Weltraumtechnik und Sensorik sorgen für mehr Reis
Mit einer neuen Art der Überwachung von Reisfeldern könnten Reisproduzenten bessere Informationen einschließlich Frühwarnungen über mögliche Gefahren erhalten und genauere Ertragsvorhersagen treffen. Das sind einige der Hauptziele des durch die EU geförderten ERMES-Projekts, dessen erste Jahresversammlung vom 26. bis 27. März 2015 stattfindet. Die Veranstaltung findet in Valencia, Spanien, statt und gibt den Partnern von ERMES aus Italien, Griechenland, Spanien und der Schweiz die Möglichkeit, über die erreichten Fortschritte bei der Entwicklung neuer Hightechmethoden für die Anbauüberwachung zu diskutieren. Das Projekt beabsichtigt die Sammlung von Satelliten- und Fernerkundungsdaten mithilfe von intelligenten Anwendungen und Technologien. Die gesammelten Daten werden für die Entwicklung neuer Dienste zur Verbesserung des Getreideanbaus in Europa eingesetzt werden. Beide Produkte werden an lokale und regionale Nutzer über zwei internetbasierte Dienste verbreitet: einen lokalen Reisservice (Local Rice Service, LRS) und einen regionalen Reisservice (Regional Rice Service, RRS). Der LRS richtet sich an Landwirte und den landwirtschaftlichen Dienstleistungssektor. Er wird den Landwirten zusätzliche Informationen zu Ertragsvariabilität, Risikowarnungen und Ernteschäden im Maßstab des landwirtschaftlichen Betriebs liefern. Der Dienst wird Landwirten bei der Planung von Pestizidanwendungen, bei der Auswahl der geeignetsten Reissorte und der Entscheidung, welche Teile des Feldes eventuell gedüngt werden müssen, helfen. Um die Sammlung dieser Art von Informationen zu unterstützen, wurden angepasste intelligente Anwendungen für Mobiltelefone und /oder Tabletcomputer entwickelt. Mit diesen Apps können Landwirte und Feldbetreiber Daten sammeln und diese automatisch in die ERMES-Datenbank hochladen. Sie ermöglichen auch das Senden von geografisch markierten Mitteilungen und Bildern, die Informationen über den speziellen Zustand des Felds enthalten. Bei den RRS wird es sich um eine angepasste landwirtschaftliche Überwachungsressource für die Aufzeichnung von Ernte, Ertragseinschätzung und Risikovorhersage handeln. Diese Informationen sind für die regionalen behördlichen Experten bestimmt, um etwa die Erstellung digitaler Bulletins über Reisernterisiken und Ertragsvorhersagen zu unterstützen. Mit diesem Dienst können die regionalen Betreiber Informationen im regionalen Maßstab erhalten, visualisieren und analysieren. Für die Versuche wurden die drei Mittelmeerländer ausgewählt, in denen 85 % der Gesamtreisproduktion Europas angebaut wird: Italien (51,9 %), Spanien (25,4 %) und Griechenland (7,0 %). Die örtlichen Landwirte werden wichtige Standortinformationen liefern und während des gesamten Projektzeitraums von 2014 bis 2017 als Diskussionsgruppen dienen. Zweck und Ziele des ERMES-Projekts wurden vor kurzem auf der 18. wissenschaftlichen Konferenz der European Weed Research Society (EWRS) vorgestellt, die vom 3. bis 4. März 2015 auf Kreta, Griechenland, stattfand. An ERMES, das vom CNR-IREA (Institute on Electromagnetic Sensing of Environment) in Italien koordiniert wird, beteiligen sich Partner aus vier europäischen Ländern mit einem großen Fachwissen in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen wie Fernerkundung, Erntemodellierung, Agrarwissenschaft und Informatik. Langfristig hofft das Projekt, einen dauerhaften Beitrag zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Europa zu leisten, indem Produktionskosten reduziert, Wirtschaftlichkeit erzielt und die Umweltbelastung durch den Sektor minimiert werden. Weitere Informationen sind abrufbar unter: ERMES http://www.ermes-fp7space.eu/
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