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EuroMix

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Die Wahrheit über unsere Belastung durch chemische Cocktails und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Menschen in ganz Europa und weltweit beginnen zu erkennen, wie viel wir über die Konsequenzen unserer scheinbar ständigen Exposition gegenüber chemischen Mixturen aller Art nicht wissen. Die Forschung im Rahmen des EuroMix-Projekts sollte den Interessenvertretern Hilfestellung dabei leisten, diese Lücke in den kommenden Jahren zu schließen.

EuroMix verfolgt das Ziel, neuartige Test- und Bewertungsstrategien für im Menschen nachgewiesene chemische Gemische sowie die dazugehörigen Tests und Modelle zu entwickeln. Die Aufgabe war geradezu gigantisch. Prof. Jacob van Klaveren, Koordinator des Projekts im Auftrag des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt in den Niederlanden, hebt hervor: „Vor EuroMix gab es kaum einen Mechanismus, der eine kombinierte Belastung mit mehreren chemischen Stoffen über mehrere Expositionswege berücksichtigte. Das wird bei der gegenwärtigen Sicherheitsbewertung von Chemikalien, gegen die erhebliche wirtschaftliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedenken bestehen, kaum in Betracht gezogen.“ Verschiedene Studien zum Human-Biomonitoring haben bereits nachgewiesen, dass die Menschen in Europa eine beträchtliche Anzahl chemischer Substanzen anthropogenen Ursprungs im Körper haben. Diese stammen aus verschiedenen Quellen und wurden aus Nahrungsmitteln und Wasser sowie über den Kontakt mit der Haut aufgenommen. Die meisten europäischen Verordnungen sehen vor, dass der potenzielle Mischungseffekt in Zukunft berücksichtigt werden muss. Außerdem liegen Tierversuche immer weniger im Trend, und so werden neue Versuchsmethoden benötigt. Für das EuroMix-Team stellte sich die Frage recht einfach: Wie können wir diesen guten Willen in wirksame Maßnahmen umsetzen? Eine neue Methode für ein dringendes Problem „EuroMix untersucht viele Klassen chemischer Stoffe hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit“, erläutert Prof. Van Klaveren. Das Team lieferte eine Versuchsstrategie zum Generieren der fehlenden Toxizitätsdaten, die gebraucht werden, um zukünftige Risikobewertungen durchzuführen. Sie testeten eine große Anzahl von Chemikalien und führten mehrere Fallstudien mit dem Schwerpunkt Expositionsbewertung durch, die sich auf drei negative Auswirkungen bezogen: Lebersteatose, Skelettmissbildungen und Auswirkungen auf das Hormonsystem. Abschließend entwickelten sie einen neuartigen Risikomodellierungsansatz, der sich an den zukünftigen Bedürfnissen in Europa und anderswo orientiert. „Unsere Methode startet mit der In-Silico-Modellierung, um Chemikalien in kumulativen Bewertungsgruppen ohne detaillierte Toxizitätsdaten zusammenzufassen, und Testprioritäten festzulegen. Von da an verwenden wir In-vitro-Assays zu den drei negativen Auswirkungen, um die Angemessenheit der Annahmen im Zusammenhang mit der Aufaddierung der Dosen zu untersuchen sowie die relative Toxizität jeder chemischen Substanz in einem Gemisch abzuleiten. Die Resultate der In-vitro-Versuche werden dann mit Daten aus Tierversuchen verglichen“, erklärt Prof. Van Klaveren. Obgleich bereits In-vitro-Assays die Erzeugung neuer Gefährdungsdaten für noch nicht getestete Chemikalien ermöglichen, betont Prof. Van Klaveren, dass die vorliegenden Ergebnisse von den Konzentrationen der inneren Belastung auf externe Dosen hochgerechnet werden müssen, bevor sie für die Risikobewertung des Gemischs eingesetzt werden können. Zu diesem Zweck entwickelte das EuroMix-Team neun spezifische und ein generisches In-vitro-zu-in-vivo-Modell (IVIVE). Über das Projekt hinaus denken Bis zum Projektende wird das Konsortium eine offene, internetgestützte Daten- und Modellplattform bereitstellen. Diese Plattform beinhaltet die Ergebnisse der In-silico-Modellierung, die In-vitro-Testergebnisse und einen Modellierungsansatz zur Ableitung relativer Potenzfaktoren, den IVIVE-Modellierungsansatz und die In-vivo-Daten. Insgesamt elf Mitgliedstaaten haben bereits eine Bewertung der ernährungsbedingten Aufnahme von Gemischen unter Einsatz von EuroMix-Daten und -Modellen durchgeführt. In Kürze werden drei Fallstudien, die mehrere Expositionswege von Bisphenolen und Pestiziden unter die Lupe nehmen, sowie eine Machbarkeitsstudie über die gleichzeitige Exposition gegenüber Pestiziden, Zusatzstoffen und Schadstoffen veröffentlicht, die innerhalb verschiedener Regulierungsbereiche geregelt werden. Im Guten wie im Schlechten sind chemische Substanzen zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens geworden. Und während es immer noch viel gibt, was wir über die Konsequenzen dieser Allgegenwärtigkeit für unsere Gesundheit nicht wissen, ist es doch gewiss, dass EuroMix vorankommt.

Schlüsselbegriffe

EuroMix, chemische Stoffe, Chemikalien, Expositionsbewertung, Mischungen, Toxizität, Modellierung

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