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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Mehr Vollkornprodukte für eine bessere Gesundheit

Im Rahmen des EU-finanzierten Forschungsprojekts HEALTHGRAIN wird nach neuen Quellen für ernährungsphysiologisch wertvolles Getreide gesucht. Gleichzeitig soll das Projekt Methoden zur Herstellung neuer, wettbewerbsfähiger Getreidenahrungsmittel entwickeln, die gesundheitsförd...

Im Rahmen des EU-finanzierten Forschungsprojekts HEALTHGRAIN wird nach neuen Quellen für ernährungsphysiologisch wertvolles Getreide gesucht. Gleichzeitig soll das Projekt Methoden zur Herstellung neuer, wettbewerbsfähiger Getreidenahrungsmittel entwickeln, die gesundheitsfördernd sind und die Verbraucher ansprechen. Das Projekt baut auf Ergebnissen jüngster Studien auf, die ergeben haben, dass Vollkornerzeugnisse Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Diabetes vorbeugen können. Leider wird Brot aber heutzutage meist mit Feinmehl gebacken, dem die Nährstoffe und Schutzfaktoren der äußeren Getreideschichten entzogen wurden. HEALTHGRAIN ist Teil der Strategie der Europäischen Union, die Lebensmittelsicherheit und -qualität zu erhöhen, um das Wohlbefinden zu fördern und das Risiko von Stoffwechselkrankheiten in Europa zu senken. Dieses Ziel soll durch eine zunehmende Verbreitung von schützenden Vollkornprodukten bei den europäischen Verbrauchern erreicht werden. HEALTHGRAIN steht für "Exploiting bioactivity of European cereal grains for improved nutrition and health benefits" ("Nutzung der Bioaktivität europäischer Getreidearten für eine bessere Ernährung und mehr Wohlbefinden") und ist ein Integriertes Projekt (IP) unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU. Unter Leitung von Professor Kaisa Poutanen vom finnischen Technischen Forschungszentrum (VTT) werden etwa 43 Partnerorganisationen unterschiedlicher Fachrichtungen aus 15 europäischen Ländern die Variation, prozessinduzierte Änderungen und den menschlichen Stoffwechsel bioaktiver Verbindungen bei den wichtigsten europäischen Getreidearten für Brot untersuchen und die physiologischen Mechanismen aufdecken, die ihrer Bedeutung bei der Vorbeugung gegen Stoffwechsel- und verbundene Krankheiten zugrunde liegen. Das Projekt HEALTHGRAIN ist im Juni 2005 angelaufen, dauert fünf Jahre und ist mit einem Gesamtbudget von 16 Millionen Euro ausgestattet, wovon 10,8 Millionen Euro aus dem RP6 bereitgestellt werden. Professor Poutanen erläutert: "Wir versuchen, ein besseres Verständnis darüber zu bekommen, welche Verbindungen sich im Getreide in welcher Menge und an welcher Stelle befinden. Dadurch können wir Mahltechniken entwickeln, bei denen nur bestimmte Schichten des Korns entfernt werden, sodass die Bestandteile mit den besonders gesundheitsfördernden Eigenschaften erhalten bleiben." Im Rahmen von HEALTHGRAIN sollen Variation, prozessinduzierte Änderungen und der menschliche Stoffwechsel bioaktiver Verbindungen von Weizen und Roggen, den zwei wichtigsten Getreidearten für Brot in Europa, untersucht werden. Das Projekt soll die physiologischen Mechanismen aufdecken, die der Bedeutung bioaktiver Verbindungen bei der Vorbeugung gegen Stoffwechsel- und verbundenen Krankheiten zugrunde liegen. Bei den zu untersuchenden bioaktiven Verbindungen handelt es sich um Vitamine (Folat, Tocole, Cholin usw.), phytochemische Stoffe (Lignane, Sterole, Alkylresorcinole, Phenolsäuren) und unverdauliche Kohlenhydrate. Die Struktur von Getreidenahrung wird in Bezug auf ihre Verdaulichkeit untersucht. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts Verbraucherstudien durchgeführt, um festzustellen, was die Verbraucher von gesunden Getreideprodukten erwarten. Ziel des Projekts ist die Herstellung neuer ernährungsphysiologisch wertvollerer Weizen- und Roggensorten mit optimalem bioaktivem Inhalt: Experten im Bereich Pflanzenbiotechnologie werden neue Quellen für ernährungsphysiologisch wertvolleres Getreide finden und erschließen und eine Toolbox der "omics"-Technologien für die Züchtung erstellen. Außerdem wollen die Projektpartner Verarbeitungstechnologien unter Einsatz von Enzymen und Starterkulturen gegen die gröbere Struktur und Härte von Vollkornbrot entwickeln, um es verbraucherfreundlicher zu machen. Die Bioverfügbarkeit bioaktiver Verbindungen soll ermittelt sowie deren Rolle in Verbindung mit der glykämischen Reaktion von Nahrungsmitteln bei der Verringerung der Stoffwechselrisikofaktoren untersucht werden. Zur Weiterleitung der Erkenntnisse wurde außerdem ein umfassendes Programm für Technologietransfer und Verbreitung entwickelt, das zahlreiche Veröffentlichungen, Konferenzen, Workshops und Schulungskurse umfasst. Zur Förderung der interaktiven Kommunikation wurde im Rahmen des Projekts auch ein Branchenplattform- und Ernährungsinformationsnetz eingerichtet. Die Branchenplattform, an der bereits 25 Unternehmen beteiligt sind, gewährleistet die effiziente Kommunikation zwischen dem HEALTHGRAIN-Projekt und Akteuren der Getreidenahrungsmittelkette. Auf Europa entfallen etwa 36 Prozent der weltweiten Weizen- und 94 Prozent der Roggenproduktion. Allerdings sind die Produktionskosten in Europa in der Regel höher als bei der Konkurrenz. Nach Aussage der Projektkoordinatoren wird das Projekt neue Technologien für europäische Getreideproduzenten hervorbringen, um global wettbewerbsfähige, gesündere Getreideeigenschaften zu entwickeln. Mit HEALTHGRAIN wird die verarbeitende Industrie, die zu einem großen Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht, neue, wettbewerbsfähige Getreidenahrungsmittel mit gesundheitsfördernden Eigenschaften entwickeln können. Dazu gehören Nahrungsmittel für Personen mit einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Getreidebestandteilen, beispielsweise glutenfreie Produkte.

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