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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Hepatocyte Growth Factor and Insulin Resistance

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Neues zur Entstehung von Insulinresistenzen

Übergewicht bzw. Adipositas ist die Zivilisationskrankheit des 21. Jahrhunderts. Die Erforschung der Ätiologie und Pathophysiologie von Adipositas soll nun die Prävention, Diagnose und Behandlung voranbringen.

Insulinresistenz ist eine häufige Begleiterscheinung bei vielen Stoffwechselkrankheiten und Adipositas, deren ursächlicher Mechanismus allerdings noch nicht vollständig geklärt ist. Neuere Daten legen nahe, dass das Vorhandensein bestimmter proinflammatorischer Zytokine (Hepatozyten-Wachstumsfaktor HGF) in Fettgewebe eng mit Adipositas und Stoffwechselstörungen verknüpft ist. Obwohl als gesichert gilt, dass HGF die Glukoseaufnahme erhöht und die Fettsäureoxidation hemmt, ist wenig über seine Beteiligung an Insulinresistenzen bekannt. Um dies näher zu untersuchen, generierte das EU-finanzierte Projekt "Hepatocyte growth factor and insulin resistance" (HGF-INSR) transgene Mäuse, die HGF in der Skelettmuskulatur exprimieren, sowie Mäuse mit einer HGF-Rezeptordefizienz in der Skelettmuskulatur. Tests unter An- oder Abwesenheit von HGF bei diesen Mäusen ergaben trotz gleichen Körpergewichts einen reduzierten Plasmainsulinspiegel und eine verbesserte Glukosetoleranz. Die Ergebnisse waren noch deutlicher, als HGF in Muskeln fettleibiger Mäuse überexprimiert wurde, wo es den Glukosestoffwechsel und die Insulinempfindlichkeit verbesserte. Um die Arbeitshypothese zu bestätigen, dass HGF die Insulinempfindlichkeit verbessert, wurden auch anthropometrische Messungen bei normal- und übergewichtigen Kindern durchgeführt. So sollte der Zusammenhang zwischen Plasma-HGF-Spiegel und Insulinresistenz bei adipösen Kindern geklärt werden. Die HGF-Werte waren in der Gruppe der Frühgeborenen ebenfalls höher, was einen möglichen Einfluss auf die fötale Entwicklung nahe legt. Um den Zusammenhang zwischen mütterlicher Adipositas und fötalem Stoffwechsel zu klären, wurden die HGF-Werte im Fruchtwasser gemessen, was eine mechanistische Verbindung zwischen HGF und dem Glukose- und Lipidstoffwechsel bei Neugeborenen eindeutig bestätigte. Offenbar verändert HGF die Verfügbarkeit von Nährstoffen für den Fötus, wodurch das Risiko von Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes im späteren Leben steigt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse von HGF-INSR die Bedeutung von HGF für die Insulinresistenz und Entwicklung von Stoffwechselerkrankungen auf. Gleichzeitig könnte HGF als verlässlicher diagnostischer Marker zur Vorhersage von Fettleibigkeit oder Diabetes dienen.

Schlüsselbegriffe

Insulinresistenz, Fettleibigkeit, Hepatozyten-Wachstumsfaktor, HGF, Stoffwechselerkrankungen

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