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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Zu zweit fliegt es sich besser? Brieftauben flattern schneller, um gemeinsam zu fliegen

Bei neuen Forschungen fand man heraus, dass Tauben einen Flügelschlag pro Sekunde mehr einbauen, wenn sie gemeinsam fliegen, und warum dies ihre Mühe wert ist.

Tierforscher versuchen seit Langem zu verstehen, warum Vögel in Schwärmen fliegen, die von strukturierten V-Formationen bis hin zu lockeren Gruppierungen reichen und mit komplexen aerodynamischen Interaktionen zwischen den einzelnen Tieren der Gruppierung verbunden sind. Zu den häufig genannten Vorteilen des gemeinsamen Fliegens gehören eine höhere Flugeffizienz, eine bessere Orientierung und eine größere Sicherheit vor Feinden. Ein Forscherteam, das zum Teil von dem EU-finanzierten Projekt HawkEye (Vision-based Guidance and Control in Birds, with Applications to Autonomous Unmanned Aircraft) unterstützt wurde, fand heraus, dass Brieftauben, wenn sie in Paaren fliegen, mehr Energie aufbringen als allein. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „PLOS Biology“ veröffentlicht. „Wie erwartet profitierten Taubenpaare von einer verbesserten Zielgenauigkeit der Flugroute, wodurch die Flugdistanz um 7 % und die Zeit um 9 % reduziert wurden.“ In einer Pressemitteilung des Instituts für Zoologie der Universität Oxford erklärt die Hauptautorin der Studie Dr. Lucy Taylor: „Die Ergebnisse dieser Studie waren vollkommen überraschend. Energie ist die Währung des Lebens. Es ist also erstaunlich, dass die Vögel bereit sind, erhebliche Energiekosten in Kauf zu nehmen, um gemeinsam zu fliegen.“ Das Team nutzte ein hochpräzises Global Positioning System und Bio-Logger zur Beschleunigungsmessung, um die Flugeigenschaften von Brieftauben oder Felsentauben beim Fliegen in Paaren und allein vergleichend zu untersuchen. Laut dem Artikel in der Fachzeitschrift gingen die Forscher davon aus, dass „Vögel die Frequenz ihrer Flügelschläge erhöhen, wenn sie gemeinsam fliegen, um so ihre Manövrierfähigkeit und Flugstabilität zu verbessern“. Dr. Taylor erklärt: „Man muss sich vorstellen, zu versuchen, sich mit einem anderen kleinen Objekt, das sich mit etwa 70 km/h fortbewegt, abzustimmen und dabei ein Zusammenstoßen zu vermeiden. Das ist fast doppelt so schnell wie ein Sprinter bei Olympia, und die Vögel können sich nach oben und unten sowie nach links und rechts bewegen. Das schnellere Flügelschlagen ermöglicht einer Taube schnellere Reaktionen und eine größere Kontrolle über ihre Bewegungen und hilft ihr, den Kopf stabil zu halten, was es einfacher macht zu verfolgen, wo der andere Vogel ist.“ Analyse der Flugmuster anderer Vögel als Beitrag zur zukünftigen Entwicklung von Drohnen Das laufende Projekt HawkEye bringt die Untersuchungen zu Vögeln und Luftfahrzeugen unter einem Dach zusammen. Eine weitere, teilweise durch das Projekt unterstützte Studie analysierte die Flugbahnen von fünf in Gefangenschaft gezüchteten Wüstenbussarden bei Flügen gegen einen sich unregelmäßig bewegenden Dummy-Hasen als Zielobjekt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht. In einer Pressemitteilung der Universität Oxford heißt es: „Die Forscher fanden heraus, dass Wüstenbussarde ein gemischtes Orientierungsprinzip nutzen, bei dem ihre Wenderate bestimmt wird, indem Informationen über den Winkel zwischen der Ausrichtung zu ihrem Ziel und der aktuellen Flugrichtung rückgemeldet werden, zusammen mit Informationen über die Rate, mit der sich die Ausrichtung zu ihrem Ziel ändert.“ Laut derselben Pressemitteilung sind die Ergebnisse für die Erfassung von verdächtigen Drohnen an belebten Orten von Bedeutung. Die Studie könnte auch bei der zukünftigen Entwicklung von Drohnen genutzt werden. In der Pressemitteilung wird Mitverfasser Prof. Graham Taylor mit den Worten zitiert: „Der Zwischenfall am Flughafen Gatwick im letzten Jahr hat gezeigt, wie weit wir davon entfernt sind, verdächtige Drohnen schnell und sicher von einem öffentlichen Ort entfernen zu können, geschweige denn von einem unübersichtlichen Luftraum einer städtischen Umgebung. Habichte sind Meister der nahen Verfolgung in unüberschaubarem Gelände. Wir denken also, dass wir noch Dinge von ihnen lernen können, wenn es darum geht, eine neue Art von Drohne zu entwickeln, die andere Drohnen sicher aufspüren und verfolgen kann.“ Weitere Informationen: HawkEye-Projekt

Länder

Vereinigtes Königreich

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