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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Kommission plant Reduzierung der Fischfangquoten in der Ostsee

Die Europäische Kommission hat für 2008 einen Vorschlag zur Reduzierung der Fangquoten bei einigen Fischbeständen der Ostsee vorgelegt. Der Vorschlag stützt sich auf die jüngsten wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES), die Stellun...

Die Europäische Kommission hat für 2008 einen Vorschlag zur Reduzierung der Fangquoten bei einigen Fischbeständen der Ostsee vorgelegt. Der Vorschlag stützt sich auf die jüngsten wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES), die Stellungnahme des Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschusses für Fischerei (STECF) und auf die Beiträge von Interessenvertretern. Vor allem die Lage der beiden Dorschbestände in der Ostsee ist besorgniserregend. Daher schlägt die Kommission vor, die Fangquote für die östlichen Dorschbestände um 23 Prozent und für die westlichen Dorschbestände um 33 Prozent zu senken. Der ICES forderte die vollständige Einstellung des Dorschfangs im östlichen Teil der Ostsee und eine Reduzierung der Fangquoten für westliche Dorschbestände um 50 Prozent. Ein gewaltiges Problem stellt laut Kommission die Tatsache dar, dass zahlreiche Dorschfänge nicht gemeldet werden. Die im Mehrjahresplan festgelegten Kontrollmaßnahmen für Ostseedorsch dürften jedoch für Abhilfe sorgen, sobald sie von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Die Lachsbestände der Ostsee sind ebenfalls bedroht. Da die Jungfische zurzeit eine sehr geringe Überlebensrate aufweisen, dürfte die Zahl der ausgewachsenen Fische in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen. Daher schlägt die Kommission eine Kürzung der Lachsfangquoten um 15 Prozent vor. Im Rahmen des Aktionsplans für Ostseelachs, der derzeit überarbeitet wird, soll dieses Problem angegangen werden. Bei den Heringsbeständen der mittleren Ostsee ist allerdings ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Infolgedessen hat sich die Kommission hier für eine Erhöhung der Fangquoten um 11 Prozent ausgesprochen. Bei den übrigen Heringsbeständen der Ostseeregion sieht die Lage jedoch nicht so rosig aus. Voraussichtlich werden die Fangquoten für diese Heringsbestände daher ebenfalls gesenkt. Neben der Kürzung der Fangquoten legt die Kommission ein weiteres Augenmerk darauf, dass allgemeine Schutzbestimmungen ordnungsgemäß eingehalten werden. "In diesem Bereich muss noch viel getan werden", so Mireille Thom, Sprecherin für Fischerei und maritime Angelegenheiten der Europäischen Kommission. "Der Ernst der Lage ist sowohl den Mitgliedstaaten als auch der Fischereiindustrie der Ostsee bewusst. Alle Beteiligten setzen sich für eine Verbesserung der Situation ein." Die Vorschläge werden von den europäischen Fischereiministern beim Treffen des Rates "Fischerei" im Oktober erörtert. Doch die Ostsee ist bei Weitem nicht nur von Überfischung bedroht. So führt beispielsweise der Eintrag von Nährstoffen aus der Landwirtschaft zu einer Eutrophierung der Ostsee. Auch die Verschmutzung des Meeres durch gefährliche Substanzen aus Industrie und Schiffsverkehr stellt eine ernsthafte Bedrohung dar.

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