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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Neu entstehende Sterne absorbieren kosmischen Staub

EU-geförderte Forscher entdeckten, dass Sterne bei ihrer Entstehung kosmischen Staub anziehen und so das Universum sauber halten.

Forscher an der Universität Cardiff (Wales), die unter dem COSMICDUST-Projekt durch den Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) teilfinanziert werden, blickten durch das Herschel-Weltraumteleskop 12 Milliarden Jahre in die Vergangenheit und beobachteten die Geburt der ersten Galaxien. Diese verglichen sie mit Galaxien, die erst vor Kurzem entstanden. Die Ergebnisse belegen, dass sich Sterne innerhalb von Galaxien früher deutlich schneller bildeten als heutzutage. Bei diesen rasanten Sternengeburten wurde ein Großteil des kosmischen Staubs aufgesogen, der im gesamten Universum verteilt ist. Kosmischer Staub besteht aus winzigen, festen Partikeln, die sich überall im interstellaren Raum befinden, und dient zusammen mit Gas als der Rohstoff, aus dem sich Sterne und Galaxien bilden. Weiterhin beobachteten die Forscher, dass bereits vor einer Milliarde Jahren – was nur einem Bruchteil des Alters des Universums entspricht – Galaxien schneller Sterne bildeten und mehr kosmischen Staub enthielten als die heutigen Galaxien. Obwohl diese Materialdecke für die Entstehung von Sternen und Galaxien enorm wichtig ist, schirmt sie auch fast die Hälfte des von stellaren Objekten abgegeben Lichts ab, weshalb letztere mit normalen optischen Teleskopen nicht beobachtet werden können. Seit 2009 verfügen Astronomen mit dem Herschel-Weltraumteleskop über das ideale Werkzeug zur Erforschung dieses verborgenen Teils des Universums. Mithilfe der empfindlichen Instrumente, Spiegel und Filter des Teleskops konnten die Forscher die Sterne und Galaxien entdecken, die hinter dem Staub verborgen sind, indem sie das von ihnen im fernen Infrarotbereich emittierte Licht einfingen. Professor Haley Gomez, eine Leiterin des Projekts, präsentierte die Ergebnisse des Teams am 29. Juni im Rahmen des British National Astronomy Meeting (Nationale Versammlung der Astronomen) im englischen Nottingham. Das Forschungsteam veröffentlichte nun ein umfassendes Verzeichnis der Strahlungsquellen im fernen Infrarot in diesem „verborgenen Universum“. Mit der Untersuchung des Himmels durch das Team, die als Herschel Astrophysical Terahertz Large Area Survey (Herschel ATLAS) bezeichnet wird, wurden Daten über eine halbe Million Galaxien gesammelt, von denen viele in dem Stadium untersucht werden konnten, in dem sie sich vor 12 Milliarden Jahren – kurz nach dem Urknall – befanden. Das Team hofft, dass dieser umfangreiche Katalog Astronomen in Zukunft eine große Hilfe dabei sein wird, die Geschichte der Galaxien und des gesamten Universums genauer zu verstehen. In einem Bericht der Fachzeitschrift „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ merkte Dr. Elisabetta Valiante, eine der führenden Forscherinnen, an: „Das Spannende an unserer Untersuchung ist, dass wir fast die komplette kosmische Geschichte betrachten, angefangen bei den stürmischen, sternenbildenden Systemen voller Staub und Gas in den frühen Tagen des Universums, die im Grunde gerade entstehende Galaxien sind, bis hin zu den weitaus ruhigeren Systemen, die wir heutzutage um uns herum sehen können.“ Dr. Loretta Dunne, ein weiteres berühmtes Mitglied des Forschungsteams, erläuterte zudem: „Bevor es Herschel gab, wussten wir nur von ein paar hundert solcher staubumgebener Quellen im entfernten Universum, und wir konnten sie tatsächlich nur in Schwarz-Weiß abbilden. Dank seiner fünf Filter haben wir mit Herschel nun das Äquivalent zum Farbfilm, und die Farben der Galaxien verraten uns mehr über ihre Entfernung und Temperatur. Uns stehen jetzt also eine halbe Million Galaxien zur Verfügung, um die Entstehung von verborgenen Sternen im Universum zu untersuchen.“ Das COSMICDUST-Projekt soll im August 2020 abgeschlossen werden und wurde bislang mit EU-Geldern in Höhe von 1.800.000 € unterstützt. Weitere Informationen finden Sie auf: CORDIS-Projektseite

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