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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Integrated decision support tool for retrofit and renewal towards sustainable districts

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Neue Software erleichtert Ökologisierung von Stadtbezirken

EU-Forscher haben neue digitale Instrumente entwickelt, die eine koordinierte Herangehensweise an die nachhaltige Stadterneuerung gestatten.

Unsere Städte nachhaltiger zu gestalten, dürfte der Schlüssel zum Kampf gegen den Klimawandel sowie um eine umweltfreundlichere Zukunft sein. Heute findet ein Großteil der Arbeit zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Einbeziehung von mehr Natur in die Städte eher im kleinen Maßstab statt. Dazu gehören die Nachrüstung von Gebäuden mit energetisch günstigen Fenstern oder photovoltaischen Solarmodulen. Mit einer Koordinierung der Veränderungen auf Stadtbezirksebene könnten jedoch weitaus größere Fortschritte erzielt werden. Beispielsweise könnten regenerative Fernwärmeversorgungen integriert und offene Grünflächen erweitert werden. Das EU-finanzierte Projekt ECODISTR-ICT hofft auf verstärkte Koordination durch Erstellung neuer Software, die es den verschiedenen Akteuren gestattet, sich zu engagieren und gemeinsam eine umweltfreundlichere urbane Community planen. „Unserer Meinung nach könnten, eine Zusammenarbeit der verschiedenen Interessengruppen vorausgesetzt, umweltfreundliche Maßnahmen auf einer viel breiteren Ebene umgesetzt werden und damit Kostenvorteile eintreten, was eine finanzielle Realisierbarkeit von Projekten fördert“, sagt Han Vandevyvere, ECODISTR-ICT-Projektkoordinator von VITO EnergyVille, Belgien. Im Lauf des Projekts entwickelten die Forscher eine neue quelloffene Software mit der Bezeichnung ECODISTR-ICT Integrated Decision Support System (IDSS). Das System ist über ein Anmeldepasswort für Bürger und Entscheidungsträger aus dem jeweiligen speziellen Bezirk zugänglich. Das IDSS verbindet die wichtigsten Entscheidungsträger innerhalb eines Stadtteils und erlaubt ihnen die Ausarbeitung einer koordinierten Herangehensweise an die Nachrüstung von Gebäuden und Sanierung von Stadtvierteln. Man beteiligt gleichermaßen die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit Hilfe von internetgestützten Befragungsinstrumenten, die maßgebliche Daten wie etwa Zahlen zum Energieverbrauch sammeln. Überdies können die Meinungen der Bürgerschaft berücksichtigt werden, indem man über die mögliche zukünftige Gestaltung von Stadtteilen abstimmen lässt. Die Software wurde als eine gemeinsame Datenplattform konzipiert, die das lokale Klima, die Lokalpolitik und die Kultur vor Ort berücksichtigt. Zu diesem Zweck können die Entscheidungsträger ihre eigenen Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) wie beispielsweise Energieverbrauch, Bezahlbarkeit oder verfügbare Grünflächen festlegen und auswählen, welche Berechnungsinstrumente der Software hinzuzufügen sind. „Die Plattform vereint die Nutzer in einer einheitlichen Online-Umgebung, um die gegenwärtige Fragmentierung beim Entwurf einer Zukunftvision für ein Viertel zu überwinden. Sie analysiert Kosten und Vorteile der verschiedenen Ausführungsoptionen, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden planen“, erklärt Vandevyvere. „Anwender vom Fach“ wie zum Beispiel Architekten und Stadtplaner können dann die in der Software enthaltenen Instrumente, etwa einen kartenbasierten Editor, zur Erstellung neuer Szenarien für das Viertel einsetzen. Während des Projekts wurde das IDSS europaweit an fünf verschiedenen Orten umgesetzt. Dazu gehörten das Kieler Viertel in Antwerpen, Belgien, Rubroek in Rotterdam, Niederlande, Campanar in Valencia, Spanien, Służewiec Przemysłowy in Warschau, Polen, und Hovsjö in der Nähe von Stockholm, Schweden. In allen Fällen führte das Projekt vor, auf welche Weise das ECODISTR-ICT-IDSS Hilfestellung bei der Planung der Stadtteilerneuerung leisten kann. Die Fallstudien bestätigten außerdem die Notwendigkeit von ortsspezifischen Stadterneuerungszielen, die im Gegensatz zu einem universellen Planungsansatz stehen. Die Projektpartner erkunden nun die Möglichkeiten des Einsatzes der ECODISTR-ICT-Software in urbanen Nachrüstungsprojekten in ganz Europa und darüber hinaus. Inzwischen zeigen mehrere Forschungsprojekte Interesse daran, IDSS als Bestandteil ihres stadtplanerischen Instrumentariums zu nutzen. Ein kleines Team von Projektpartnern plant nun, einen ECODISTR-ICT-Internetservice als kommerzielle Ausgründung aus dem Projekt anzubieten. Das Team hätte IKT-bezogene Aufgaben einschließlich der Einrichtung von Servern und des Angebots von Helpdesk-Unterstützung zulösen, so dass sich zukünftige IDSS-Nutzer wie beispielsweise Stadtverwaltungen, Architekten und Stadtplaner auf Inhalte konzentrieren könnten.

Schlüsselbegriffe

ECODISTR-ICT, nachhaltige Städte, erneuerbare Energien, Ökosysteme, Natur, Stadterneuerung, Planung

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