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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Umweltfreundliche Antifouling-Lösungen wecken Interesse der Schifffahrtsindustrie

Forscher arbeiten mithilfe einer EU-Finanzierung an kosteneffektiven und umweltfreundlichen Antifouling-Beschichtungen für Schiffe und marine Infrastrukturen.

Das 2014 gestartete vierjährige Projekt SEAFRONT hat neue Prozesse und Methoden getestet, um sich wissenschaftlich mit den Fragen zu befassen, wie Biofouling entsteht und wie dieses Problem bewältigt werden kann. Diese anfängliche Arbeit wird zur Entwicklung einer neuen Generation von Antifouling-Technologien betragen, mit denen sich das Biofouling an marinen Infrastrukturen und Werkzeugen minimieren lässt, ohne dem Ökosystem zu schaden. „Obwohl bisher nur wenig über konkrete Ergebnisse zu berichten ist, haben bereits einige Unternehmen, die nach innovativen Antifouling-Lösungen für ihre Schiffe, stationären Anwendungen, Fischernetze und Kabel Ausschau halten, ihr Interesse bekundet“, sagt der SEAFRONT-Projektkoordinator Dr. Arie Brouwer vom Stichting Dutch Polymer Institute in den Niederlanden. „Wir sind sicher, dass die an diesem Projekt beteiligten Unternehmen und Wissenseinrichtungen profitieren werden, wenn sie in der Lage sind, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.“ Biofouling bezeichnet die Anhäufung von Mikroorganismen, Pflanzen, Algen und wirbellosen Meerestieren auf Oberflächen, die der aquatischen Umwelt ausgesetzt sind. Biofouling an Schiffen kann zu erheblichen Problemen führen und die Schiffshülle sowie die Antriebssysteme schädigen. Diese Herausforderung hat sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte. Mit der Zeit kann Biofouling die Hydrodynamik und die Reibungsfolgen an einem Schiff erhöhen, wodurch der Widerstand erheblich ansteigt. Forscher haben festgestellt, dass dieser erhöhte Widerstand die Geschwindigkeit um bis zu 10 % senken kann und dass 40 % mehr Kraftstoff benötigt wird, um dies zu kompensieren. Da der Kraftstoffverbrauch etwa 70 % der gesamtbetriebskosten eines kommerziellen Handelsschiffs ausmacht, können die Reedereien mit Antifouling-Methoden Milliarden einsparen und Emissionen senken. „Das SEAFRONT-Projekt will Beschichtungen entwickeln, die eine 50%ige Verbesserung bei der Biofouling-Abwehr und/oder Biofouling-Ablösung erreichen, was mithilfe neu entwickelter Testmethoden gemessen werden soll“, so Brouwer. „Es werden auch Beschichtungen entwickelt, die den hydrodynamischen Widerstand wesentlich senken und so die Betriebseffizienzen verbessern.“ All diese Lösungen werden umweltfreundlich, nachhaltig und skalierbar sein, wodurch weniger Biozide, Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle in die Meeresumwelt gelangen. Der Ansatz von SEAFRONT wird nicht nur die heutigen immer strenger werdenden Umweltvorschriften berücksichtigen, sondern auch künftigen Vorschriften vorgreifen, indem möglicherweise gefährliche Chemikalien vermieden werden, die in Zukunft verboten sein könnten. „Für dieses Projekt ist ein europäischer Ansatz erforderlich, da das Volumen und die Diversität des europäischen Marktes für Antifouling-Beschichtungen kleine und große Unternehmen umfasst, die in den Bereichen Schifffahrt, Meeresenergie und anderen Offshore-Sektoren tätig sind“, fügt Brouwer hinzu. „Unser multidisziplinärer Ansatz wird es uns erlauben, Basistechnologien, Produktentwicklung und Endnutzeranwendungen miteinander zu verbinden. Keine einzelne Nation oder lokale Region wäre in der Lage gewesen, all diese Disziplinen zu mobilisieren. Viele Mitgliedstaaten teilen sich dieselben Meere und Ozeane und deshalb stehen wir alle vor denselben Herausforderungen.“ Im Juni 2016 wird im Rahmen des 18. ICMCF-Kongresses (International Congress on Marine Corrosion and Fouling) in Toulon, Frankreich, ein spezieller Workshop stattfinden, in dem Industrie und Hochschulen mehr über die Ergebnisse von SEAFRONT sowie über Möglichkeiten für künftige Kollaborationen erfahren können. Das Projekt läuft bis Ende 2017. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite von SEAFRONT

Länder

Niederlande

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