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Inhalt archiviert am 2023-04-12

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Wissenschaft im Trend: Wissenschaftler entdecken das älteste intakte Schiffswrack der Welt

Ein Schiff, das auf dem Grund des Schwarzen Meeres gefunden wurde, lässt sich auf 400 v. Chr. zurückdatieren und ist damit das älteste intakte Schiffswrack aller Zeiten.

Ein Team bestehend aus Meeresarchäologen, Wissenschaftlern und Vermessern, das das Ruder- und Segelschiff geborgen hat, gibt an, dass es wahrscheinlich seit mehr als 2 400 Jahren unberührt am Grund des Meeres lag. Das Design des 23 Meter langen griechischen Handelsschiffes war bisher nur auf alten Töpferwaren zu sehen. In den vergangenen drei Jahren hat das gemeinsame anglo-bulgarische Projekt, das als Black Sea Maritime Archaeology Project (MAP) bekannt ist, die bulgarischen Gewässer des Schwarzen Meeres kartiert, in denen dutzende von Schiffen auf dem Meeresboden liegen. Es ist eines der größten multidisziplinären Meeresarchäologieprojekte, die jemals unternommen wurden. Die Mission von Black Sea MAP besteht darin, das Gebiet mithilfe von Echoloten und ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen zu erkunden. Das Team entdeckte bisher um die 60 Schiffswracks und hofft, noch mehr intakte gesunkene Schiffe und alte Siedlungen zu entdecken, die zeigen, wie sich die menschliche Zivilisation entwickelt hat. Ende 2017 fand Black Sea MAP das Wrack vor der bulgarischen Küste in rund 2 km Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Mast sowie die Ruder und Ruderbänke waren allesamt intakt und bemerkenswert gut erhalten. Es ist in einem so guten Zustand geblieben, weil es in dieser Tiefe keinen Sauerstoff gibt. Ein neuer Kurs für das alte maritime Erbe „Ein intaktes Schiff aus der Antike in mehr als zwei Kilometern Tiefe hätte ich niemals für möglich gehalten“, so der Hauptforscher von Black Sea MAP, Jon Adams, Professor für Meeresarchäologie an der Universität Southampton, gegenüber „CNN“. „Diese Entdeckung wird unser Verständnis von Schiffbau und Seefahrt in der Antike verändern.“ „Es gibt Schiffe dort unten, die man bisher nur von Wandmalereien, Gemälden und Büchern her kennt, und dies ist das erste Mal, dass sie gesehen wurden, seit sie damals in See gestochen sind“, erläuterte Edward Parker, Geschäftsführer von Black Sea MAP. Die Black Sea MAP-Expedition nimmt an, dass es sich bei dem Schiff um eine Art Handelsschiff handelt, das bisher nur durch Darstellungen auf antiken griechischen Keramiken wie der Sirenenvase im British Museum in London bekannt war. Die berühmte Vase zeigt Odysseus, gefesselt an den Mast seines Schiffes, als es an drei mythischen Meeresnymphen vorbeisegelt, von denen man annahm, dass sie Seeleute durch ihren Gesang in den Tod trieben. Das Team geht davon aus, dass das Wrack möglicherweise 100 Jahre nach der Bemalung der Sirenenvase entstanden ist. Sie hatten nie erwartet, ein so altes Schiff zu sehen. „Es ist wie eine andere Welt“, so Dr. Helen Farr von der Expedition in einem Interview mit der „BBC“. „Es ist dieser Moment, wenn das Unterwasserfahrzeug ... durch die Wassersäule nach unten sinkt und man dieses Schiff im Licht am Boden erscheinen sieht, so perfekt erhalten, dass es sich anfühlt, als würde man in der Zeit zurücktreten.“ Die Ladung des alten griechischen Schiffes bleibt jedoch vorerst ein Rätsel. Black Sea MAP plant, zu der Stelle zurückzukehren, wenn dem Projekt mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Es sollte nicht allzu lange dauern, bis sich Black Sea MAP wieder in die Tiefen des Schwarzen Meeres begibt, um den Schiffbau und die Seefahrt der Antike weiter zu beleuchten. „Als Archäologen sind wir daran interessiert, was es uns über Technologie, Handel und Bewegungen in der Region erzählen kann“, fügte Dr. Farr hinzu. Seit dem 23. Oktober ist im British Museum in London ein zweistündiger Dokumentarfilm über das Projekt zu sehen.

Länder

Bulgarien, Vereinigtes Königreich

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