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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Scientix 2

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Repositorium für MINT-Ressourcen soll Lehre in ganz Europa verbessern

Immer weniger Studenten in Europa interessieren sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). In der Tat mangelt es der EU bereits an MINT-Fachkräften. Um den Mitgliedstaaten zu helfen, dieses Problem zu lösen, hat das Projekt SCIENTIX 2 Strategien für eine breitere Einführung und Verbreitung von fragebasiertem naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterricht (inquiry-based science and maths education, IBSME) zur Verfügung gestellt, zusammen mit anderen Methoden, mit denen die Qualität der wissenschaftlichen Ausbildung bekanntlich verbessert werden kann.

"Jüngste Erkenntnisse aus einer vergleichenden Analyse zur MINT-Ausbildung, die SCIENTIX im Januar 2016 veröffentlicht hat, zeigen, dass die Länder in ganz Europa Mühe haben, Studenten für ein Studium und eine Karriere in diesem Bereich zu interessieren. Darüber hinaus liegen die schwachen Leistungen in MINT-Fächern immer noch über dem 15%-Benchmark, der in dem strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung (ET 2020) festgelegt wurde", beklagt sich Dr. Àgueda Gras-Velázquez, Projektmanagerin von Scientix und Programmmanagerin für Naturwissenschaften für das Europäische Schoolnet. Allein dieser Trend brachte sie und ihr Team dazu, das SCIENTIX-Projekt im Jahr 2010 zu starten. Das Vorgängerprojekt von SCIENTIX 2 resultierte im allerersten Online-Portal, das Informationen zu europäischen Projekten aus dem Bereich der MINT-Ausildung sammelt und präsentiert. Das SCIENTIX-Ressourcenverzeichnis enthält derzeit über 1.400 Lehrmaterialien, 700 Forschungsberichte und 60 Schulungen, die von mehr als 3.500 Lehrenden der Naturwissenschaften zur Verbesserung ihrer Kurse verwendet werden. Diese Mittel werden von den 400 auf Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und Regionen geförderten Projekten zur MINT-Ausbildung produziert, die Teil des Online-Portals SCIENTIX sind. "In den letzten drei Jahren hat es einen deutlichen Anstieg der registrierten Online-Nutzer und Face-to-face-Teilnehmer gegeben. SCIENTIX organisierte 29 nationale Konferenzen, eine europäische Tagung in Brüssel, mehr als 20 Webinare, Online-Diskussionsforen, 9 Wissenschafts-Workshops, 11 Kontaktbörsen und vieles mehr. Mehr als 6.000 Menschen haben an unseren Veranstaltungen teilgenommen und 6.400 haben sich auf unserem Online-Portal registriert", schwärmt Dr. Gras-Velázquez. SCIENTIX 2 beginnt dort, wo sein Vorgänger SCIENTIX aufgehört hat, aber eine weiter Inspirationsquelle war der Bericht "Science Education Now; A Renewed Pedagogy for the Future of Europe" (Rocard – 2007), aus dem das Projekt die erste und die fünfte Empfehlung umzusetzen will. Diese Empfehlungen fordern eine aktivere Beteiligung der Mitgliedstaaten bei der Erneuerung der naturwissenschaftlichen Ausbildung sowie eine bessere Abstimmung zwischen nationalen und europäischen Maßnahmen. Während SCIENTIX also die Bedürfnisse der MINT-Bildungsgemeinschaft in Europa definiert hatte, befasst sich SCIENTIX 2 zusätzlich mit der nationalen Ebene durch eine aktive Zusammenarbeit mit nationalen Kontaktstellen. "Wir arbeiten jetzt mit 30 Ländern in ganz Europa zusammen", erklärt Dr. Gras-Velázquez. "Weitere strategische Outreach-Aktivitäten wurden durchgeführt und durch die Zusammenarbeit mit den nationalen Kontaktstellen und Lehrern konnte SCIENTIX seine Informationen besser unter der europäischen allgemeinen Bildungsgemeinschaft verbreiten." Eine langfristige Unternehmung Seit SCIENTIX im Jahr 2013 abgeschlossen wurde, erhielten das Portal und der Übersetzungsdienst für MINT-Bildungsressourcen – der für den bisherigen Erfolg von SCIENTIX wesentlich war, verschiedene Verbesserungen. Registrierte Nutzer können jetzt Übersetzungen von Unterrichtsplänen, wissenschaftlichen Übungen, Forschungsberichten und allen anderen in 30 Sprachen verfügbaren Materialien anfordern, solange sie unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht werden, die eine weitere Nutzung erlaubt. "Wir haben bereits jedes Jahr Hunderte von Anfragen für Übersetzungen erhalten", sagt Dr. Gras-Velázquez. Die SCIENTIX-Strategie auf nationaler Ebene zahlt sich bereits aus, wie aus der vergleichende Analyse von SCIENTIX hervorgeht: "Beispiele aus Belgien, Estland und Österreich zeigen, dass sie bereits vom Austausch bewährter Praktiken profitiert haben. Sie konnten innovative pädagogische Konzepte und Ressourcen in bestehende Lehrerausbildungsprogramme besser integrieren und Netzwerke für die berufliche Entwicklung von Lehrkräften aufbauen. Weitere Länder wenden sich von der traditionellen Form des Lehrens und Lernens, bei der die Lehrerenden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, ab und hin zu einem schülerorientierten oder fragebasierten Lernen sowie zur Vermittlung der sozioökonomischen Aspekte der Wissenschaft", berichtet Dr. Gras-Velázquez. Natürlich erfordert der Umstieg von traditionellen Formen des Lernens auf einen studierendenzentrierten Ansatz, wo die Entdeckung, im Mittelpunkt steht, eine ständige finanzielle und politische Unterstützung, die Dr. Gras-Velázquez glücklicherweise miterleben kann. SCIENTIX wurden bereits für weitere drei Jahre Fördermittel gewährt. "Wir werden unsere Aktivitäten fortsetzen, indem wir Ressourcen sammeln und zur Verfügung stellen, und indem wir diese lebendige Gemeinschaft pflegen, die Face-to-face-Aktivitäten, Online-Schulungen und Kommunikation kombiniert. Wir wollen auch für die Lehrenden in der Ausbildung und für Ausbildungseinrichtungen sichtbarer werden, sodass SCIENTIX ein Bezugspunkt für alle Menschen wird, die sich einen Lehrerberuf aufnehmen wollen." Ein weiterer wichtiger Aspekt, auf den sich SCIENTIX in Zukunft womöglich konzentrieren werden muss, ist die Gleichstellung der Geschlechter: Die vergleichende Analyse des Projekts zeigt, dass die Erstausbildung und Fortbildung von Lehrenden in 80 % der beobachteten Länder keine geschlechtsspezifischen Interessen und Einstellungen gegenüber MINT-Bildung berücksichtigt. "Indem wir die Lehrenden darauf vorbereiten und ihnen bewusst machen, wie das Geschlecht die Haltung der Menschen zu MINT-Themen beeinflusst, können wir mehr Mädchen für solche Themen interessieren", schließt Dr. Gras-Velázquez. Weitere Informationen finden Sie im Projekt-Video.

Schlüsselbegriffe

Bildung, MINT, STEM, IBSME

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