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Portugal schöpft sein Potential auf dem Gebiet der Meeres- und Tiefseetechnologien voll aus

Das Institut für Systeme und Informationstechnik, Technologie und Wissenschaft (INESC TEC) in Portugal hatte sich das Ziel gesetzt, ein Exzellenzzentrum für Meeres- und Tiefseetechnologie zu werden, jedoch mangelte es an Fachkenntnissen und an einem umfassenden Netzwerk in diesem Bereich. Dank einer EU-Initiative hat sich das INESC TEC nun zu einer anerkannten europäischen Kapazität für Meeresforschung entwickelt.

INESC TEC ist eine private, gemeinnützige Forschungseinrichtung und befasst sich mit zwei großen Herausforderungen, die sich in der Meeresregion vor Portugal stellen. Die erste betrifft ein weitläufiges Gebiet von Wasser und Erdboden, wo im Falle, dass eine körperliche Anwesenheit vor Ort erforderlich ist, der Einsatz von bemannten Fahrzeugen allein nicht ausreicht. Bei der zweiten geht es um die Erforschung und Erschließung der Tief- und Ultratiefsee, wo es nicht möglich ist, dass Menschen physisch präsent sind. Um diese Herausforderungen anzugehen, ist es nötig, zahlreiche Kompetenzen aufzubauen, das Wissen auf diesem Gebiet zu vertiefen und neue Kenntnisse für die Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams in Europa und darüber hinaus zu erwerben. Das EU-finanzierte Projekt STRONGMAR „förderte die wissenschaftlichen Kenntnisse der INESC TEC-Forscher auf den wichtigsten Gebieten der Meeresforschung und -technologie und verbesserte damit ihr Ansehen in Europa sowie auf internationaler Ebene“, sagt Koordinator Prof. Eduardo Silva. Insbesondere „mangelte es [dem Personal] an Grundkenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Unterwasserrobotik und ein starkes Netzwerk für den Bereich musste aufgebaut werden.“ Um seine Ziele zu erreichen, vermittelte STRONGMAR auf länderübergreifendem Weg Kontakt zu europäischen Partnern in Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich, den weltweit führenden Kräften in der Tiefseetechnologie. Das Profil der Forscher verbessern Sommer- und Winterkurse sowie thematische Seminare stärkten das wissenschaftliche und technologische Potential der INESC TEC-Mitarbeiter. Diese eine Woche andauernden Treffen erlaubten einen Austausch von Fachwissen, Erfahrungswerten und Kenntnissen zu bewährten Verfahren zwischen den Partnern. Dabei konnte sich das Forschungspersonal des INESC TEC diejenigen Fähigkeiten aneignen, die es bei der Arbeit auf unterschiedlichen Technologiereifegraden benötigt. Treffen zur Kontaktpflege, kurzfristige Sitzungen und Konferenzen begünstigten den Dialog und verbesserten die Bedingungen für neue gemeinsame Forschungsarbeiten. Die Mitarbeiter vernetzten sich mit hochkarätigen Wissenschaftlern und Experten und diskutierten mit ihnen auf hohem Niveau über Themen im Bereich Meerestechnologie sowie fachübergreifend. Bei derartigen Veranstaltungen bot sich ebenfalls die Gelegenheit, mögliche Projektvorschläge und Forschungsverträge zu sondieren und Kontakte zu führenden Fachleuten zu knüpfen. Wissenschaftliche Expertise sowie Forschungs- und Innovationskapazität werden wichtige Mittel bei der Entwicklung bahnbrechender kostengünstiger Sensoren sein. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten für den zuverlässigen Langzeitbetrieb von autonomen und teilautonomen Plattformen in großer Entfernung, sowie die Steuerung von Roboterplattformen in großer Entfernung unter Wasser. Sie werden auch eine Rolle bei der Entwicklung, der Konstruktion, der Inbetriebnahme sowie dem Betrieb von küstenfernen und Tiefsee-Plattformen spielen. Europäisches Exzellenzzentrum für Meeresforschung Umfangreiche Bemühungen um Kontaktpflege und -aufnahme verbesserten die Sichtbarkeit des INESC TEC im Bereich der Meeresrobotik. Zu den wichtigsten Maßnahmen für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation zählten Präsentationen auf internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen, Teilnahme an Messen mit weltweiter Bedeutung und Organisation von Technologietransferseminaren mit Interessengruppen. „Das INESC TEC ist nun in diesem Forschungsbereich eine anerkannte Institution und steht Seite an Seite mit renommierten Forschungseinrichtungen“, merkt Prof. Silva an. Die erhöhte Sichtbarkeit und Vertrauenswürdigkeit ermöglichten Kooperationen mit der Marine Portugals und namhaften nationalen Organisationen, wie etwa dem Portugiesischen Institut für Meereswissenschaften und Atmosphäre sowie dem Interdisziplinären Zentrum für Meeres- und Umweltforschung. Auch internationale Institutionen haben sich mit dem INESC TEC in Verbindung gesetzt, um künftige Partnerschaften aufzubauen. STRONGMAR hat einen Beitrag zur dauerhaften Trag- und Funktionsfähigkeit der Forschungsinfrastruktur TEC4SEA geleistet, einer einzigartigen und wegweisenden europäischen Plattform für Forschung an sowie Entwicklung und Erprobung von Technologien für Meeresrobotik, Telekommunikation und Sensorik, die einer nachhaltigen blauen Wirtschaft zuträglich sind. Außerdem wird unter seiner Mitwirkung die Überwindung technologischer Hürden möglich, die der vollen Umsetzung der portugiesischen nationalen Meeresstrategie 2013-2020 und der nationalen Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung 2014-2020 Grenzen setzten. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass das Team des INESC TEC erfolgreich an einer Vorschlagseinreichung teilgenommen hat, bei der es sich als Mitorganisator von OCEANS Europe, einer Konferenz für Meeresrobotik mit großer Tragweite, bewarb. Die Veranstaltung wird im Jahr 2021 in Porto stattfinden.

Schlüsselbegriffe

STRONGMAR, INESC TEC, Meer, Meeresrobotik, Tiefsee, Meeresforschung, Meereswissenschaft und -technologie, Unterwasserrobotik

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