Beurteilung individueller Vorlieben der europäischen Bürger in Bezug auf Luftqualitätspolitik
Das EU-finanzierte Projekt SEFIRA (Socio-economic implications for individual responses to air pollution policies in EU +27) wurde konzipiert, um die Überprüfung und Umsetzung der Luftqualitätsvorschriften zu unterstützen und seine Wirksamkeit und Akzeptanz zu verbessern. Diese Aufgabe wurde durch die Koordination der transdisziplinären wissenschaftlichen und sozioökonomischen Ressourcen erreicht. Luftqualitätspolitiken werden nicht in einem sozialen Vakuum durchgeführt; sie erfordern eine kontinuierliche Interaktion mit Personen, was oft signifikante Veränderungen ihrer Lebensweise impliziert. Darüber hinaus ist das Ausmaß, mit dem Menschen einer Politik zustimmen, für die Bestimmung ihre Wirksamkeit und ihres Erfolgs auf nationaler und regionaler Ebene von entscheidender Bedeutung. Während jedoch ein breiter Konsens besteht, dass die öffentliche Akzeptanz die Wirksamkeit und den Erfolg der Umweltpolitik beeinflusst, wurde die Akzeptanz nicht vollständig untersucht und in den Modellen umgesetzt, die verwendet werden, um die Annahme der Politik zu unterstützen. Durch die Erforschung unterschiedlicher qualitativer und quantitativer Ansätze identifizierte das SEFIRA-Konsortium die diskrete Wahl-Analyse als ein mächtiges Werkzeug zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses, insbesondere dann, wenn die Umsetzung Verhaltensänderungen beinhaltet. Tatsächlich ermöglichen Discrete-Choice-Experimente die Untersuchung von Präferenzen der Menschen und ihr mögliches Verhalten, wobei Variablen identifiziert werden, die die individuellen Entscheidungen zwischen zwei oder mehr "Wahlalternativen" beeinflussen. Im Rahmen von SEFIRA wurde ein Auswahlversuch durchgeführt, der 16.100 Interviews in sieben europäischen Ländern basiert. In diesem Experiment wurden die sozialen Aspekte, die mit den individuellen Entscheidungen zusammen hängen, berücksichtigt und sozioökonomische Daten der Befragten wurden verwendet, sodass eine Segmentierungsanalyse möglich wurde und die sozioökonomischen Unterschiede bei der Akzeptanz der Luftqualität in den verschiedenen Ländern hervorgehoben wurden. Die Ergebnisse dieser Analyse legen nahe, dass die Bereitschaft der Bürger, ihr Verhalten zu ändern, größer sein könnte als bisher angenommen. Darüber hinaus wurden Unterschiede in der politischen Akzeptanz von Land zu Land und die sozio-ökonomische Struktur der Bevölkerung besonders hervorgehoben.
Schlüsselbegriffe
Luftqualität, SEFIRA, sozioökonomische Forschung, Luftverbesserungsmaßnahmen, Verhaltensänderung, individuelle Präferenzen