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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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3D-Kartierung unterstützt Forstwirtschaft

Im EU-geförderten Projekt SLOPE werden von Satelliten und Drohnen aufgenommene Bilder verwendet, um die Nachhaltigkeit der europäischen Gebirgswälder langfristig sicherzustellen.

Europa besteht zu 35 % aus Gebirgsregionen, von denen viele mit dichten Wäldern bedeckt sind. Für die zahlreichen Europäer, die in diesen Gebirgsregionen leben, bilden die Wälder und Berge häufig die Haupteinnahmequelle, was sie zu einer wichtigen wirtschaftlichen Ressource macht. Doch unglücklicherweise werden gerade diese Regionen allzu oft schlecht bewirtschaftet und stehen zudem vor dem Problem der Entwaldung. Dies ist für die lokalen Gemeinden mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen verbunden. Das SLOPE-Projekt soll dieser Entwicklung entgegenwirken und die langfristige Bewirtschaftung und Nachhaltigkeit der europäischen Gebirgsregionen und Wälder verbessern, indem lokale Gemeinden und Forstverwaltungen fundierter über Waldökosysteme informiert werden. Die Projektforscher möchten mithilfe von Geodaten detaillierte, virtuelle 3D-Modellen von Wäldern erstellen. Die benötigten Daten werden entweder vor Ort mit herkömmlichen Laserscanning-Technologien oder aber mit neuen, hochmodernen Drohnen erhoben. Weiterentwicklung durch Technologie „Mit SLOPE wollten wir Europas Forstwirtschaft von einer üblicherweise ressourcenintensiven Industrie zu einer wissensbasierten und nachhaltigen Branche weiterentwickeln“, sagt Senior Research Manager und Projektkoordinator Daniele Magliocchetti vom italienischen Unternehmen GraphiTech. „Und gleichzeitig machen wir die europäische Holzindustrie auf globaler Ebene wettbewerbsfähiger.“ Wie viele andere Forschungsprojekte wurde SLOPE ins Leben gerufen, um ein bestimmtes Problem in Angriff zu nehmen, denn die Projektforscher stellten zahlreiche Schwächen bei den Arbeitsabläufen der Holzproduktion fest. Beispielsweise mangelt es der Forstwirtschaft an effizienten Verfahren, um die beste Baumart für eine bestimmte Nachfrage zu ermitteln oder ein Kabel so zu verlegen, dass die Ernte maximiert und die Vorbereitungszeit minimiert wird. Auch sind bessere Techniken erforderlich, um die produzierte Holzmenge zu verfolgen und die besten logistischen Lösungen zur Kostenoptimierung zu ermitteln. „Alle diese Bereiche können verbessert werden, wenn dem Endnutzer die erforderlichen Informationen zur Verfügung stehen“, so Magliocchetti. Mit SLOPE soll ein neuer Ansatz zur forstwirtschaftlichen Planung geschaffen werden, der speziell auf steile Gebirgsregionen und Hänge ausgerichtet ist, sodass der Benutzer die Beschaffenheit des Waldes in einem 3D-Modell „sehen“ kann. Zur Erstellung dieser Modelle nutzen die Projektforscher unbemannte Luftfahrzeuge (unmanned aerial vehicles, UAVs), die raumbezogene Daten sammeln, anhand derer das System dann die Parameter kleiner Landabschnitte sowie die Position, Höhe und Spezies der Bäume bestimmt. Von diesem Punkt an wird das „Digital Forest Model“ mithilfe von RFID-Tags (Radio-Frequency Identification System) mit Daten versorgt, wobei jeder von den Förstern markierte Baum eine eindeutige digitale Tracking-Nummer erhält. Mit einem verbesserten Kabeltragesystem wird jeder Baum in der Datenbank mit einem Erntestempel aktualisiert, und jedes Stück Holz, das aus diesem Baum gewonnen wird, erhält über den mit Sensoren ausgestatteten Schneidkopf des Holzvollernters ein spezifisches RFID-Tag samt Qualitätsklasse, sodass es bis zum Endkunden nachverfolgt werden kann. Durch Konsolidierung dieser Technologien kann das Forest Information System (FIS) des SLOPE-Projekts Daten aus verschiedenen Quellen in einem dreidimensional visualisierten forstwirtschaftlichen Datenmodell zusammenführen, das dem Endnutzer einen Überblick über das Waldgebiet liefert. „Mithilfe des FIS des SLOPE-Projekts stehen der Forstwirtschaft detailliertere Informationen über ein Waldstück zur Verfügung, mit denen sie Planung und Inventur durchführen können, ohne direkte Vor-Ort-Untersuchungen anstellen zu müssen – dies spart Zeit und Kosten“, erklärt Magliocchetti. Große Vorteile Insbesondere KMU werden vom SLOPE-System immens profitieren. Vor SLOPE konnten viele KMU Gebirgswälder aufgrund der hohen verbundenen Kosten nicht angemessen untersuchen. „Da durch SLOPE innovative, kosteneffektive Verfahren und Tools zusammengeführt wurden, die speziell für die Forstverwaltung in Gebirgsregionen entwickelt wurden, haben diese kleinen und mittleren Unternehmen nun Zugang zu speziellem Wissen, über das sonst niemand verfügt. So erhalten sie auf ihrem Markt einen enormen Wettbewerbsvorteil“, sagt Magliocchetti. Magliocchetti ist auch überzeugt, dass das System dazu beitragen kann, Arbeitsplätze in weniger entwickelten Gebirgsregionen zu schaffen. Darüber kann in diesen Regionen mit dem SLOPE-System, welches das große Ganze hinter Waldgebieten sichtbar macht, eine nachhaltige Landnutzung gefördert werden. Weitere Informationen finden Sie auf: SLOPE-Projektwebsite

Länder

Italien

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