Großer Computing Challenge abgeschlossen
Das EU-finanzierte Projekt DILIGENT (test bed digital library infrastructure on grid enabled technology) hat eine der weltweit größten Erfassungen von Multimedia-Metadaten ermöglicht, die Allen für Forschungszwecke zur Verfügung steht, nachdem der Data-Challenge zur Bild-Feature-Extraktion abgeschlossen wurde. Während des Data-Challenge wurden 37 Millionen Bilder aus der öffentlichen Internet-Fotodatenbank Flickr in 16 Wochen mithilfe des Rechnergitters Enabling Grids for E-sciencE (EGEE) verarbeitet. Dieses Projekt wird von der Europäischen Kommission mitfinanziert und bietet Hochschulen und Industrie Rechnerressourcen an. Mit einer durchschnittlichen Verarbeitungskapazität von 300.000 Bildern pro Tag wurden fast fünf Terabytes an Daten - 112 Millionen Text- und Bildobjekte und über 150 Millionen extrahierte Features - in diesem Prozess generiert. Um die Daten aus der Flickr-Datenbank zu extrahieren, kombinierten die Forscher eine Java-Anwendung mit Perl-Scripts und einer C-Anwendung: Die Java-Anwendung half dabei, die Datenbank zu kontaktieren, um einen Satz Flickr-Benutzer und die Bilder, die diese Benutzer gemeinsam benutzen, abzurufen. Die Perl-Scripts und die C-Anwendung extrahierten dann Features aus den Bildern, generierten Vorschaubilder und speicherten das Ergebnis. Jetzt werden die abgerufenen Daten von dem EU-Projekt SAPIR genutzt, das Internet-Suchstrukturen entwickeln will, mit denen Benutzer audiovisuelle Inhalte anhand von Beispielen durchsuchen können. Beispielsweise könnten anhand eines Bildes, das von einem Mobiltelefon aufgenommen wurde, Informationen über ein Denkmal gesucht werden, auf das der Fotograf bei einer Besichtigung gestoßen ist, oder eine gesungene Anfangsmelodie könnte dazu genutzt werden, das vollständige Lied zu finden. Das Hauptziel des Projekts DILIGENT, das unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) gefördert wird, war es, eine fortschrittliche Testumgebung zu entwickeln, die den Wissensaustausch zwischen Mitgliedern virtueller elektronischer wissenschaftlicher Organisationen und eine kostengünstige Zusammenarbeit erleichtert. Die Projektkosten betrugen insgesamt über 9 Millionen Euro, von denen zwei Drittel von der EU getragen wurden. An dem Projekt beteiligten sich 14 Partner aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Norwegen, Österreich und dem Vereinigten Königreich.