Der Atlantik - internationale Forschungszusammenarbeit für unsere gemeinsam genutzte Ressource
In seiner Rede auf der Konferenz The Atlantic – Our Shared Resource: Making the Vision Reality unterstrich Carlos Moedas, Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, die Bedeutung des Atlantiks und anderer Ozeane als natürliche Lebensressource und unsere Verantwortung, sie zu schützen und ihren Reichtum nutzbringend zu ernten. Er wies außerdem auf die internationalen Impulse in Richtung einer grenzüberschreitenden Atlantikforschung hin, die vor zwei Jahren mit der Unterzeichnung der Erklärung von Galway Galway Statement on Atlantic Ocean Cooperation formalisiert wurde. Um zu gewährleisten, dass jetzige und künftige Generationen vom Reichtum der Meere profitieren können, müssen wir in der Forschung beachtliche Schritte nach vorn unternehmen, etwa unsere Meeresbeobachtungs- und -prognosekapazitäten, unser Verständnis der ozeanischen Dynamik und unsere Fähigkeit zur Verbreitung des Wissens über die Ozeane an die Öffentlichkeit verbessern. Dem Kommissar zufolge wird die Erklärung von Galway, die einen Atlantik-Forschungsverbund zwischen der EU, den USA und Kanada zum Leben erweckte, ein leistungsfähiges Werkzeug zur Realisierung dieses Fortschritts sein. Wie der Kommissar erwähnte, ist die aktuelle Allianz jedoch reif für eine Erweiterung auf unsere atlantischen Nachbarn im Süden, zu denen Brasilien, Südafrika und Kap Verde gehören. Er erklärte dazu: „Wie der Ozean selbst, hat die Meeresforschungsgemeinschaft keine Grenzen … Eine echte transatlantische Kooperation für den Atlantischen Ozean kann nicht auf an seinen nördlichen Küsten enden. Der Erfolg dieser Initiative ist untrennbar mit ihrem Ausbau auf das Gebiet von der Arktis bis zur Antarktis verbunden, nur dann können wir damit beginnen, die Risiken, Herausforderungen und Chancen zu begreifen, vor denen wir eigentlich stehen. Aus diesen Gründen halte ich die Erweiterung der atlantischen Forschungsallianz auf den Südatlantik für eine Priorität für die nächsten fünf Jahre.“ Aufbauend auf dem Erfolg der bereits existierenden Allianz sagte der Kommissar voraus, dass wir spezielle Forschungsziele erreichen können, bei denen es um die Entwicklung neuer Prognosekapazitäten für die Hauptgefahren und Veränderungen im Nordatlantik und das Kreislaufsystem sowie die Kartierung kritischer Bereiche des atlantischen Meeresbodens zur Verbesserung der Genauigkeit unserer Vorhersagemodelle geht. Diese Forschungsfortschritte werden nicht nur für den Schutz der Menschen und unseres Planeten unerlässlich sein, sondern in Zukunft eine florierende „blaue Wirtschaft“ sicherstellen. Die blaue Wirtschaft verkörpert derzeit rund 5,4 Millionen Arbeitsplätze und hat eine Bruttowertschöpfung von nahezu 500 Milliarden EUR jährlich. Bis 2020, so prognostiziert der Kommissar, könnten sich diese Zahlen um 1,6 Millionen Arbeitsplätze bei einer Wertschöpfung von rund 600 Milliarden EUR erhöhen. Antrieb werden Sektoren wie die Biotechnologie, die erneuerbaren Energien, die Aquakultur und mineralische Ressourcen erhalten. Das Programm Horizont 2020 unterstützt „blaue Forschung“ für „blaues Wachstum“, indem für 2014 bis 2015 145 Millionen EUR in diesem Bereich bereitgestellt werden. Das Arbeitsprogramm der Kommission für 2016 bis 2017 wird noch weiter investieren, vor allem, um die Meeresforschung näher an den Markt zu bringen. So wurde eine Vielzahl von kürzlich gestarteten Horizont-2020-Projekten auf der zweitägigen Konferenz vorgestellt. Kommissar Moedas schloss mit der Feststellung, dass die Frage nicht länger ist, was jenseits des Horizonts liegt oder wer dort zuerst hinkommt? Sondern die Frage lautet nun: Wie können wir am besten zusammenarbeiten, um unsere größte natürliche Ressource zu schützen, und dabei von den Wundern profitieren, die sie zu bieten hat? Weitere Informationen sind abrufbar unter: Horizont 2020: Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, marine, maritime und limnologische Forschung und Biowirtschaft http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/en/h2020-section/food-security-sustainable-agriculture-and-forestry-marine-maritime-and-inland-water
Länder
Österreich, Belgien, Bulgarien, Brasilien, Kanada, Cabo Verde, Zypern, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Estland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Kroatien, Ungarn, Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Lettland, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Slowakei, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Südafrika