Innovative medizinische Forschung auf dem Weg vom Labor in die Klinik unterstützen
Gewebetechnik, Organreparatur, personalisierte Medizin – die Zukunft der Medizin hat eine Menge spannendes Potenzial zu bieten. Doch während Forscher die Methoden revolutionieren, mit denen Krankheiten wie Krebs oder degenerative Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden können, ist der Weg aus dem Labor in die Krankenhäuser und auf den Markt durch Hindernisse versperrt. Wissenschaftler mögen zwar mehr als fähig sein, Herausforderungen zu bestehen, die sich im Rahmen ihrer Forschung stellen, doch sie benötigen Unterstützung, um Hindernisse überwinden zu können, die mit der Zulassung oder Finanzierung verbunden sind. Erfindungen oder akademische Forschungsprojekte auf Therapien oder Arzneimittel zu übertragen, ist ein komplexer Vorgang. Die KMU und Forscher, die heute die Konzepte entwickeln, welche die Medizin von Morgen voranbringen werden, benötigen eine Beratung durch Sachverständige, wenn sie den Anforderungen von Zulassungs- und Rückerstattungsstellen gerecht werden, den Bedürfnissen großer Industrieunternehmen genügen und den klinischen Bedarf analysieren möchten. „Die bloße Komplexität des Kontextes kann abschreckend sein. Deshalb wurde über ENATRANS erfolgreich ein Netz zur Unterstützung von KMU geschaffen, indem eine Beratung durch Sachverständige zu Themen wie geistigem Eigentum, Geschäftsmodellen und Finanzierungsstrategien usw. angeboten wird“, erklärt Projektkoordinator Nicolas Gouze. Die Akademie und Industrie auf dem Übergangsweg begleiten Die ENATRANS-Partner sind alle fest in der europäischen Nanomedizin-Gemeinschaft verankert und ihr Fachwissen ermöglichte gute Projektergebnisse. Das Nanomedizin-TAB (Translation Advisory Board, Beratungsgremium für die praktische Realisierung von Nanomedizin) war das Hauptinstrument, durch das Akademiker und KMU eine individuelle Beratung erhielten. „Das Gremium stand Innovatoren in der Nanomedizin bei, um diese dabei zu unterstützen, ihre Projekte in etwas mit Marktpotenzial zu übertragen”, sagt Gouze. Nach der Identifizierung aussichtsreicher Projekte leistete das TAB Unterstützung bei Themen wie z. B. dem Zugang zu klinischen Zentren für vorläufige Patientenstudien, der Beratung für die Einhaltung von Zulassungsvoraussetzungen oder der Finanzierungshilfe zur Ausweitung von Prozessen. Das TAB hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass internationale Kontakte geknüpft wurden, um das Konzept über die Grenzen Europas hinaus zu tragen. Andere Konzepte und Werkzeuge wurden im Zuge des Projekts bestätigt oder validiert. Hierzu zählt das Kompendium für eine erfolgreiche Umsetzung in die Praxis, der Nanomed-Award, der Nano World Cancer Day, das Nanomed-Handbuch und die Nanomed-Karte. Durch Webinare zur Vermarktung medizinischer und pharmazeutischer Innovationen wurden den beteiligten KMU und Akademikern die Erkenntnisse des Projekts über industrielle und klinische Anforderungen zur Verfügung gestellt. Wer profitiert davon? Im Rahmen des TAB-Gremiums leistete ein Team von 12 hochrangigen Sachverständigen eine spezifische, individuelle Beratung für mehr als 80 europäische Projekte, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden. Manche dieser Projekte zielen auf globale Erkrankungen wie z. B. Krebs, Multiple Sklerose oder pulmonale Infektionen ab. Die über das TAB geleistete Unterstützung im Bereich der Geschäftsentwicklung trug zu Finanzierungsrunden in einer Höhe von fast 15 Millionen Euro bei, durch die drei Start-ups gegründet und zwei Lizenzvereinbarungen mit der Industrie geschlossen wurden. Die Partner von ENATRANS haben erfolgreich Mittel für den Betrieb des TAB-Gremiums in den kommenden drei Jahren gesichert. Das Gremium kann seine Tätigkeit weiter im Rahmen des EU-Projekts NOBEL ausüben, um Dienstleistungen für Nanomedizin-Projekte anzubieten. Gleichzeitig werden Projekte unterstützt, in denen andere wichtige Technologien im Gesundheitswesen entwickelt werden. Anträge können hier jederzeit gestellt werden.
Schlüsselbegriffe
ENATRANS, Nanomedizin, Krebstherapie, Tumor, Arzneimittel, Bildgebung, klinische Prüfungen, Nanoträger, Nanodiagnostik, Nanotheranostik, Biomarker