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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Nachhaltige Abbautechniken zur Förderung der Hightech-Industrie

EU-finanzierte Forscher entwickeln neue umweltfreundliche Technologien, um Europa dabei zu unterstützen, seine eigenen Bodenschätze nachhaltig zu nutzen und die Herstellungskosten zu verringern.

Der Schwerpunkt des EU-finanzierten Projekts EURARE bestand darin, eine nachhaltige heimische Nutzung von Seltenen Erden (Rare Earth Elements, REE) zu erreichen. Diese Erden – 15 Lanthanide sowie Scandium und Yttrium – sind für die Hersteller von Hightech-Komponenten für Autos, Computer und Smartphones von entscheidender Bedeutung. Bislang ist die Industrie jedoch stark auf Importe angewiesen. Eine fehlende sichere Versorgung aus dem Inland bedeutet, dass die Industrie unvorhergesehenen Engpässe, Preissteigerungen und Problemen mit der Lieferkette ausgesetzt ist. Darum lautete das Ziel des Projekts EURARE, eine existenzfähige Industrie zur Gewinnung und Verarbeitung von REE in Europa aufzubauen. Obwohl REE hier derzeit nicht abgebaut werden, weiß man doch, dass mögliche Ressourcen weit verbreitet sind. Ihre Erschließung wird für Europas Hightech-Sektor einen erheblichen und langfristigen Nutzen haben, da sich die mit dem Import verbundenen Emissionen reduzieren werden und der inländische Bergbausektor in Europa Vortrieb erhalten würde. Im Projekt wurde kürzlich eine Probebohrung nach mineralisiertem Gestein in Schweden durchgeführt. Eine 6,5 Tonnen schwere Probe wurde entnommen und anschließend zerkleinert, gemahlen und magnetisch getrennt.  Man konnte daraus rund 1,9 Millionen Tonnen mit REE angereichertes Mineralkonzentrat gewinnen sowie ca. 3,7 Tonnen Nephelin und Feldspat-Nebenprodukte. Die Extraktion des mit REE angereicherten Mineralkonzentrats hat gezeigt, dass inländische Gewinnung realisierbar ist. Zudem könnte die Gewinnung von Nephelin und Feldspat auch einen wirtschaftlichen Nutzen erbringen. Diese Industriemineralien finden in vielen Bereichen Anwendung, wie beispielsweise bei der Herstellung von Sanitärkeramik, Dachziegeln und Bodenfliesen, Geschirr, Füllstoffen für Gebäude, Farben, Zement und sogar Kosmetika. Der nächste Schritt besteht darin, den Betrieb maßstäblich zu erhöhen mit dem Ziel, eine Marktzulassung für dieses Nebenprodukt zu erhalten, das bislang als Abfall betrachtet wurde. Das Projektteam ist zuversichtlich, dass die bestehende Straßen- und Schieneninfrastruktur in der Nähe der schwedischen Testmine sowie die Nähe zu großen Märkten die Vermarktung ermöglichen werden. Bisher wurden im Projekt eine Reihe neuer Technologien entwickelt und erprobt, die so konzipiert sind, dass die europäischen REE-Ressourcen effizient und mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt genutzt werden können. Beginnend mit minderwertigen Erz-Konzentraten wurden zwei neue Verfahren zur effizienten Gewinnung von REE oder REE-Legierungen sowie ein innovatives Verfahren zur Extraktion und Trennung der REE erprobt. Ein wesentlicher Vorteil des magnetischen Trennverfahrens, das in Schweden eingesetzt wurde, besteht darin, dass es keine Prozesschemikalien erfordert. Bei sämtliche Aktivitäten werden die EU-Umweltvorschriften eingehalten. In insgesamt vier verschiedenen europäischen Regionen werden in Pilotanlagen REE-Mineralvorkommen abgebaut und weiterverarbeitet. Die produzierten Konzentrate werden zusammen mit dem Nebenprodukt Rotschlamm, der aus der primären Aluminiumerzeugung stammt, in zwei Pilotanlagen in Deutschland und Griechenland weiterverarbeitet. Die Endprodukte, REE-Verbindungen, -Metalle und -Magneten werden von entsprechenden europäischen Endkunden bewertet. Trotz ihres Namens sind Seltene Erden – mit Ausnahme des radioaktiven Promethiums – in der Erdkruste relativ reichlich vorhanden. Aufgrund ihrer geochemischen Eigenschaften sind REE jedoch typischerweise zerstreut und kommen nur selten konzentriert in wirtschaftlich nutzbaren Erzlagern vor. Durch die Anwendung modernster Technologie, mit der alle gewonnenen Rohstoff genutzt werden können, hofft man im Projekt EURARE, dieses Problem zu lösen und einen existenzfähigen europäischen Industriezweig aufbauen zu können. Das Projekt soll im Dezember 2017 abgeschlossen werden. Weitere Informationen finden Sie auf der: EURARE-Projektwebsite

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Griechenland

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