Neues von GRAPHENESENS: Ein Unternehmen auf seiner Suche, Graphen vom Labor auf den Markt zu bringen
Im Fokus des GRAPHENESENS-Projekts stand ursprünglich Graphen für Kontaktsensoren in der Automobilindustrie, insbesondere Sensoren für Antennen, Gaspedale, Encoder, Motoren und möglicherweise sogar für die Robotertechnik. Der Vorteil darin, übliche Produktionsmethoden um – selbst eine sehr geringe Menge von – Graphen zu ergänzen, würde enormen Nutzen bieten, zum Beispiel die Verlängerung der Produktlebensspanne, mehr Beständigkeit und generelle Kostenreduktionen. Jeder kleine Schritt hilft Als wir letztmals im Frühjahr 2018 mit Dr. Obene sprachen, berichtete er uns begeistert von seinen Vermarktungsplänen. „Seit damals haben wir für interne Tests auf der Grundlage eines bestehenden Produkts einen graphenoptimierten Positionssensorprototypen hergestellt und flächenbereinigt getestet, und die Ergebnisse waren in jeder Hinsicht vergleichbar“, kommentiert Dr. Obene. „Für externe Tests stellten wir Encoder-Prototypen mit 24 und 48 Impulsen für Piher Sensing Systems her, ein großes spanisches Unternehmen, das Verbinder und Kabel fertigt. Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich ein paar Verbesserungen durchgeführt werden müssen, um funktionale Prototypen, die die aktuellen Encoderspezifikationen einhalten, das heißt Graphensiebdruck und Graphenbeschichtungswischer, zu erhalten.“ Dr. Obene prognostiziert, dass es nur noch sechs Monate der Entwicklung dauern wird, bis diese funktionalen Encoder auf dem Markt eingeführt werden können. Grundsätzlich ist er auch zuversichtlich, was die generelle Markteinführung von Graphen als zentralen Bestandteil zahlreicher essentieller Alltagsanwendungen anbelangt. „Die Graphenentwicklung auf dem Massenmarkt wird in Zukunft und jetzt sehr herausfordernd sein, doch da jetzt der ganze wissenschaftliche Trubel beendet wurde, liegt der eigentliche Fokus auf dem kleinen Schritt, der zu immer größeren Marktdurchdringungen führt – wir sind bestrebt, dies zu erreichen.“ Auch wenn das Hauptaugenmerk weiterhin auf der Automobilindustrie liegt, erzählte uns Dr. Obene kürzlich, dass auch Interesse an der Ausweitung auf weitere Sektoren bestünde. Gab es hierbei Fortschritte? „Wir sind jetzt auch am Verbrauchersektor interessiert, insbesondere an der Verwendung von Encodern als Positionssensoren für die Joysticksteuerung und Lenkradsteuerung auf dem Spielemarkt“, sagt Dr. Obene. „Ich stehe tatsächlich jetzt diesbezüglich in Kontakt mit mehreren Spieleherstellern und ich hoffe, dass aus diesen Gesprächen etwas sehr positives entsteht.“ Chancen durch EU-Fördermittel Im Gespräch über die Auswirkungen der EU-Fördermittel lautete das Fazit von Dr. Obene: „Die auf KMU-Instrument 1 basierende Projektfinanzierung war wirklich darauf fokussiert, den Markt zu betrachten und ich bin davon überzeugt, dass dies ein wichtiger Aspekte ist, auf den sich die EU in Sachen Finanzierung mehr konzentrieren sollte. Wir denken derzeit über KMU-Instrument 2 als nächsten Schritt nach, aber wir möchten zunächst alles in den Griff bekommen. Und wir müssen uns wirklich bei der Europäischen Kommission für ihre Unterstützung bedanken, ein wirkliches Verständnis vom Markt zu erlangen und die besten Möglichkeiten auszuloten – unsere Arbeit geht weiter!“
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Vereinigtes Königreich