„Inquiry Labs“ sollen Europas nächste Generation von Wissenschaftlern motivieren
Das EU-finanzierte Projekt TEMI will den naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterricht in Europa reformieren, indem Lehrer neue Lehrfähigkeiten, aufregende neue Ressourcen und erweiterte Unterstützung erhalten. Damit soll ihnen geholfen werden, das Interesse junger Menschen an der Wissenschaft als einen möglichen Karriereweg zu wecken – ein wichtiger Schritt, wenn Europa einen besorgniserregenden Mangel an Fachwissen beseitigen will. Einem EU-Bericht zufolge werden Europa bis zum Jahr 2020 rund 820.000 IKT-Fachkräfte fehlen. Dies wird schwerwiegende Folgen nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen, sondern auch für die Wirtschaft der EU als Ganzes haben. Europa braucht Fachkräfte für Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (STEM), wenn es sich den modernen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Bevölkerungsalterung stellen und diese lösen will. Darüber hinaus sind Fähigkeiten in diesem Bereich in der heutigen Wissensgesellschaft von zunehmender Bedeutung für die Grundbildung. Um diese Herausforderung anzugehen, arbeitet das TEMI-Projekt mit Lehrerbildungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Europa zusammen, um sogenannte „Inquiry Labs“ einzurichten. An diesen Ausbildungsprogrammen werden sich Wissenschaftler und Kommunikationsexperten – etwa Motivationstrainer – beteiligen, um Lehrern zu zeigen, wie sie die Konzepte von Neugierde und Rätsel für den naturwissenschaftlichen Unterricht besser nutzen können. Das Konzept des „Inquiry Labs“ (frei übersetzt: „Labors für Neugierige“) wird unter politischen Entscheidungsträgern als kostengünstiges Mittel zur Verbesserung der wissenschaftlichen Bildung in Schulen beworben, und es ist zu hoffen, dass die Ausbildung Teil des Lehrplans für angehende Lehrer werden wird. Das Team entwickelt und erprobt derzeit Schulungsmethodik und Materialien für diese „Labors“, unter anderem Unterrichtspläne und digitale Medien, mit denen die Schulungsleiter trotz begrenzter Vorbereitungszeit ganztägige Workshops abhalten können. Im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und auf spezifische Anfragen von Schulen hin wurden bereits Halbtägige Veranstaltungen organisiert. Um eine langfristige Wirkung zu gewährleisten, startete das Projektteam außerdem eine Website, wo rätselbasierte Materialien, Leitfäden für Lehrer und eine Smartphone-App mit Rätseln heruntergeladen werden können. Die Projektpartner produzierten darüber hinaus rund 20 Originalvideos, um die Entwicklung von Unterrichtsplänen zu unterstützen. Diese stehen in englischer Sprache bereits auf der TEMI-Website zur Verfügung, demnächst in dann auch in allen Projektsprachen. Mehr als 40 Clips wurden für eine Video-„Playlist“ ausgewählt, von der sich das Projekt erhofft, dass sie das Verständnis für die Bedeutung von visuellen Darstellungen bei der Inspiration von Schülern fördert. Das TEMI-Projekt läuft dreieinhalb Jahre und soll im Juli 2016 abgeschlossen sein. Es ist Teil der EU-weiten Bemühungen um einen Wandel der Art und Weise, wie Naturwissenschaften und Mathematik unterrichtet werden. Die Hoffnungen gehen dahin, dass die langfristigen Auswirkungen eine neue Generation von wissenschaftlich versierten Schulabgängern sein werden, die besser in der Lage sind, ein Studium in dem Bereich aufzunehmen und zur EU-Wissenswirtschaft beizutragen. Außerdem wird eine wissenschaftlich gebildete Bevölkerung besser in der Lage sein, sich aktiv und kenntnisreich bei der Bewältigung drängender Probleme wie der globalen Erwärmung und einem energieeffizienten Verkehrssystem zu engagieren. Weitere Informationen finden Sie auf der: Projekt-Website von TEMI
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Vereinigtes Königreich