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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Global Plate Reconstructions During the Cretaceous Normal Superchron

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Plattentektonik wird rekonstruiert

Mit Hilfe von Aufzeichnungen über marine Magnetanomalien hat eine EU-finanzierte Initiative mit dem Alter in Verbindung stehende Modelle zur Berechnung von Bewegungen tektonischer Platten in der Vergangenheit erstellt.

Magnetische Anomalien im Meer sind die Grundlage von plattentektonischen Untersuchungen. In Kombination mit dem bekannten zeitlichen Rahmen der vergangenen Umkehrungen der Polarität des geomagnetischen Feldes können diese Anomalien dazu verwendet werden, die ozeanische Kruste, die oberste Schicht des ozeanischen Teils einer tektonischen Platte, zu datieren. Sie können gleichermaßen die Basis für die Quantifizierung von Plattenbewegungen in der Vergangenheit bilden. Die Initiative GEOPLATE (Global plate reconstructions during the Cretaceous normal superchron) nutzte als „verschwindend geringe magnetische Ausschläge“ bezeichnete kleinmaßstäbliche Anomalien, die sich bei Veränderungen am geomagnetischen Feld der Erde in der Vergangenheit gebildet hatten, um die magnetische Signatur der ozeanischen Kruste unseres Planeten in allen Einzelheiten zu untersuchen. Es wurde neue kinematische Modelle ausgearbeitet, um die Öffnung des Indischen Ozeans und des südlichen und äquatorialen Atlantischen Ozeans besser nachzuvollziehen. Das Team fand heraus, dass die Öffnung des atlantisch-äquatorialen Durchgangs (Atlantic Equatorial Gateway) zwischen Südamerika und Afrika 10 bis 15 Millionen Jahre eher als bisher angenommen erfolgte. Diese Resultate vermitteln überdies neue Einblicke, auf welche Weise Kontinente auseinanderbrechen, und liefern Erklärungen für geobiologische Beobachtungen aus Afrika und Südamerika. Zudem bildeten die Resultate die Grundlage einer neuen Studie zur Quantifizierung der Auswirkungen der Sedimentation auf den thermischen und magnetischen Zustand der ozeanischen Kruste. Es zeigte sich, dass ein Teil der Kruste ausreichend erwärmt wurde, um einen Großteil seiner Magnetisierung zu löschen, was etwa 10 % der weltweiten ozeanischen Kruste betrifft. Forscher suchten außerdem nach kreidezeitlicher ozeanischer Kruste im östlichen Mittelmeerraum und sammelten auf vier Forschungsfahrten neue magnetische Daten. Die Resultate offenbarten den ersten direkten Beweis für die Existenz einer ozeanischen Kruste in diesem Teil der Welt. Sie war viel älter als erwartet, was sie als älteste Ozeankruste der Erde erscheinen lässt, die noch im ursprünglichen Zustand erhalten ist. Diese spannende Erkenntnis wurde in führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, und zudem wurde weltweit in den Massenmedien darüber berichtet. Die Entdeckung hat Konsequenzen in Bezug auf die Bildung des Formation des Superkontinents Pangäa sowie auf geodynamische und seismische Gefahren rund um das östliche Mittelmeer.

Schlüsselbegriffe

magnetische Meeresanomalien, geomagnetisches Feld, GEOPLATE, ozeanische Kruste, Atlantic Equatorial Gateway, atlantisch-äquatorialer Durchgang

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