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Multi-Functional Detective System (MFDS) – Advanced, ‘Intelligent Transport System’ creating smarter and safer European roads

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Telematik-Technologie bringt uns intelligenteren EU-Straßen näher

Um intelligente Städte realisieren zu können, müssen unsere Verkehrssysteme kosteneffizienter, sicherer und nachhaltiger werden. Vor allem aber ist es wichtig, dass sie ganzheitlicher werden, wie das EU-finanzierte Projekt MFDS zeigt.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Das erklärte Ziel der EU-Initiative „Intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr“ ist der Aufbau eines europäischen Verkehrssystems, das „widerstandsfähig, ressourceneffizient, klima- und umweltfreundlich sowie sicher ist und zum Nutzen aller Bürger, der Wirtschaft und der Gesellschaft beiträgt.“ Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts MFDS wurde ein vielseitiges und erschwingliches „intelligentes Verkehrssystem“ entwickelt, das eine Reihe von Funktionen wie Geisterfahrererkennung, Stauerkennung, Fahrzeugzählung nach Fahrzeugklassifizierung und Parkplatzbuchung bietet. Die Kerninnovation besteht dabei in der Fähigkeit des Systems, Funktionen gleichzeitig ausführen zu können. Darüber hinaus ist es noch kostengünstig zu erwerben und zu installieren und verbraucht nur äußerst wenig Energie. Die Durchführbarkeitsstudie des Projekts zeigte, dass das System für mehrere EU-Märkte von Interesse sein wird. Über den Stand der Technik hinaus Ein standardmäßiges „Multi-Functional Detection System“ (MFDS, multifunktionales Erfassungssystem) besteht aus sechs Leitpfosten, die ein sicheres Funkfeld über dem Zielort aufbauen und Objekte mit einhundertprozentiger Genauigkeit erkennen und klassifizieren. Das System kann in Parkhauseinfahrten und -ausfahrten oder auf Autobahnen positioniert werden, um Fahrzeugdaten zu sammeln, die dann in Echtzeit an ein Webportal übermittelt werden. Über die Kategorisierung hinaus ermöglichen die innovativen Sensoren dem System, die Richtung, Größe und Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu erkennen. Dies erwies sich als der schwierigste Aspekt, wie sich Projektkoordinator Dennis Dorn erinnert: „Die Herausforderung bestand darin, die neuartigen Sensoren so zu entwickeln, dass sie in der Lage sind, den Verkehr genau genug zu erkennen und zu klassifizieren, um die erforderlichen Standards und Zertifizierungen zu erfüllen.“ Die vom System gesammelten Daten können zentral über das Webportal eingesehen oder über diverse Schnittstellen und die Cloud sicher an Autofahrer oder die zuständigen Behörden übermittelt werden. Entscheidend ist außerdem, dass es möglich ist, das System in vorhandene Leitpfosten oder Poller zu integrieren, wodurch die Installation kostengünstiger wird und einfacher umzusetzen ist. Während der kürzlich abgeschlossenen Phase 1 des Projekts erarbeitete das Team eine Durchführbarkeitsstudie. Die darauf folgende Marktstudie zur Kundenzufriedenheit ebnete den Weg für die Gründung einer neuen Firma (S-Tec GmbH) sowie für Phase 2. In Phase 2 werden strategische Kooperationspartner ermittelt, rechtliche Anforderungen festgelegt und die technischen und kommerziellen Grundlagen geplant, sodass das System in mehreren Szenarien sowie auf verschiedenen Märkten bestehen kann. Einzelne Elemente des Systems wurden bereits auf den Teststrecken des Bundesministeriums für Verkehr geprüft. Die erste MFDS-Anwendung, die Ende 2018 eingeführt werden soll, ist das Parkplatzbuchungssystem (ohne Klassifizierung). Neben weiteren Funktionen soll in Phase 2 u. a. die Systemklassifizierung und die Geisterfahrererkennung auf den Markt gebracht werden. Dorn erklärt: „Erst durch Gespräche mit den zuständigen Behörden kam uns die Idee, das System multifunktional zu nutzen, einschließlich der Parkplatz- und Verkehrszählung.“ Letztendlich sollen bis zum Jahr 2024 mehr als 6 500 Einheiten in der gesamten EU eingesetzt werden. Weitreichender Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer Das System kann viele Märkte bedienen. In diesem Sinne fasst Dorn zusammen: „Das System wird allen Verkehrsteilnehmern zugute kommen, indem die Verkehrssicherheit vor allem auf Autobahnen erhöht, Parklücken besser genutzt und die Verkehrsdichte durch die Verbindung des Verkehrsmanagements mit den städtischen Parkplätzen deutlich reduziert wird. Darüber hinaus kann jeder die Daten dazu nutzen, um die Bewirtschaftung von Ressourcen besser zu planen, von Behörden im Zusammenhang mit der Einstellung von Personal bis hin zu LKW-Fahrern bei der Festlegung ihrer Ruhepausen.“ Aber auch kommerzielle Märkte können erschlossen werden, beispielsweise durch Stadien oder Ausstellungsflächen, die von dem Angebot des Parkplatzbuchungssystems profitieren können. Um diese Vorteile jedoch tatsächlich greifbar zu machen, gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die das Team bewältigen muss. Zunächst ist es notwendig, das System vor allem für den öffentlichen Markt weiterzuentwickeln und zu testen. Das bedeutet, dass die innovative Sensortechnologie – die den Kern des Systems darstellt – Stresstests durchlaufen muss, um ihre Zuverlässigkeit unabhängig von Wetterbedingungen zu gewährleisten. Der letzte Schritt ist dann die Herstellung und Montage des Systems.

Schlüsselbegriffe

MFDS, Transport, intelligente Städte, Verkehr, Sicherheit im Straßenverkehr, Parken, ganzheitlich, Fahrzeugklassifizierung, Verkehrsdichte, Sensoren

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