reduzieren, ist die Verlegung von Glasfaser direkt bis in die Haushalte der Verbraucher unter Umständen die einzige Möglichkeit, deren Nachfrage nach immer schnelleren Verbindungen zu befriedigen. Dies wurde jedoch für unmöglich erklärt, da das Herausreißen des Kupfers und die Verlegung von Glasfaser viel zu kostspielig wären. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts POF-ALL besteht darin, eine technische Lösung für die steigenden Kosten der Glasfaserverlegung direkt bis in die Häuser der Verbraucher zu finden. Die Projektpartner haben beschlossen, sich auf die Verkabelung in Gebäuden zu konzentrieren, auf die üblicherweise 30 Prozent der Kosten für die Verlegung eines Glasfaserkabels von der Vermittlungsstelle in den Haushalt entfallen. Diese letzten etwa 100 Meter werden als "Edge"-Netz bezeichnet. "Wir haben festgestellt, dass wir die Kosten für diese 'Edge Installation' durch die Nutzung einer einfacheren Technologie senken könnten", so Dr. Alessandro Nocivelli, CEO bei Luceat SpA, einem der Projektpartner. "Wenn wir eine Technologie anwenden könnten, die so einfach zu nutzen ist, dass jeder sie installieren kann, würde dies den Telekommunikationsunternehmen Einsparungen in Höhe von 30 Prozent der Kosten für das Zugangsnetz bringen, also bis zu mehreren Milliarden Euro für die gesamte Europäische Union." Für die Techniker, die an dem Projekt beteiligt sind, liegt der Schlüssel zu einem einfacheren, billigeren Edge-Netz aus mehren Gründen in Lichtleitfasern aus Kunststoff anstatt dem weithin verbreiteten Glas. Erstens nutzen Glasfaser unschädliches Infrarotlaserlicht zur erheblich schnelleren Übertragung des Signals. Zweitens sind sie stabil. Kunststofffaser sind viel dicker als Glasfaser, ein Millimeter oder mehr, und können ohne Spezialwerkzeuge oder -techniken bearbeitet werden. Den Projektpartnern zufolge liefert POF-ALL bereits erste Ergebnisse. Die Partner haben ein System gebaut, das grünes Licht zur Übertragung von 100 Mbps über eine Entfernung von 300 Metern verwendet. Die Telekommunikationsunternehmen hoffen, ihren Kunden diese Geschwindigkeit in fünf bis zehn Jahren anbieten zu können. Sie ist 50 Mal so schnell wie eine typische ADSL-Breitbandverbindung. Bei der zweiten Entwicklung wird rotes Licht verwendet, mit dem eine noch zehn Mal schnellere Übertragungsrate erreicht wird - ein Gbps - über ein Kabel von 30 Metern. Die Projektpartner gehen davon aus, bis zum Ende des Projekts im Juni 2008 eine Ausweitung des Ganzen auf 100 Meter erzielt zu haben. "Dann werden wir natürlich versuchen, uns auf größere Entfernungen zu konzentrieren", so Dr. Nocivelli. "Wir haben bereits demonstriert, dass Kunststofffaser nicht nur für die nächsten zehn, sondern für die nächsten 30 Jahre zukunftsfähig ist. Bei dieser Geschwindigkeit könnte zuhause eine vollständige DVD in 30 Sekunden heruntergeladen werden." Lichtwellenleiter aus Kunststoff könnten für Europa immense Vorteile mit sich bringen. Heute wird der Markt für optische Netztechnologie von US-amerikanischen und japanischen Firmen beherrscht, aber Dr. Nocivelli sieht eine Möglichkeit für europäische Unternehmen, auf dieselbe Art und Weise die Initiative zu ergreifen wie im Mobilfunkbereich. "Der GSM-Standard, der in Europa entwickelt wurde, wurde fast weltweit angenommen. Und dies ist natürlich die Art von Erfolg, auf die wir hoffen", sagte er.

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