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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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EU-Bericht belegt: keine Zunahme von Kriminalität durch Einwanderung

Ein mit EU-Mitteln geförderter Bericht, in dem 17 Forschungsprojekte analysiert werden, kommt zu dem Schluss, dass es keine Belege dafür gibt, dass Einwanderung zu einer Zunahme von Kriminalität und Arbeitslosigkeit führt. In der Studie wurde sowohl die Lage in neuen Einwand...

Ein mit EU-Mitteln geförderter Bericht, in dem 17 Forschungsprojekte analysiert werden, kommt zu dem Schluss, dass es keine Belege dafür gibt, dass Einwanderung zu einer Zunahme von Kriminalität und Arbeitslosigkeit führt. In der Studie wurde sowohl die Lage in neuen Einwanderungsländern als auch in Ländern mit einer längeren Einwanderungstradition wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien untersucht. Der Bericht zeigt auf, dass die Einwanderer die Schattenwirtschaft zwar nicht verursachen, dass aber die Existenz einer Schattenwirtschaft der Einwanderung förderlich ist. So führten in Deutschland unternommene Versuche zur Beschränkung der illegalen Einwanderung nicht zu einer Drosselung der Schattenwirtschaft. "Unwissen ist die Wurzel des Rassismus", erklärte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin, der den Bericht begrüßte. "Dieser neue Bericht soll dazu beitragen, dass zukünftige Strategien zur Bewältigung der Einwanderungsproblematik die neuesten Informationen über Probleme von Migranten im heutigen Europa berücksichtigen." Der Bericht deutet an, dass eine Schattenwirtschaft für ärmere Einwanderer ein Anziehungspunkt sein und sie ermuntern kann, sich in Europa niederzulassen, sobald sie in dieses Umfeld eingebunden sind. Dies führt häufig zur Stigmatisierung der Einwanderer als kriminelle Gruppe. Weiter heißt es, dass die Diskriminierung, die manche in frühen Phasen ihrer Einwanderung erfahren haben, die soziale Ungleichheit und Zersplitterung - und dadurch letztendlich auch Verbrechen - begünstigt hätte. Vielleicht nicht überraschend ist das Ergebnis, dass Immigranten in der Regel unter schlechteren Bedingungen leben als EU-Bürger in denselben Regionen, insbesondere mit Blick auf die Beschäftigung und das Wohnumfeld. Kinder von Einwanderern weisen häufig vergleichsweise schlechte schulische Leistungen auf und brechen häufiger die Ausbildung ab. In Deutschland beispielsweise hatten im Jahr 1997 38 Prozent der arbeitslosen Deutschen keine Berufsausbildung, während sich der Anteil bei den Einwanderern auf 78 Prozent belief. In den Schlussfolgerungen des Berichts wird jedoch festgehalten, dass die Arbeitslosigkeit nicht direkt mit der Höhe der Einwanderung zusammenhängt. Da Immigranten häufiger bereit sind, geringfügige Beschäftigungen anzunehmen, die Einheimische oft ablehnen, ist eher das Gegenteil der Fall. Ein deutlicher Rückgang der Einwanderung könnte daher zu einem Mangel an Arbeitskräften führen. Einige der im Bericht erwähnten Studien befassten sich auch mit der Rolle der Regierung und der Medien dabei, die öffentliche Meinung zur Einwanderung zu beeinflussen. "Dabei lässt sich die Politik offenbar vielfach von der öffentlichen Meinung beeinflussen. So hat die öffentliche Meinung oftmals politische Maßnahmen behindert, die zu mehr Chancengleichheit und zum Abbau der Integrationshemmnisse beitragen sollten. Hier spielen Medien und Politiker eine wichtige Rolle.", so eine Stellungnahme der Kommission. Schließlich unterstreicht der Bericht die Bedeutung der vergleichenden Forschung und des internationalen Erfahrungsaustauschs und schlägt vor, diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Entwurf für EU-weite Maßnahmen zur Lösung der aktuellen Probleme von Einwanderern heranzuziehen. Die 17 Forschungsprojekte wurden im Rahmen des Programms "gezielte sozioökonomische Forschung (TSER)" des Vierten Rahmenprogramms der Kommission realisiert.

Länder

Österreich, Belgien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Vereinigtes Königreich

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