Türkische Weizensorten resistent gegen Streifenrost
Türkischer Winterweizen enthält ein Gen, wodurch dieser gegen Streifenrost, eine Pilzkrankheit, resistent ist. Das Gen bleibt auch in den Umweltbedingungen des Vereinigten Königreichs aktiv, wie eine Studie türkischer und britischer Forscher am John Innes Centre (JIC) in Norwich darlegt. Die Studie untersuchte 100 türkische Winterweizensorten - die aus unterschiedlichen Zuchtprogrammen in der Türkei und Kasachstan ausgewählt wurden - und 31 Europäische Weizenstämmen, die die vergangenen acht Dekaden europäischer Weizenzucht in Europa repräsentieren. Sowohl die türkischen als auch die europäischen Stämme wurden auf ihre Resistenz gegen acht verschiedene Streifenrostisolate in der Wachstumsphase des Keimlings hin bewertet und auf Infektionen auf dem Feld hin untersucht. Die Testreihen zeigten, dass viele türkische Weizensorten auch weiterhin resistente Keimlinge hatten. Weiterhin stellte sich heraus, dass die meisten türkischen Sorten weiterhin resistent blieben, während europäischer Weizen gegen den endemischen Streifenrost des Vereinigten Königreichs anfällig war. Die Ergebnisse des DNA-Screening zeigten außerdem, dass das Resistenzgen der türkischen Sorten sich von den Resistenzgenen in europäischen Weizensorten unterscheidet. Daher könnte es eine wertvolle Quelle für neue Resistenzen sein, die in Sorten für die europäische Landwirtschaft eingeschleust werden könnten. "Jedoch lässt uns die hohe Resistenz der Keimlinge, die in diesen türkischen Sorten noch vorhanden ist, vorsichtig sein, da ein Teil der Resistenz gegen den Streifenrost in der Natur auch gattungsspezifisch sein könnte," hebt der Abschlussbericht hervor. Sollte dies der Fall sein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Resistenz auf dem Feld überwunden wird." Streifenrost, auch als Gelber Rost bekannt, wird durch den Pilz Puccinia striiformis hervorgerufen und befällt hauptsächlich Gerste, Roggen, Weizen und zahlreiche andere perennierende Grassorten. Bei einem Befall sind streifenförmige, gelb-orangefarbene Pusteln auf den Blättern und/oder Ähren zu sehen, die im Krankheitsverlauf lange Streifen zwischen den Blattadern bilden. Diese Infektion verbreitet sich mit hoher Geschwindigkeit von kleinen Infektionsherden auf das gesamte Feld. Sie benötigt ein kühles, feuchtes Klima und verursacht Verluste in Höhe von bis zu 40%. Das Projekt BESTWheats wurde im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahmen für Innereuropäische Stipendien durchgeführt. Damit konnte der türkische Forscher Professor Muge Sayar von der Bogazici-Universität in Istanbul 12 Monate am JIC in Norwich verbringen. Unter der Aufsicht der Projektkoordinatorin Dr. Lesley Ann Boyd vom JIC sollte das Projekt die Zusammenarbeit zwischen türkischen und europäischen Getreidezüchtern verbessern. Es erhielt Fördermittel in Höhe von 86.000 Euro unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU.
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Türkei