Wie können wir die Altersdiskriminierung bekämpfen?
Das Projekt ELDERLY STEREOTYPES (Nice but incompetent? The elderly stereotype in Europe) nahm bei der Untersuchung der kontextuellen sowie persönlichen Grundlagen altersbedingter Einstellungen und der Erfahrungen älterer Menschen mit dem Altern eine mehrstufige Sichtweise ein. Die Arbeit beinhaltete die Analyse repräsentativer Daten aus dem Modul "Age Attitudes and Experiences of Ageism" (Einstellungen gegenüber dem Alter und Erfahrungen mit Altersdiskriminierung) der sozialwissenschaftlichen Umfrage ESS (European Social Survey) mit 56 752 Teilnehmenden aus 29 Ländern. Das Team führte fünf verschiedene Studien durch, die aufzeigen, wie der gesellschaftliche Kontext bei der Begründung von altersdiskriminierenden Einstellungen und Erfahrungen mit dem Altern in Kombination mit individuell verschieden hohen Variablen einhergeht. Eine Kombination aus sozioökonomischen Faktoren und die Beschäftigungsquote von Älteren in der Gesellschaft beeinflusst die Art und Weise, wie ältere Menschen wahrgenommen werden. Bemerkenswerte Erkenntnisse weisen auf eine positivere Wahrnehmung älterer Menschen in modernen Ländern hin, die gleichermaßen eine höhere Beschäftigungsquote bei Älteren haben. Eine schlechte Gesundheit kommt bei älteren Menschen häufiger in Ländern vor, in denen die Einkommen auf eine ungleichmäßige Weise verteilt werden. Außerdem hat ein wichtiger Faktor, wie andere die Älteren sehen, mit der Gesundheit der letztgenannten Gruppe und deren eigener Wahrnehmung ihres Alters zu tun. Innerhalb einer zweiten Phase führten die Forscher eine Reihe von experimentellen und umfragegestützten Studien durch, um besser zu verstehen, wie veränderbar Altersstereotypen sind. Die Ergebnisse in dieser Linie der Untersuchung heben kulturelle Unterschiede in der Seniorenfeindlichkeit hervor. Weiterhin beginnt das Stereotyp, dass ältere Menschen nett aber inkompetent sind, bereits früh. Man findet es bereits bei sechsjährigen und bleibt bis in die Pubertät bestehen. Positiv zu vermerken ist, dass das strukturierte und theoriegeleitete imAGES-Interventionsprogramm eingesetzt werden kann, um dieses ambivalente Altersstereotyp zu verändern. Die Resultate einer experimentellen Studie über die Rolle von Umweltreizen unterstützen die Idee, dass Sichtweisen über ältere Menschen formbar sind. Europa als Weltregion zeigt den größten Anstieg des Anteils Älterer im Verhältnis zu seinen Arbeitskräften. Dieses Forschungsprojekt erweiterte das Wissen über die Altersdiskriminierung zugrundeliegenden Ursachen, die dazu genutzt werden können, Politik- und Gestaltungsinterventionen zu prägen, die gewährleisten, dass weniger ältere Menschen ihre Chancen verpassen.
Schlüsselbegriffe
Altersdiskriminierung, Seniorenfeindlichkeit, Diskriminierung aufgrund des Alters, ältere Menschen, Stereotypen, Altern