Piebalgs verspricht neuen Vorschlag zu Heiz- und Kühltechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien
Der EU-Kommissar für Energie Andris Piebalgs versprach bei einer Rede im Rahmen einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am 14. Februar die Vorlage neuer Gesetze zur Förderung von Heiz- und Kühltechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien bis Ende 2006. Am selben Tag forderte die Internationale Energieagentur (IEA) Investitionen in erneuerbare Energiequellen als Mittel zur Förderung wirtschaftlicher Entwicklung und Diversifizierung von Energiequellen. Die Maßnahme zur Vorlage neuer Gesetze erfolgt im Anschluss an die breite parlamentarische Unterstützung für einen Vorschlag zur Erhöhung der Heiz- und Kühltechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien durch die deutsche sozialistische Abgeordnete Mechtild Rothe. Rothe ist Vorsitzende des Europäischen Forums für Erneuerbare Energiequellen (EUFORES), das eine Verdoppelung der Anteile der Heiz- und Kühltechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen auf etwa 20 Prozent bis 2020 anstrebt. In dem Vorschlag heißt es: "Diese Maßnahmen dürfen keine Entschuldigung für die EU darstellen, nicht bis 2020 zur Volkswirtschaft mit der weltweit größten Energieeffizienz zu werden; insbesondere sind die Hemmnisse für bereits wettbewerbsfähige Technologien zu beseitigen." 40 Prozent des europäischen Energieverbrauchs werden zum Heizen und für Warmwasser verbraucht. Diese beiden Bedürfnisse könnten leicht durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden, wie Programme in Schweden und Island demonstrieren, die Biomasse-, Erdwärme-, solarthermische oder "Umgebungs"-Systeme verwenden. Da eine große Diskrepanz zwischen den Mitgliedstaaten besteht, würde jedes Land ein spezifisches Ziel erhalten. Schweden hat kürzlich seine Absicht bekannt gegeben, von Öl unabhängig zu werden und unter anderem auf gemeinschaftlichen Wärmesystemen aufzubauen, die Biomasse oder Erdwärme verwenden. Derartige Programme liefern ein Arbeitsmodell. In dem Vorschlag sind Möglichkeiten aufgeführt, mit denen die Preise für erneuerbare Konzepte durch die Massenproduktion kosteneffektiver Systeme und die Bereitstellung eines Rahmens zum Schutz von mittelfristigen Investitionen drastisch reduziert werden könnten. "Erneuerbare Energie muss für eine sicherere Energieversorgung, eine bessere und gesündere Umwelt sowie für die Wettbewerbsfähigkeit und das Innovationspotenzial innerhalb Europas unterstützt und gestärkt werden", sagte Rothe. Inzwischen sagte der Geschäftsführer der IEA Claude Mandil in Paris: "Technologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien sind ein wesentliches Element zum Erzielen einer ausgewogenen globalen Energiezukunft. Erneuerbare Energien können bedeutende Beiträge zur Vielfalt und Sicherheit der Energieversorgung sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten." "Wir müssen hierbei die öffentlichen Mittel so effektiv wie möglich nutzen. Die Länder müssen ihre Markteinsatzstrategien für erneuerbare Energietechnologien verbessern und vor allem die gezielte F&E [Forschung und Entwicklung] im Bereich erneuerbare Energiequellen erhöhen - und gleichzeitig eine dauerhafte Kostenwettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Es steht viel auf dem Spiel", sagte er. Den Zahlen der IEA zufolge stagnieren die Ausgaben für erneuerbare Energiequellen seit 2003. Da es keine aktuelle EU-weite Energiepolitik gibt, nennt die IEA Zahlen für einzelne Länder und hat herausgefunden, dass die USA, Japan und Deutschland die größten Investoren für Forschung und Entwicklung zu erneuerbaren Energiequellen sind, während die Schweiz, Dänemark und die Niederlande die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für erneuerbare Energien haben.