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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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WALK-MAN legt Messlatte für Finale des DARPA-Robotikwettbewerbs sehr hoch

Erinnern Sie sich an iCUB, den in der EU geborenen, von einem Baby inspirierten, quelloffenen Roboter, der seit 2004 wegen seiner Fähigkeit, menschliches Verhalten nachahmen zu können, Schlagzeilen macht? Seine sehr produktiven Erfinder stellen nun einen neuen bahnbrechenden Roboter vor, der so anspruchsvolle Aufgaben wie das Lenken eines Fahrzeugs ausführen kann.

Heute scheint es Roboter für alles Mögliche zu geben, vom Tanzen bis zum Pingpong und auch zum Trompete spielen. Doch mit der sich entwickelnden Technologie wollen Ingenieure nun eine neue Generation von Robotern entwickeln, die in Situationen helfen können, wo Menschen an ihre Grenzen stoßen. Der WALK-MAN-Roboter wurde zu diesem Zweck gebaut. Er soll nahtlos in Umgebungen operieren können, die durch natürliche oder durch den Menschen verursachte Katastrophen zerstört wurden. Der WALK-MAN-Roboter ist eine gemeinsame Entwicklung des Italienischen Technologieinstituts, der Universität Pisa, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, der Katholischen Universität Louvain und des Karlsruher Institut für Technologie und verfügt über zahlreiche neuartige Robotikfähigkeiten. In einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Projektvideo wird seine Gewandtheit und Stärke gezeigt. Er kann aus dem Kung Fu inspirierte Gesten machen, schwere Ventile betätigen, Türen öffnen und ein Fahrzeug steuern. Aber das ist nicht alles: WALK-MAN kann natürlich gehen, über ein unebenes Terrain kriechen, schwere Mauern bewegen oder Pressluftbohrer betätigen – und er kann das autonom oder per Fernsteuerung. Der Roboter kann dank einer eingebauten Batterie eine Stunde autonom funktionieren. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, musste das Konsortium die aktuellen Geh- und Bewegungsfähigkeiten humanoider Systeme auf eine neue Ebene anheben. Mithilfe seiner Hände, Arme, Beine, Füße, seines Rumpfs und unter Einsatz umgebender Elemente, etwa von Handläufen, Wänden und Möbelstücken kann sich der WALK-MAN-Roboter durch ungeordnete, vollgestellte Räume bewegen und sein Gleichgewicht halten, wenn er mit anderen Objekten oder Personen zusammenstößt. Die Roboterhände wurden mit viel Liebe zum Detail gebaut. Sie gleichen Menschenhänden, die Robustheit und Anpassungsfähigkeit vereinen, um Handwerkzeuge perfekt greifen und bedienen zu können. Hinsichtlich der Wahrnehmungsfähigkeiten besteht WALK-MANs Kopf aus einem Stereosichtsystem, einem rotierenden 3D-Laserscanner und einer Tiefenkamera für 3D-Mapping und Abtastung. Er verfügt weiterhin über Farbkameras, die ihm zusätzliche Sicht auf seine Umgebung verschaffen und die Navigation erleichtern. Der DARPA-Wettbewerb Der für seine innovativen Aspekte bereits anerkannte 1,85 Meter große und 100 Kilogramm schwere, humanoide Roboter hat nun die herausfordernde Aufgabe, die EU bei der Endausscheidung des Robotikwettbewerbs der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) am 5. und 6. Juni 2015 zu vertreten. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, dass die Roboter der Zukunft in Zusammenarbeit mit Menschen die gefährlichsten Unternehmungen in Katastrophengebieten durchführen können und damit Todesfälle reduziert und Leben gerettet werden. WALK-MAN hat bereits im Dezember 2014 die Tests des DARPA-Wettbewerbs erfolgreich bestanden. Um als Gewinner hervorzugehen, muss er sich aber dem Wettbewerb mit 24 anderen Teams aus den Vereinigten Staaten, Japan, Deutschland, China und Südkorea stellen. Gewinnen wird das Team, dessen Roboter die besten Fähigkeiten besitzt, um in belasteten Umgebungen manövrieren, für Menschen gemachte Werkzeuge bedienen und teilweise autonome Entscheidungen auf der Basis von Befehlen des Operators und Sensordaten fällen zu können. Gleichzeitig soll er auch von Personen ohne Robotikausbildung leicht zu bedienen sein. Bei einem Erfolg erwartet das WALK-MAN-Team ein Preisgeld in Höhe von 3,5 Mio. USD (3,1 Mio. EUR). Weitere Informationen sind abrufbar unter: WALK-MAN http://www.walk-man.eu/

Länder

Italien

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