Konferenz legt Prioritäten zur Infrastrukturumsetzung fest
Forscher, Politiker und andere beteiligte Gruppen haben die Bedeutung von Forschungsinfrastrukturen für die Zukunft der europäischen Wissenschaft hervorgehoben. In den Schlussfolgerungen der europäischen Konferenz über Forschungsinfrastrukturen (ECRI2007), die am 5. und 6. Juni in Hamburg stattfand, heißt es, dass "die Konferenz die Bedeutung von Forschungsinfrastrukturen zum Aufbau von Kapazitäten, zur Weiterbildung von Forschern sowie zur Schaffung und zum Transfer neuen Wissens hervorhebt". Die europäische Roadmap für Forschungsinfrastrukturen, die vergangenen Oktober vom Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) herausgegeben worden war, fand auf der gesamten Konferenz breite Zustimmung, und Delegierte forderten politische Entscheidungsträger auf, die Roadmap sobald wie möglich umzusetzen. Die Europäische Kommission verfügt bereits über eine Haushaltslinie für Forschungsinfrastrukturen unter dem Siebten Rahmenprogramm. "Unter dem RP7 ist es Aufgabe der Kommission, durch Finanzierung der sogenannten 'Vorbereitungsphase' zur Entstehung dieser neuen Projekte beizutragen und eine Katalysatorrolle in den demnächst stattfindenden Verhandlungen zu übernehmen", erklärte EU-Kommissar für Forschung Janez Potocnik bei der Eröffnungssitzung der Konferenz. Zudem unterstützt die Kommission Maßnahmen, die zu Übereinkünften über die rechtlichen und verwaltungstechnischen Strukturen neuer europaweiter Einrichtungen führen sollen. Dies wurde auch von den Delegierten, die an der Konferenz teilnahmen, als Schwerpunkt identifiziert. Die Delegierten betonten in ihren Schlussfolgerungen ebenfalls, dass die Ausarbeitung nationaler Roadmaps eine Voraussetzung für die Umsetzung der ESFRI-Roadmap sei. Auch der internationale Aspekt von Infrastrukturen dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Daher forderten die Delegierten bei der Infrastrukturentwicklung eine stärkere weltweite Zusammenarbeit in Partnerschaften. Als gutes Beispiel für eine solche Zusammenarbeit fand auf der Konferenz mehrfach der ITER, der internationale thermonukleare Versuchsreaktor, Erwähnung. "Das internationale Ausmaß des ITER ist zugleich eine Chance und eine Herausforderung", so der stellvertretende Generaldirektor des ITER Carlos Alejaldre bei seiner Erläuterung der Vor- und Nachteile eines solch gewaltigen globalen Projekts. Weitere Themen, die angegangen werden müssen, um die Umsetzung der 35 vom ESFRI festgelegten Projekte sicherzustellen, sind u. a. die Verfügbarkeit talentierter Spitzenforscher, die effektive finanzielle Abwicklung von Projekten durch eine Kombination von Fördermitteln aus unterschiedlichen Quellen sowie die Nutzung von E-Infrastrukturen zur Herstellung optimaler Verbindungen. Vor Konferenzbeginn ging das Projekt Freie-Elektronen-Laser im Röntgenbereich (X-ray Free-Electron Laser -XFEL) an den Start. Der XFEL ist das erste vom ESFRI ausgewählte Projekt, das eingeleitet wurde.
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