Reduzierung von Schadstoffen in Schiffsabgasen
Schiffe verwenden eine Art von Billigdiesel, der reich an Schwefel und anderen Schadstoffen ist. 2010 verabschiedete die Internationale Seeschifffahrtsorganisation strenge Vorschriften für Emissionen von Schiffen, um diese wichtige Quelle der Luftverschmutzung zu begrenzen. Das EU-finanzierte Projekt DEECON (Innovative after-treatment system for marine diesel engine emission control) wurde gegründet, um ein modulares Abgasreinigungsgerät zu bauen, mit dem Schadstoffe aus Dieselabgasen entfernt werden können. Zu Beginn der Arbeiten wurde eine vollständige Analyse von Schiffsmotoren durchgeführt, um die Systemanforderungen zu bestimmen. Untereinheiten der Vorrichtung, nämlich der elektrostatische Seewasserwäscher (ESWS), ein Plasmareaktor, ein katalytischer Reaktor und eine Waschwasseraufbereitungsanlage, wurden entwickelt und primär an gasförmigen Schadstoffen getestet. Studien zeigen, dass der ESWS bis 93% der Partikel entfernen und Schwefeldioxid um etwa 70% verringern kann. Ebenso konnte der Plasmareaktor-Prototyp, der Mikrowellen als Energiequelle nutzt, bis zu 90% der gasförmigen Schadstoffe reinigen und Stickstoffmonoxid um nahezu 100% reduzieren. Nach der Prüfung wurden alle Untereinheiten zum Prototyp des DEECON-Abgaswaschsystems zusammengesetzt. Daraufhin wurde eine Demonstration an der Gdynia Maritime University in Polen durchgeführt, um das Abgas aus einem Schiffsdieselmotor zu behandeln. Ergebnisse zeigen, dass das System weniger Strom und Wasser verbraucht als existierende Systeme. Dank DEECON, werden Handelsflotten letztlich mit einer innovativen Lösung nachgerüstet, die alle gasförmigen Schadstoffe aus den Abgasen ausreichend entfernt. Dies wird den Weg für umweltfreundliche Schiffe ebnen, die weniger Luftverschmutzung verursachen und so Küstengemeinden und die Unterwasserwelt besser schonen.
Schlüsselbegriffe
Schadstoffe, Schiffsdieselmotor, Emissionskontrolle, Dieselabgas, Abgaswaschsystem