Abfälle und Schadstoffe in Kraftstoff verwandeln
In pharmazeutischen und Körperpflegeprodukten befinden sich oftmals Umweltschadstoffe, die insbesondere schwer aus Abwässern zu entfernen sind. Es gibt einen Bedarf für fortschrittlichere Sanierungssysteme, die pharmazeutische und Körperpflegeprodukte aus städtischen Abwässern entfernen können. Das von der EU geförderte Projekt BIOAOPBDIES zielte auf die Gestaltung biologischer Reaktorsysteme ab, die in der Lage wären, pharmazeutische und Körperpflegeprodukte aus Abwässern zu entfernen und diese Abfallprodukte als Grundlage für die Biodieselherstellung nutzbar zu machen. Das Projekt setzte zentral auf chemische Prozesse und biologische Organismen. Die Forscher untersuchten zwei biologische Systeme zum Abbau pharmazeutischer und Körperpflegeprodukte: ein Mikroben-Ökosystem einer Abwasseraufbereitungsanlage sowie eine auf dem Markt verfügbare Pilzkombination. Es wurden ebenfalls zwei verschiedene Bioreaktortypen getestet, um den Abbau der pharmazeutischen und Körperpflegeprodukte zu optimieren. Ein weiterer Aspekt des Projekts bestand darin, herauszufinden, ob die abgebauten pharmazeutischen und Körperpflegeprodukte zur Herstellung von Biodiesel genutzt werden könnten. Die Forscher optimierten die Herstellung von Methylester (ein wichtige Basis von Biodiesel) über übrig gebliebene Mikrobenkulturen, Pilz-Biomasse sowie Klärschlamm von Abwasseraufbereitungsanlagen. Zum Ende des BIOAOPBDIES-Projekts wurde ein neuartiges System entwickelt, das pharmazeutische und Körperpflegeprodukte abbauen und Material zur Herstellung von Biodiesel verfügbar machen könnte. Das System lässt auf eine Verringerung der Umweltverschmutzung sowie der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hoffen.
Schlüsselbegriffe
Bioreaktor, biodiesel, pharmazeutische und Körperpflegeprodukte