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Mit Story Maker werden Kinder zu 3D-Animatoren

Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass Kinder Trickfilme lieben. Davon zeugt der kommerzielle Erfolg der großen Produktionsstudios wie DreamWorks oder Pixar. Stellen Sie sich nun einen Technologiesprung vor, der es denselben Kindern ermöglichen würde, ohne technisches Hintergrundwissen eigene Animationsfilme zu produzieren. Das ist der Traum, den Wonder Media im Rahmen des Projekts STORY MAKER wahr werden lassen möchte.

Vor nunmehr fünf Jahren wurde Wonder Media aus einer unerwarteten Begegnung geboren. Terry Thoren, ein amerikanischer Produzent, der vor allem für seine Rolle bei der Erschaffung der „Rugrats“-Filme oder der Produktion von „Die Simpsons“ bekannt ist, kreuzte den Weg des bekannten belgischen 3D-CGI-Softwarepioniers Rudy Verbeeck. Gemeinsam entwickelten sie Animation Now, eine proprietäre Software, die in Echtzeit hochwertige 3D-Animationen erstellen kann. Wonder Media ist seit seiner Gründung zunehmend erfolgreich, und das insbesondere in Nordamerika. „Ein typisches Kundenprofil für Animation Now wäre ein unabhängiger Produzent, der attraktive Formate für Kinderfernsehsender oder sogar für Erwachsene produzieren möchte. Beispielsweise arbeiten wir derzeit an einer Produktion für eine große kanadische TV-Produktionsfirma, die sich auf Kurzfilm-Komödien und Satire spezialisiert hat, wobei wir alle Arten animierter Charaktere in einer neuen Sendung verwenden, die wir gemeinsam gestaltet haben“, sagt Herman Spliethoff, geschäftsführender Partner bei Wonder Media. Die Software ermöglicht eine schnellere und kostengünstigere Erschaffung von Trickfilmen als jede bereits existierende Alternative und wurde zum Teil um die Vision der Gründer herum entwickelt, dass die Animation ein potenziell mächtiges, aber ungenutztes, Lehrmittel ist. Die Unternehmung resultierte im Einzelnen in „Habits of Mind“, einer Zeichentrickserie, die Kindern beim Lösen von Problemen hilft, und „Wondergrove Learn“, einer Liste von 250 Lehranimationen, mit denen kleinen Kindern soziale Fähigkeiten vermittelt werden sollen. Aber das war immer noch nicht genug. Als Wonder Media den Schulen seine Dienste anbot, stellte man schnell fest, dass die Lehrkräfte tatsächlich daran interessiert waren, die Schülerinnen und Schüler als Teil ihrer Lehrpläne in den Animationsprozess einzubeziehen. „Die Erschaffung einer Animation ist ein kreativer und gemeinsamer Prozess. Die Kinder müssen über das Thema lesen, ein Szenenbuch erstellen, die Dialoge schreiben und zur Problemlösung in kleinen Gruppen arbeiten“, erzählt Spliethoff. Während dies bei früherer, allzu komplizierter Animationssoftware nicht möglich war, könnte Animation Now nun genau das benötigte Werkzeug sein, vorausgesetzt, dass Wonder Media es an diesen neuen Zweck anpassen kann. „Die Original-Software wurde nie für Bildungszwecke entwickelt und so wussten wir, dass einige Dinge fehlten. Uns wurde gesagt, dass unsere Ziele mit den politischen Prioritäten der EU für ihr KMU-Instrument vereinbar seien – also haben wir uns darauf eingelassen“, erinnert sich Spliethoff. Die Machbarkeitsstudie war eine Hilfe bei der Identifizierung von acht Problemen, von denen das erste das Erfordernis einer plattformübergreifenden Lösung war. „Animation Now läuft nur unter Windows 10, während sich die Interessengruppen aus dem Bildungsbereich eine plattformübergreifende oder internetgestützte Lösung wünschen. Das ist in der Tat eines der interessantesten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, da man auch den Bedarf an Echtzeit-3D-Rendering mit hoher Qualität anmeldete“, erklärt Spliethoff. Und so ist letztere Anforderung zwar verständlich, da die Erwartungen der breiten Öffentlichkeit an die Qualität der dreidimensionalen Wiedergabe mit der verbesserten Qualität von Film- und Videospielproduktionen steigen, aber scheinbar unvereinbar mit einer Mehrfachplattform oder internetbasierten Lösung sind, da webbasiertes 3D-Rendering in Echtzeit bekanntlich schwierig ist. Um dieses Problem zu lösen, begann das Wonder Media-Team mit einer Untersuchung aller auf dem Markt verfügbaren Render-Engines. Sie fanden letztlich eine äußerst innovative Softwarelösung mit einer neuen Systemarchitektur, die einfach an das Netzwerk der Schule angeschlossen werden kann. Sollten sie eine Phase 2-Finanzierung erhalten (ihr Antrag war gerade eingereicht worden, als diese Zeilen geschrieben wurden), wird das Team noch andere Probleme zu überwinden haben. Dazu zählt die Notwendigkeit einer neuen Version von Animation Now, die einfach zu installieren und zu warten ist, eine Benutzeroberfläche, die an verschiedene Sprachen anzupassen ist, eine intuitivere und integrierte Erlebniswelt für den Nutzer, Unterstützungswerkzeuge zur Verwaltung von Projekten im Unterricht sowie eine Bibliothek mit Inhalten für verschiedene Altersgruppen von drei bis 15 Jahren. „Läuft alles gut, so möchten wir außerdem zwei Pilotprojekte in Estland und Dänemark durchführen. Diese zwei Länder verfügen nachgewiesenermaßen über die notwendige IKT-Infrastruktur, gut vorbereitete Lehrkräfte und eine unterstützende Politik von der Regierung“, betont Spliethoff. Obgleich er zugibt, dass Animation Now immer noch ein Herausforderer im Animationsproduktionssektor ist, könnte eine erfolgreiche Entwicklung innerhalb von Phase 2 und die Kommerzialisierung im Rahmen eines potenziellen Phase 3-Projekts es auf die Wunschliste der Schulen bringen.

Schlüsselbegriffe

Story Maker, Wonder Media, Animation Now, 3D-Animation, Kinder, Schule, Bildung

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