Optimierung der Vertebroplastie
Die Vertebroplastie ist ein minimal-invasives Verfahren unter Einsatz von Polymethylmethacrylat (PMMA), einem zähen, festen und biologisch kompatiblen Material. PMMA wird bevorzugt für Knochenzemente und zur Stabilisierung von Frakturen im Rahmen einer Vertebroplastie eingesetzt.Osteoporose ist eine Knochenkrankheit, die mit der Abnahme der Knochendichte und –masse einhergeht. Da PMMA eine hohe Steifigkeit besitzt, kommt es mitunter zur Versteifung der osteoporotisch erweichten Wirbelsäule, wenn bei Osteoporosepatienten eine Vertebroplastie durchgeführt wird. Frakturen entstehen, wenn die Steifigkeit der anderen Wirbel niedriger ist als die des PMMA-Zements.Das EU-finanzierte Forschungsprojekt SPINEGO untersuchte die biomechanischen Prozesse und entwickelte neuartige, flexiblere Knochenzemente zur Senkung des Frakturrisikos. Diese Knochenzemente sind ebenfalls biokompatibel und biologisch stabil und haben ähnliche Eigenschaften wie PMMA, was die klinische und behördliche Zulassung vereinfacht.SPINEGO entwickelte mit großem Erfolg einen flexibleren PMMA-Knochenzement für osteoporotische Knochen, der in vitro bereits eine gute Biokompatibilität und Verarbeitung bewies. Ex-vivo-Tests an menschlichen Knochen verbesserten die Stabilität an der Bruchstelle, ohne dass eine Versteifung der Wirbelsäule beobachtet wurde.Diese Marie-Curie-Wiedereingliederungsmaßnahme schuf die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit mehrerer Forschungsinstitutionen. Für weitere Forschungen zu Biomechanik und Biomaterialien wurden diesen Einrichtungen EU-Fördermittel für die nächsten fünf Jahre gewährt.Die Vermarktung des neuen Knochenzements dürfte die Behandlungsergebnisse bei Osteoporosepatienten nach einer Vertebroplastie und deren Lebensqualität deutlich verbessern.
Schlüsselbegriffe
Knochenzement, Vertebroplastie, Osteoporose, Fraktur, Polymethylmethacrylat, biokompatibel, Steifigkeit, biostabil