Die Entwicklung der Cichlidfische
Trotz jahrzehntelanger Forschung zum Thema ist die direkte Verbindung zwischen DNA-Variation und Artenvielfalt ist nicht klar. Cichlidfische, die in den ostafrikanischen großen Seen leben, sind aufgrund ihrer breiten natürlichen Variation sehr nützliche Organismen, um diese Beziehung zu studieren. Das EU-geförderte Projekt INTERGENADAPT (The interaction and the genetic basis of naturally versus sexually selected traits in the adaptive radiations of cichlid fishes) untersucht den Zusammenhang zwischen Cichliden-Genen und mehreren physischen Eigenschaften, die sich in einigen dieser Spezies entwickelt haben. Die Forscher untersuchten die genetische Variation hinter dicken Lippen, spezifischen Kieferformen und "Ei-Attrappen ", Markierungen, die Männchen gewisser Arten auf ihre Flossen haben. Das Projekt versuchte, den evolutionären Druck (z.B. natürliche oder sexuelle Selektion) zu ermitteln, der dazu geführt hat, dass sich diese Merkmale bei einigen Arten entwickelt haben. INTERGENADAPT stellte fest, dass für die Körper- und Kieferform eine konvergente Evolution viele Male in der gleichen ökologischen Nische aufgetreten ist (d.h. Tanganjikasee). Dies widerspricht der weit verbreiteten Ansicht, dass ähnliche Formen auf natürliche Weise nicht nebeneinander bestehen. Eine andere wichtige Erkenntnis aus dieser Forschung war, dass sich ähnliche Gruppen von Genen entwickelt haben, um diese Ergebnisse zu produzieren, obwohl ihre Entwicklung voneinander unabhängig. INTERGENADAPT hat einen Beitrag zur Erweiterung des Verständnisses der Evolutionsmechanismen beigetragen und den Wert von Cichlidfische als Modellspezies demonstriert.
Schlüsselbegriffe
Evolution, Cichlidfische, DNA-Variation, East African Great Lakes, INTERGENADAPT